Ein verschwundenes Fürstenschloss und eine schicke Jagdresidenz

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Wie Ihr ja spätestens seit meiner Reise nach Hinterpommern im vergangenen Jahr wisst, habe ich ein gewisses Faible für Pommern im Allgemeinen und die dort ansässigen Adelsfamilien im Besonderen. Auch auf Rügen muss ich nicht lange nach fürstlichen Spuren suchen.

Eine strahlend weiße Stadt im klassizistischen Stil …

Im Süden der Insel residierte einst das Lehnsherrengeschlecht derer von Putbus, die bereits 1371 nachweislich an diesem Ort weilten. Anfang des 19. Jahrhunderts verwandelte Fürst Wilhelm Malte I. seinen Herrensitz in eine prächtige, weiße Residenzstadt – Putbus. 0815 Putbus 5

Und dieses klassizistische und einstige Residenzstädtchen ist auch endlich einmal einer der Orte auf Rügen, die im August nicht so extrem überlaufen sind – zumindest nicht am Tag unseres Besuches. Mir fallen als erstes die vielen Rosenbüsche auf, die die meisten der strahlend weißen Gebäude mit Farbtupfen verzieren. 0815 Putbus 4

Zarter Rosenduft umweht unserer Nasen als wir zum zentralen Platz des Örtchens spazieren – dem Circus.

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Der Circus ist rund. Insgesamt laufen acht Kieswege auf den in der Mitte liegenden Obelisken zu, die von Eichen gesäumt sind. Eine ganz wunderbare klassizistische Platzanlage, wo ich mir gut vorstellen kann, wie in längst vergangenen Zeiten die Damen und Herren zu Fuß oder in offenen Kutschen den Sommer genossen.

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Wir machen uns auf den Weg durch den Schlosspark …

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… wo neben einheimischen Gehölzen auch kalifornische Mammutbäume, asiatische Gingkos und libanesische Zedern stehen.

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… mit einem nicht mehr vorhandenen Stadtschloss

Wie es sich für ein ordentliches Schlossgelände gehört, gibt es eine Orangerie, ein Malte-Denkmal und vieles mehr. Was allerdings fehlt, ist das Schloss! Denn das wurde auf Befehl von Walter Ulbricht Anfang der 1960iger Jahre gesprengt und abgetragen, weil es (angeblich) in die Kategorie “nicht erhaltenswerte Gebäude” fiel.

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Die Erinnerung an die Geschichte des einst prächtigen Barockschlosses und warum es zerstört wurde, wird in einem kleinen Museum, das sich im Gebäude der alten Schmiede befindet, wachgehalten. Da wir an diesem Augustvormittag alleine im Museum sind, dürfen wir Dayo und Suri mit hinein nehmen.  Darüber hinaus bekommen wir die Historie in allen Details von der netten Museumsmitarbeiterin erzählt.

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Geblieben sind neben den Erinnerungen an “herrschaftlichere” Zeiten, die Seeterrasse und der Schwanensee. Wir spazieren weiter durch den weitläufigen Park, passieren die Schlosskirche …

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… und erreichen das dem Schlosspark angegliederte Wildgehege. Wie so oft erlebt, stören sich Dayo und Suri kaum an den hübschen Bewohnern, …

0815 Putbus 14… denen zumindest Suri in der freien Wildbahn nachsetzen würde. Die Rot- und Damwildherde gibt sich beschaulich und entspannt. Sie sind es gewohnt, angestarrt und fotografiert zu werden. Wir begeben uns zu unserem Auto und machen uns auf den Weg zum Jagdschloss Granitz, das sich ebenfalls im Besitz der Familie Putbus befand.

Tief im Wald – da liegt ein Jagdschloss

0814 Granitz 1Wir parken auf dem Parkplatz Binz-Ost und machen uns zu Fuß auf in Richtung Jagdschloss. Vor uns liegt ein Spaziergang von rund zwei Kilometern. Das ist ja nun keine wirklich lange Strecke, aber trotzdem fährt auch von diesem Parkplatz ein Bimmelbähnchen die Touristen durch den Wald (ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Familien mit extrem adipösen Kindern vielleicht doch eher mal laufen sollten … aber na ja!).

0814 Granitz 4Das Schlösschen liegt auf einer Lichtung inmitten des 40 Quadratkilometer großen Granitzer Waldes und erinnert mehr an eine Burg denn an ein Schloss. Hunde dürfen nicht mit in das Jagdschloss. Thomas bleibt mit den beiden Fellnasen draußen und setzt sich mit ihnen in die Sonne, während ich mich daran mache, das Innere zu erforschen. Leider kann ich Euch davon keine Bilder zeigen, denn es dürfen Bilder nur zur privaten Nutzung gemacht werden. Die Verwendung auf meinem Blog ist verboten. Schade!

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Ich kämpfe mich also durch die Menschenmassen, bewundere Rittersaal, Empfangs- und Damensalon sowie Speisezimmer und stelle mich an der gusseisernen Treppe an, um in einer Gruppe von maximal 30 Personen den 38 Meter hohen Mittelturm zu erklimmen und von der Aussichtsplattform eine fantastische Rundumsicht zu genießen.

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Die habe ich in der Tat, und hier kann mir auch niemand das Fotografieren verbieten. Kurz darauf bin ich wieder unten und stelle fest, dass Thomas ein wenig genervt ist von den vielen Leuten, die ihn wegen unserer beiden Ridgebacks angesprochen haben. Auch Dayo und Suri haben keine Lust mehr, sich von fremden Menschen bewundern zu lassen. Für Dayo ziemlich ungewöhnlich, denn er steht eigentlich furchtbar gerne im Mittelpunkt. Aber unsere täglichen Ausflüge fordern ihren Tribut, denn die regelmässigen Schlafenszeiten für die beiden sind ziemlich entfallen. Nach fast einer Woche Rügenurlaub merke ich meinen beiden Fellnasen an, dass sie keine Lust mehr haben. Müssen sie auch nicht. Denn wir fahren jetzt zurück ins Hotel und gönnen uns eine Pause …

Weitere Informationen:

  • Interessante Informationen rund um alle Attraktionen von Putbus findet Ihr unter www.putbus-ruegen.de. Hunde sind im Schlosspark erlaubt, müssen aber an der Leine geführt werden.
  • Das Jagdschloss Granitz ist von Mai bis September täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet und von Oktober bis April, Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro pro Person. Kinder im Alter von sechs bis 17 Jahre kosten einen Euro Eintritt pro Kind. Hunde sind nicht erlaubt. Weitere Informationen unter www.granitz-jagdschloss.de.
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