Der Mathematiker am Tisch, die vier Damen und Herren der Wissenschaft hatten sich nach unserem dritten Bier zu uns gesetzt, wollte mit Fachwissen und einer aufgestellten Rechnung mit Hilfe meines Notebooks, das ich ihm dafür zur Verfügung gestellt hatte, überzeugen. Was ihm aber nicht ganz gelang. Denn nicht nur ich zweifelte und zweifle immer noch. Auch die Biologin am Tisch hielt diese Wahrscheinlichkeit für sehr unwahrscheinlich. Da halfen auch keine Formeln und Rechenergebnisse via Exel. Und doch muss es wohl so sein. Obwohl für mein Verständnis immer noch mindestens 183 Gäste da sein müssten, um die Voraussetzungen für einen gemeinsamen Geburtstag zweier Personen zu erfüllen? Nun, die Mathematik sagt etwas anderes.
Ich bin dafür von einer anderen Wahrscheinlichkeit überzeugt: Interessante Leute lernt man am besten in der Kneipe kennen. Dafür liegt die Wahrscheinlichkeit meiner Überzeugung bei weit über 50 Prozent. Das hat nicht nur der letzte Montag bewiesen (grüße an die Naturwissenschaftler). Sondern schon etliche Abende in vielen Kneipen dieser Welt in den letzten 30 Jahren. In Halle und Göteborg, in Erfurt und Santa Cruz de La Palma, in Weißenfels und Okeechobee. Bleibt die Frage, die sich am Ende des Kneipenabends am Montag stellte: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mathematiker oder ein Wahrscheinlichkeitsexperte diesen Post lesen werden? Und mich überzeugen? Eher unwahrscheinlich, oder? Bitte melden!
Dabei fällt mir ein: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man bei einem Spanischkurs in Berlin, wo es geschätzte 500 Sprachkurse gibt, gleich am ersten Unterrichtstag einen Freund trifft, der ebenfalls Spanisch lernt? Eher gering, denke ich. Und doch passiert. Am Dienstag in der Pause, zwischen el nombre und el apellido, sind wir uns über den Weg gelaufen.