Die Schotten möchten neben ihrer Abhängigkeit von Westminster auch gerne die Atomwaffen des Vereinigten Königreichs los werden. In Schottland ist vor allem die atomare U-Boot-Flotte der Trident-Klasse stationiert. Der Kampf um die inzwischen von der Regierung in London und der schottischen Regierung beschlossenen Volksabstimmung, die voraussichtlich 2014 stattfinden soll, ist bereits in vollem Gange. Eine wichtige Rolle dabei spielt auch der Verbleib Schottlands in der NATO und insbesondere der Abzug der britischen Atomwaffen aus Schottland.
Der Sprecher der schottischen Nationalpartei (SNP), Bill Kidd, ist überzeugt: “Die große Mehrheit aller Abgeordneten des schottischen Parlaments, ebenso die Kirchen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft sind dagegen, dass die Trident-Atomwaffen in Schottland gelagert werden. Ein klarer Vorteil der Unabhängigkeit wäre, dass Schottland damit eine verfassungsmäßige Option, die Entfernung Trident aus schottischen Gewässern zu verlangen. Die SNP schlägt auch für eine schottische Verfassung ein Verbot der Lagerung von Atomwaffen vor”. Ein Parlamentsausschuss in London, das “Komitee für schottische Angelegenheiten”, hat jetzt festgestellt, dass der Abzug der Atomwaffen problemlos innerhalb weniger Monate möglich wäre.
Die SNP ist eigentlich auch gegen einen Verbleib Schottlands in der NATO. Inzwischen hat sie aber diesbezügliche Forderungen abgeschwächt. Ein feste Größe in den Unabhängigkeitsplänen ist der Verbleib Schottlands in der Europäischen Union.Dabei steht sogar der Beitritt zur Euro-Zone auf dem Programm, auch wenn das derzeit keiner laut thematisieren will. Die automatische Mitgliedschaft zur EU ist insofern für Schottland vital, weil dies den Übergangsprozess in die Unabhängigkeit erleichtern und für die schottische Wirtschaft- und Geschäftswelt Kontinuität bedeuten würde. Zudem würde es die Unabhängigkeitsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich erleichtern, wenn man bereits bestehende EU-Regulierungen übernehmen könnte.
Schottland könnte zum Labor für andere Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb der EU werden. Die Katalanen und Basken stehen schon in den Startlöchern und in anderen europäischen Regionen beobachtet man die Entwicklung aufmerksam. Für diese Regionen ist die EU eminent wichtig, weil in diesem Rahmen eine Unabhängigkeit möglich wäre, die die bisherigen Wirtschaftsräume offen hält und die Verbindungen zum bisherigen Staat nicht radikal durchschneidet. Es ist auch der Weg, um friedlich eine Neuordnung von Staaten erreichen zu können. Es ist eigentlich auch angesichts der derzeitigen Krise der EU ein interessanter Gedanke, Europa von seinen Regionen her neu zu denken. Schließlich wollen alle beieinander bleiben und voneinander profitieren und das bei einem Höchstmaß an eigener Selbständigkeit. Das bisherige Denken in Nationalstaaten scheint überholt. Eine sich von unten neu konstituierendes Europa ist die Chance für einen noch friedfertigeren Kontinent. Der Weg wird lang sein, aber man muss den Mut dazu haben.
Informationsquelle
Scottish independence: Westminster admits Scotland could be nuclear free 'in months' – Scottish Times
Would an independent Scotland still be part of the EU? – The Guardian
Der Sprecher der schottischen Nationalpartei (SNP), Bill Kidd, ist überzeugt: “Die große Mehrheit aller Abgeordneten des schottischen Parlaments, ebenso die Kirchen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft sind dagegen, dass die Trident-Atomwaffen in Schottland gelagert werden. Ein klarer Vorteil der Unabhängigkeit wäre, dass Schottland damit eine verfassungsmäßige Option, die Entfernung Trident aus schottischen Gewässern zu verlangen. Die SNP schlägt auch für eine schottische Verfassung ein Verbot der Lagerung von Atomwaffen vor”. Ein Parlamentsausschuss in London, das “Komitee für schottische Angelegenheiten”, hat jetzt festgestellt, dass der Abzug der Atomwaffen problemlos innerhalb weniger Monate möglich wäre.
Die SNP ist eigentlich auch gegen einen Verbleib Schottlands in der NATO. Inzwischen hat sie aber diesbezügliche Forderungen abgeschwächt. Ein feste Größe in den Unabhängigkeitsplänen ist der Verbleib Schottlands in der Europäischen Union.Dabei steht sogar der Beitritt zur Euro-Zone auf dem Programm, auch wenn das derzeit keiner laut thematisieren will. Die automatische Mitgliedschaft zur EU ist insofern für Schottland vital, weil dies den Übergangsprozess in die Unabhängigkeit erleichtern und für die schottische Wirtschaft- und Geschäftswelt Kontinuität bedeuten würde. Zudem würde es die Unabhängigkeitsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich erleichtern, wenn man bereits bestehende EU-Regulierungen übernehmen könnte.
Schottland könnte zum Labor für andere Unabhängigkeitsbewegungen innerhalb der EU werden. Die Katalanen und Basken stehen schon in den Startlöchern und in anderen europäischen Regionen beobachtet man die Entwicklung aufmerksam. Für diese Regionen ist die EU eminent wichtig, weil in diesem Rahmen eine Unabhängigkeit möglich wäre, die die bisherigen Wirtschaftsräume offen hält und die Verbindungen zum bisherigen Staat nicht radikal durchschneidet. Es ist auch der Weg, um friedlich eine Neuordnung von Staaten erreichen zu können. Es ist eigentlich auch angesichts der derzeitigen Krise der EU ein interessanter Gedanke, Europa von seinen Regionen her neu zu denken. Schließlich wollen alle beieinander bleiben und voneinander profitieren und das bei einem Höchstmaß an eigener Selbständigkeit. Das bisherige Denken in Nationalstaaten scheint überholt. Eine sich von unten neu konstituierendes Europa ist die Chance für einen noch friedfertigeren Kontinent. Der Weg wird lang sein, aber man muss den Mut dazu haben.
Informationsquelle
Scottish independence: Westminster admits Scotland could be nuclear free 'in months' – Scottish Times
Would an independent Scotland still be part of the EU? – The Guardian