Draußen hat der Himmel sämtliche Schleusen geöffnet, der Monsun schlägt voll zu. Gelegenheit, zu bloggen.
Ich bin in Dharamsala, dem Exilsitz des Dalai Lama und habe ein nettes Hotelzimmer mit WiFi gefunden.
Gestern sollten es eigentich nur entspannende 200 Kilometer Fahrstrecke von Amritsar nach Dharamsala sein. Doch irgendwo hat mich ein wohlmeinender Sikh in die falsche Richtung gewiesen, so dass es am Ende 350 Kilometer waren. Aber ich habe keinen davon bereut, getreu nach dem bekannten Motto von Motorrad- und Reisemobilfahrern, dass "der Weg das Ziel" ist. Auf der ursprünglich geplanten Strecke hätte ich so Einiges verpasst:
Noch vor meiner "Umleitung" machte ich an einer "Dhaba" (einfaches Restaurant am Straßenrand) Stop, um mir einen heißen indischen Tee zum Frühstück zu gönnen. Der Tee war gut, noch besser allerdings dieser Sikh, der mir und meiner Kamera mal ausführlich die Technik des "Turbanwickelns" zeigte:
Zum Telefonieren muss man das Gerät dann unter den Turban stecken.
Zum Dank gab ich dem freundlichen Sikh einen Tee aus, für den er sich mit einem Glas Whisky revanchieren wollte. Ich lehnte freundlichst ab, auch die danach angebotene Zigarette. Er kramte dann ein wenig in seiner Tasche und präsentierte eine in Wachspapier eingewickelte rote Schmiere. "Good sex all night!!" Viagra auf indisch? Naja, die haben ja auch das Kamasutra erfunden. Ich glaube, dass er künftig mich und alle Deutschen entweder für enthaltsame Heilige oder komplette Idioten hält, denn auch dieses Angebot lehnte ich dankend ab. Es war doch erst 10 Uhr morgens!
Ich kam durch ein Dorf, in dem fast alle Männer einen blauen Turban tragen, seltsam. Und dann war dort in einem Hof Musik und eine Menge Menschen fröhlich beisammen. Zwei gute Gründe für eine Pause, die dann ziemlich lang wurde. Man lud mich gleich zum Essen ein, kaum dass ich den Motor ausgeschaltet hatte. Lecker wars: Safranreis, Linseneintopf, Kartoffelgemüse und frisches Chabati Brot dazu. Wie isst man das ohne Gabel oder Löffel? Eintunken mit dem Brot, abbeißen, hmmm!
Einen Fotografenkollegen habe ich auch noch getroffen, ein netter Sikh mit einem 3 qm großen Studio. Er wollte gleich mit meiner Kamera ein Gruppenfoto machen, jetzt bin ich endlich auch mal mit drauf (der Typ ohne Turban in der eleganten Motorradhose).
Der Fotograf und sein Vater :
Normalerweise ist es ja umgekehrt, aber dieses Mal habe ich mitten im Straßenverkehr zwei Polizisten gestoppt und auf einen Parkplatz gebeten. Nur zum Foto natürlich - die zwei sahen auf ihrem 350er Royal Enfield Polizei Motorrad einfach zu schön aus. Dann wollten sie natürlich auch ein Bild - mit mir zusammen - und bewunderten meine Royal Enfield, immerhin eine 500er. Am Schluss waren sie so begeistert, dass sie eine Runde eiskalte Cola ausgaben. Die nahm ich auch gerne an. Dank an die Punjab Highway Police! Der in weiß uniformierte Fahrer ist eigentlich der deutlich rnghöhere gegenüber dem Sozius. Auf meine Frage, warum denn er fahre, lächelte er nur: "Weils mir viel Spaß macht!" Der Mann hat ja so Recht.
Noch 70 Kilometer bis Dharamsala und ich wollte dort eigentlich bei Licht ankommen. Daraus wurde es dann nichts mehr, weil mir diese hier dazwischen kamen:
Bunt gekleidete Musikanten, schicke Frauen im Sari und ein junger Mann auf einem Pferd, komplett mit Geldscheinen behangen: Ein Bräutigam bereitet sich mit seiner Familie und Freunden auf seine Hochzeit vor. Die Braut habe ich leider nicht gesehen, die war noch bei ihrer Familie zu Hause. Da kann man doch nicht dran vorbeifahren! Begeistert wurde ich begrüßt und musste gleich mittanzen. Das sah sicher lustig aus: Die alle im Sonntagsanzug und ich mit meiner schicken Motorradhose. Trotzdem sollte ich gleich mitkommen zur Hochzeitsfeier, was ich aber mal wieder ablehnen musste.
Übrigens Hochzeitsfeier: Da hat doch meine Schwester klammheimlich geheiratet, wie sie mir im Kommentar hier schreibt. So also auch auf diesem Weg alles erdenklich Gute für euch!
Es war inzwischen fast dunkel und ich hatte Bedenken, mein Ziel nicht mehr zu erreichen. Um 22 Uhr, locker 12 Stunden nach meinem Start am Morgen, hatte ich mein Tagesziel Dharamsala erreicht. Errechnete Durchschnittsgeschwindigkeit heute: Etwa 18 km/h. Fotografischer Zufriedenheitsfaktor: 100% !
Ich bin in Dharamsala, dem Exilsitz des Dalai Lama und habe ein nettes Hotelzimmer mit WiFi gefunden.
Gestern sollten es eigentich nur entspannende 200 Kilometer Fahrstrecke von Amritsar nach Dharamsala sein. Doch irgendwo hat mich ein wohlmeinender Sikh in die falsche Richtung gewiesen, so dass es am Ende 350 Kilometer waren. Aber ich habe keinen davon bereut, getreu nach dem bekannten Motto von Motorrad- und Reisemobilfahrern, dass "der Weg das Ziel" ist. Auf der ursprünglich geplanten Strecke hätte ich so Einiges verpasst:
Noch vor meiner "Umleitung" machte ich an einer "Dhaba" (einfaches Restaurant am Straßenrand) Stop, um mir einen heißen indischen Tee zum Frühstück zu gönnen. Der Tee war gut, noch besser allerdings dieser Sikh, der mir und meiner Kamera mal ausführlich die Technik des "Turbanwickelns" zeigte:
Zum Telefonieren muss man das Gerät dann unter den Turban stecken.
Zum Dank gab ich dem freundlichen Sikh einen Tee aus, für den er sich mit einem Glas Whisky revanchieren wollte. Ich lehnte freundlichst ab, auch die danach angebotene Zigarette. Er kramte dann ein wenig in seiner Tasche und präsentierte eine in Wachspapier eingewickelte rote Schmiere. "Good sex all night!!" Viagra auf indisch? Naja, die haben ja auch das Kamasutra erfunden. Ich glaube, dass er künftig mich und alle Deutschen entweder für enthaltsame Heilige oder komplette Idioten hält, denn auch dieses Angebot lehnte ich dankend ab. Es war doch erst 10 Uhr morgens!
Ich kam durch ein Dorf, in dem fast alle Männer einen blauen Turban tragen, seltsam. Und dann war dort in einem Hof Musik und eine Menge Menschen fröhlich beisammen. Zwei gute Gründe für eine Pause, die dann ziemlich lang wurde. Man lud mich gleich zum Essen ein, kaum dass ich den Motor ausgeschaltet hatte. Lecker wars: Safranreis, Linseneintopf, Kartoffelgemüse und frisches Chabati Brot dazu. Wie isst man das ohne Gabel oder Löffel? Eintunken mit dem Brot, abbeißen, hmmm!
Einen Fotografenkollegen habe ich auch noch getroffen, ein netter Sikh mit einem 3 qm großen Studio. Er wollte gleich mit meiner Kamera ein Gruppenfoto machen, jetzt bin ich endlich auch mal mit drauf (der Typ ohne Turban in der eleganten Motorradhose).
Der Fotograf und sein Vater :
Normalerweise ist es ja umgekehrt, aber dieses Mal habe ich mitten im Straßenverkehr zwei Polizisten gestoppt und auf einen Parkplatz gebeten. Nur zum Foto natürlich - die zwei sahen auf ihrem 350er Royal Enfield Polizei Motorrad einfach zu schön aus. Dann wollten sie natürlich auch ein Bild - mit mir zusammen - und bewunderten meine Royal Enfield, immerhin eine 500er. Am Schluss waren sie so begeistert, dass sie eine Runde eiskalte Cola ausgaben. Die nahm ich auch gerne an. Dank an die Punjab Highway Police! Der in weiß uniformierte Fahrer ist eigentlich der deutlich rnghöhere gegenüber dem Sozius. Auf meine Frage, warum denn er fahre, lächelte er nur: "Weils mir viel Spaß macht!" Der Mann hat ja so Recht.
Noch 70 Kilometer bis Dharamsala und ich wollte dort eigentlich bei Licht ankommen. Daraus wurde es dann nichts mehr, weil mir diese hier dazwischen kamen:
Bunt gekleidete Musikanten, schicke Frauen im Sari und ein junger Mann auf einem Pferd, komplett mit Geldscheinen behangen: Ein Bräutigam bereitet sich mit seiner Familie und Freunden auf seine Hochzeit vor. Die Braut habe ich leider nicht gesehen, die war noch bei ihrer Familie zu Hause. Da kann man doch nicht dran vorbeifahren! Begeistert wurde ich begrüßt und musste gleich mittanzen. Das sah sicher lustig aus: Die alle im Sonntagsanzug und ich mit meiner schicken Motorradhose. Trotzdem sollte ich gleich mitkommen zur Hochzeitsfeier, was ich aber mal wieder ablehnen musste.
Übrigens Hochzeitsfeier: Da hat doch meine Schwester klammheimlich geheiratet, wie sie mir im Kommentar hier schreibt. So also auch auf diesem Weg alles erdenklich Gute für euch!
Es war inzwischen fast dunkel und ich hatte Bedenken, mein Ziel nicht mehr zu erreichen. Um 22 Uhr, locker 12 Stunden nach meinem Start am Morgen, hatte ich mein Tagesziel Dharamsala erreicht. Errechnete Durchschnittsgeschwindigkeit heute: Etwa 18 km/h. Fotografischer Zufriedenheitsfaktor: 100% !