Hollywood spricht hier ein Problem an, das es selbst produziert. Immerhin könnte man meinen, doch dürfte die Wirkung ähnlich wie die des Kabaretts sein: Schön, dass wir darüber geredet haben und weiter geht es mit der Tagesordnung.
Wenn die Unterhaltungsindustrie plötzlich auf den Zug allgemein anerkannter Unzulänglichkeiten aufspringt, sollte man nicht vergessen, welche volkserzieherische Aufgabe eben diese Unterhaltungsindustrie verfolgt.
An der geistig moralischen Erhöhung des Menschen ist ihr jedenfalls nichts gelegen.
Bei aller Notwendigkeit diesem Problem nachzukommen, so schreckt es doch ab, wenn die Amerikaner in dem Irrglauben leben, die USA wären einst anders gewesen, als das heute der Fall ist. Die USA waren immer ein Hort der Verbrecher, Glücksritter, Falschmünzer und was es noch so an Untugenden gibt. Ihre gesamte Geschichte ist die Geschichte eines gigantischen Verbrechens, das stets mit Schönrederei daherkam. Die USA waren noch nie eine Demokratie und Floskeln wie Freiheit und Menschenrechte dienten nur zur Tarnung für die Dummen. Nicht umsonst ist die USA immer auch ein Sammelbecken für religiöse Spinner aller Art gewesen.
Der skeptisch denkende Typ in dem Film wird als Einzelgänger und Außenseiter dargestellt. Dem ist nicht so, denn die Masse derjenigen, die die tägliche Ration medialer Totalverblödung ablehnen, ist nicht geringer als diejenige der Konsumenten.
Wenn hierzulande angeblich 15 Millionen das "Dschungelcamp" konsumieren, so stehen diesen 15 Millionen eine Masse von mindestens 40 Millionen gegenüber, die diesen Müll ablehnen.
Es stellt sich also die Frage - der Mensch ist ein Herdentier! - wer hier der "Außenseiter" ist?
Nicht jeder gehört zur geistig moralischen Unterschicht der Gesellschaft und nicht jeder ist ein möglichst anspruchsloser Konsument. Wenn die Masse der Dummen und Anspruchslosen die Normalität sein soll, dann erniedrigt sich die Mitte der Gesellschaft auf das unterste Niveau ihrerselbst. Das ist mathematisch betrachtet Unfug, doch nichtsdestotrotz ist das Fernsehprogramm von einer gesellschaftlichen Dekadenz geprägt, die nicht folgenlos für die gesamte Gesellschaft bleiben kann.