Und nun hat es endlich geklappt. Mit ein paar Holpersteinchen am Reiseanfang und einer Ankunft um 2 Uhr morgens statt 21 Uhr am Vorabend im Riad in Casa wurden wir am Morgen mit einem unglaublichen Frühstück und wahrer Gastfreundschaft begrüsst.
Nie hat mir frisch gepresster Orangensaft so gut geschmeckt und frisch gestärkt mit marrokanischem Frühstück sind wir mit einem Mietwagen quer durch das Land um den nächsten Punkt unserer Reise zu erreichen: Essouira, die Stadt des Windes.
Dazu muss man wissen, das Schilder wahre Mangelware ist. Zumindest für Wegweiser zur nächsten Stadt bzw. aus einer Stadt raus. Gott sei Dank ist mein Liebster ein wahrer Kompass und die Marokkaner sehr hilfsbereit und so haben wir es einer Riesenstadt, Casablanca, ohne Schilder den Weg zur Landstrasse gefunden. An der Küste entlang gibt es wirklich viel zu sehen. Wahre Oasen und Traumstände abgewechselt von Städten voller Türme, Elektroanlagen etc.
Das beste waren aber die Märkte und Stände in den Dörfern. Superleckere und saftige Bananen, Äpfel, Melone, Datteln.. alles was das Herz begehrt. Mit Händen und Füssen und ein bißchen arabisch schneiden die Standhändler einem auch sehr gerne das Obst mundgerecht zum sofortigen Genuss.
Und dann waren wir endlich da. In Essouira. Eine pitoresque Medina aus dem 18. Jahrhundert direkt am Meer. Und das Meer und Klima perfekt für Kiter, Surfer und Sportler aber auch an windarmen Tagen ideal für Familien, da das Wasser nur sehr langsam abfällt.
Auch innerhalb der Medina ist es malerisch und entspannt. Der Markt lädt zu 1001 Träumen ein und man findet in den kleinen Seitengassen Boutiquen mit modischen Besonderheiten, wie Körbe mit Pailletten (selbstverständlich mussten die unbedingt mit für die nächste Badesaison), Silber und Goldschmuck nach eigenen Wünschen angepasst und vieles mehr.
Die Boutiquen sind auch deshalb lohnenswert, weil man nicht nur etwas besonderes aus dem Land mitbringen kann, sondern auch noch jede Menge erfährt. In einer modernen und wunderschönen Boutique (für Frauen und Kinder) hatte ich schon wirklich Entscheidungsschwierigkeiten weil die Kleider so umwerfend, der Schmuck so besonders und die Atmosphäre ein Traum war. Zudem boten sie auch Kohlschminke für die Augen an. Und so erfuhr ich, dass es eigentlich nur verheirateten Frauen erlaubt ist sich mit Kohle die Augen zu schminken, und ich die normalerweise eher minimalistisch mit Schminke umgeht habe endlich etwas gefunden was zu mir passt, einfach in der Handhabung ist und meine Augen schön betont.
Neu ausstaffiert sind wir dann gleich in ein Riad verschwunden und haben auf den niedrigen Sitzbänken ein fantastisches Essen genossen. Und seit meine Mimi die Vorspeise: Harira (marrokanische Suppe mit Kichererbsen, Linsen und Gemüse) probiert hat, gibt es auf ihrer Wunschliste ganz oben eine neue Lieblingsspeise.
Das Essen ist überall mehr als nur gut und man kann bedenklos selbst in den kleinsten Kaschemen schlemmen und gesund bleiben.
Unsere Reiseangentur hatte uns unter anderem nahegelegt Ausritte mit Dromedaren zu machen und einen Ausflug Richtung Cap Sim. Traumhaft. Einfach nur traumhaft war das Abenteuer auf Dromedaren entlang des Strandes und durch die Dünenlandschaft und romantischen verwehten Ruinen von Königsschlössern mit abschließendem Safranhuhn vom Grill und Salaten im Tuaregzelt.
Und jedesmal wenn man dachte, es kann nicht übertroffen werden, hat es dieser Teil von Marokko geschafft uns eines besseren zu lehren.
Cap Sim... mmmhhh Cap Sim. Während ich das schreibe und die Bilder revue passieren lassen, fühle ich mich wieder frei und bezaubert wie in diesen Tagen in Marokko.
Die Küste von ihrer schönsten Seite auf dem Rücken der Pferde und anschließend der Strand fast für uns, Dattel und Bananen-Milchshakes, Tajine mit Meeresfrüchten, Regen und Sonne abwechselnd, eine Begegnung mit Riesenquale und auf dem Heimweg entlang der Mandelbäumenwälder einen der schönsten Regenbogen die ich je gesehen habe.
Auch wenn unsere Reiseagentur wirklich unsere Wünsche haargenau getroffen hat und wir von Natur über Museum über Shopping alles hatten, so muss ich sagen, dass ich von Marrakesch ein bißchen enttäuscht war. Wahrscheinlich und vor allem, weil man soviele schöne bearbeitete Künstlerfotos von dieser Stadt gesehen hat oder vielleicht auch weil es sehr sehr kommerziell ist, hat es den Charme von den Küstenstädten nicht standhalten können, auch wenn es eine wirkliche schöne Stadt und eine gute Zeit war und das Riad im Judenviertel einen Steinwurf von allem entfernt war.
Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen im Atlasgebirge und an der Küste tragen soviel zur Gemütlichkeit und Entspanntheit bei und liegen mir mehr als der kommerzielle wenn auch höfliche Umgang in der Stadt.
Der gebuchte Ausflug mit einem Berberführer ins Atlasgebirge hat uns jedoch die letzten marrokanischen Tage geniessen lassen und nun kann ich nicht anders als davon zu träumen zurückzugehen. Und wisst ihr was das beste an diesem Traumurlaub war? Meine 7jährige hat es mindestens so genossen wie wir und war 10 Tage nur mit 2 Erwachsenen unterwegs ohne einmal mit Kindern spielen zu wollen und wir waren dabei völlig entspannt und glücklich.
Wer also gerne Urlaub in Marokko machen und das Land riechen, schmecken und erleben möchte, ein bißchen Sport und Kultur mit Shopping gerne vermischt, dem kann ich eine solche Reise nur wärmstens empfehlen.
Ganz herzlich möchte ich mich bei der Reiseagentur bedanken, die uns individuell eine Reise zusammengestellt hat und immer ein Ohr für uns hatte!!! Danke Frau Heinz für die Unterstützungen und den Traumurlaub ! Gerne wieder!!!
Und für alle die einen individuellen Marokko Urlaub möchten:
atlas activ tours
Heidi Heist Dipl. Wirt. Ing. (FH)
Liebenhofen 42 . D 88287 Grünkraut
T +49 (0) 751 . 769 34 0
heist@atlas-activ-tours.de
www.atlas-activ-tours.de
So und nun muss ich mal kurz den Stoff aus Marakesch verarbeiten....
bisous
Fanny & Malou