heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Peter Graf v. Eysselsberg erzählen:
„Der Traum, der nachdenklich machte“
„Ein nachdenklicher und ernsthafter junger Mann bemühte sich, christlich zu leben.
Doch dann und wann befielen ihn große Zweifel, ob er auch auf dem richtigen Kurs sei.
Eines Tages sagte er:
Wie gut wäre es doch, wenn mir der Herrgott – meinetwegen in einem Traum – irgendwie zeigen würde, was ich total falsch mache. Ich möchte da Sicherheit haben.“
Und eines Tages hatte er einen Traum:
Gott führte in nacheinander in zwei Zimmer.
Das erste war herrlich eingerichtet und auf einem Tisch in der Mitte des Zimmers lag eine ganz beträchtliche Menge Geld.
Das andere Zimmer sah recht ärmlich aus. Auch hier stand ein Tisch, aber darauf lag nur wenig Geld.
Während er noch überlegte, was das wohl bedeuten soll,
vernahm der junge Mann eine Stimme, die zu ihm sprach:
„In dem ärmlichen Zimmer siehst Du das Geld, das Du bisher für bedürftige Menschen ausgegeben hast. Im Raum nebenan befindet sich das Geld, das Du für Deine Zwecke und Luxusdinge aller Art verwendet hast.“
Bei diesen Worten erschrak der junge Mann. Im gleichen Moment erwachte er.Seitdem war er sehr nachdenklich, wenn es darum geht, sein Geld aufzugeben.“
Ihr Lieben,
dafür zu sorgen, dass man sich etwas leisten kann, dass es einem gut geht und dass man sich auf etwas freuen darf, daran ist nichts Verwerfliches. Das ist sogar recht wichtig, denn es motiviert uns täglich dazu, fleißig zu sein und unserer Arbeit nachzugehen.
Aber es gibt eine Grenze.
Wir sollten nur das kaufen, von dem wir meinen,
dass wir es brauchen oder gerne haben möchten.
Wie sollten aber nicht solche Dinge kaufen, bei denen uns nur die Werbung einredet, dass wir sie unbedingt haben müssen.
Auch wäre es schön, wenn wir erkennen würden, wie wichtig es ist, auch an die Menschen in unserer Umgebung und auch an Menschen jenseits unserer eigenen Umgebung zu denken:
Da ist das eigene Kind oder das Enkelkind,
das gerne mit zu einer Klassenfahrt oder Ferienfahrt möchte.
Ich habe es gerade in diesen Tagen erlebt, dass ein junger Mensch gerne mit einer Jugendgruppe in die Ferien fahren wollte, das aber nicht konnte, weil den Eltern der Kauf eines neuen Flachbildschirms wichtig war. Die Argumentation der Eltern lautete: „Lieber Junge, Deine Ferienfahrt ist in 14 Tagen vorüber, von dem Fernseher haben wir etliche Jahre etwas!“
Da ist die Nachbarin, die vielleicht zu Ostern einsam ist und sich nicht leisten kann und die sich über einen selbstgebackenen Kuchen freuen würde.
Da ist ein Kind in der Dritten Welt, das vor Hunger nicht weiß, wie es in den Schlaf kommen soll und das sich freuen würde, Patenkind werden zu dürfen von Menschen, denen sein Schicksal wichtig ist.
Mein Patenkind Aljoscha in St. Petersburg
Ich hatte in dieser Woche ein gutes Gespräch mit einigen Studenten aus einer Studentenwohngemeinschaft. Auch sie wollten durch eine Patenschaft einem solchen Kind neue Hoffnung schenken, aber für den einzelnen Studenten waren die für die Patenschaft nötigen 35.- Euro zu viel. Deshalb haben die Studenten aus der Wohngemeinschaft gemeinsam eine Patenschaft für ein Kind in der Dritten Welt abgeschlossen.Abends beim gemeinsamen Abendessen wird über das Patenkind berichtet, jede Woche schreibt einer der Studenten dem Patenkind eine hübsche bunte Postkarte und die Studenten haben sich genau nach den Lebensbedingungen in dem Land erkundigt, in dem ihr Patenkind lebt.
Ihr Lieben,
Ihr seht, Hilfsbereitschaft macht erfinderisch!
Lasst es uns gutgehen, aber lasst es uns auch eine Herzensangelegenheit sein, dass es auch anderen Menschen in dieser Welt gutgeht.
Ich wünsche Euch nun eine gute Nacht und grüße Euch herzlich aus Bremen und ich hoffe, dass Ihr Morgen mit Freude, mit Frieden und liebevollen Gedanken in das Wochenende starten könnt.
Euer fröhlicher Werner aus Bremen
Quelle: Karin Heringshausen