Ein Tag, zwei Leben

Von Martinabookaholic @M_Bookaholic

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‘Ein Tag, zwei Leben’
von Jessica Shirvington


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Inhaltsangabe:
Die 18-jährige Sabine lebt in zwei Parallelwelten – 24 Stunden in der einen und 24 Stunden in der anderen. Es sind zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: In Roxbury ist sie die Außenseiterin, das Punk- Girl. In Wellesley dagegen die Highschool-Königin mit dem scheinbar perfekten Freund. Ein fataler Irrtum, den Sabine fast mit dem Leben bezahlt. Als sie in Roxbury Ethan kennenlernt und sich in ihn verliebt, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Doch ein tragisches Ereignis ändert auf einmal alles … (Source: Goodreads.com)

Meine Gedanken zum Buch:
Das Buch war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, das lange gebraucht hat, um meine vollkommene Aufmerksamkeit zu bekommen und dann rasant immer besser geworden ist, bis es zum großen Höhepunkt und Ende gekommen ist.

Die Geschichte erzählt von Sabine, die von ihren beiden Leben erzählt – genau, richtig gelesen. Ein Mädchen, das zwei Leben führt und immer um Punkt Mitternacht in ihrem anderen Körper wechselt, dort 12 Stunden bleibt und wieder zurück wechselt. In einem ist sie eher das Punk-Girl mit strengen, eher mittellosen Eltern und einer kleinen, süßen Schwester. Im anderen Leben ist sie die Teen-Queen in einer reichen Familie, in dem sie sich aber auch genauso verhält und keine richtige Basis mit ihren beiden älteren Brüdern hat. Außerdem hat Sabine in der ‚reichen‘ Welt einen Freund und sie sind dort für alle das Traumpaar schlechthin, obwohl Sabine keine Gefühle für Dex hegt und sogar die Sekunden abzählt, wenn sie sich von ihm küssen lässt, was ich persönlich sehr krank und schlimm gefunden habe.

Wenn man diesen Gedanken nämlich durchspielt, dass sie zwei Leben hat und jeden Tag in einer anderen Dimension oder so, den gleichen Tag zwei Mal erlebt, dann ist sie ja quasi nicht 17, sondern von dem Erfahrungswert schon 34! Da müsste man doch schon etwas mehr Selbstsicherheit entwickelt haben, um über das Gerede der anderen und dem Wunsch beliebt zu sein, hinweg zu sehen und drüber zu stehen. Aber nein, Sabine verhält sich in beiden Leben am Anfang wie eine verwöhnte, ach so arme Sechzehnjährige und das konnte ich einfach nicht mit der Geschichte verbinden, die eigentlich von ihr erzählt wird.

Doch irgendwann wird sie in ihrem “armen” Leben in eine psychiatrische Anstalt gesteckt – warum erzähle ich jetzt besser nicht – und dort trifft sie auf den tollen *hach*schmacht* Ethan, der mich von Beginn an, bis hin zum Ende begeistern konnte. Ja, ich will auch eine Scheibe von Ethan haben, bitte jetzt und sofort. ^^

Aber er ist wirklich ein toller und vor allem reifer Charakter, der das Leben zu schätzen weiß, durch das was er bereits erlebt hat und durchmachen musste. Er versucht nun diese Freude am Leben, auch für das ‚arme‘ Leben von Sabine, schmackhaft zu machen und ihr das Gefühl von Leben zu geben. Leben ist nicht gleich leben, man muss sich dabei auch vollkommen lebendig fühlen, und das schafft er mit Sabine und sie mit Ethan, wodurch Sabine alles in Frage stellt. Ihre Pläne für das “arme” Leben und das in ihrer “reichen” Welt, aber genauso sich selbst und ihre Einstellung.
Ich finde es ja immer gut, wenn die Charaktere reifen und einen Schritt nach vorne machen, aber es war etwas schade, dass es nicht durch die Umstände bei Sabine geschah, sondern durch den Einfluss einer anderen Figur. Das wirkte irgendwie abhängig, aber gut, das ist nur ein kleiner Punkt, den ich in diesem Zusammenhang bemängle.

Außerdem fand ich einiges darin doch sehr vorhersehbar und es war wenig Überraschung enthalten. Daher war es auch schade, dass Sabine ein etwas selbstbezogener Charakter war und nicht gesehen hat, was vor ihren Augen passiert ist. Dennoch mochte ich die Wendungen und auch vor allem das Ende, obwohl ich kurz davor geheult habe wie ein Baby. Für das, welche Probleme ich am Anfang mit dem Buch gehabt habe, hat es mich immer mehr in seinen Bann gezogen – was wohl an Ethan gelegen hat ^^ – und mich mit den Figuren mitleiden lassen.

Aber nun – obwohl ich es früh geahnt habe – bin ich sehr froh über dieses Ende, da es Hoffnung gibt und einfach nur schön war und mein Herz erwärmt hat. Toller und logischer Ausgang für die Hauptfiguren.

Was ich aber mit dem Ende doch noch bekritteln möchte, ist die Tatsache, dass alle ungeklärten Fragen zu Sabines Fähigkeit, die Leben zu wechseln, nicht beantwortet wurden. Generell wurde hier überhaupt keine Erklärung geboten und der Leser wird zum Schluss bezüglich der Fragen zu ihrer Fähigkeit einfach lose in der Luft hängen gelassen, was schade ich schade finde. Hier hätte man doch ein kleine Erklärung liefern können.

Cover:
Ein grandioses Cover, das viel besser zur Geschichte passt, als das englische. Bin begeistert und ich finde, man erkennt darauf sehr gut Sabines verschiedene Persönlichkeiten.

All in all:
Meine Probleme vom Anfang wurden mit jedem Kapitel weniger und am Ende war ich doch positiv überrascht, obwohl es noch immer einige Punkte zu bekritteln gibt. Trotzdem war es ein anderes, interessantes Buch mit der richtigen Würze Romantik, das ich gerne weiterempfehle. Es wurde noch richtig toll und ich habe das Buch mit Tränen in den Augen und einem Lächeln im Gesicht beendet.

Rating:
3,5 of 5 points – (I really liked it)

Quotes: (© Shirvington)

 Sabine: “Warum, Ethan? Warum ist das so wichtig für dich?”
Ethan: “Du sagtest, du wünschst dir jemanden, der dich kennt. Vielleicht wünsche auch ich mir einfach jemanden, der mich kennt. Wenn du nicht mehr in dieser Welt bist, werden die Erinnerungen an jeden Moment, den wir geteilt haben, verschwinden. Wir existieren nur, weil andere uns sehen. Ein Teil meiner Existenz, …”, er schluckte, “… ein wichtiger Teil, existiert nur, weil du hier bist und ihn siehst.”

Sabine: “Weil manche Dinge so real sind, dass du sie bis tief in dein Innerstes spürst. Es spielt keine Rolle, wohin du gehst, sie begleiten dich. Überallhin.”

Und jetzt kommt ein Teil, wo ich jedesmal heulen muss – aber Achtunt – SPOILER!!: