Ein Tag für die Katz

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Los Angeles empfängt mich am späten Nachmittag mit schönstem kalifornischen Sonnenschein. Ich schlendere plan- und ziellos am Strand entlang und geniesse jeden Moment. Irgendwann umarmt mich mein Jetlag – immerhin erst mit Einbruch der Dunkelheit  - und ich lege mich früh schlafen. Genauso früh werde ich dann auch wieder wach und starre um 3 Uhr Nachts mit weit geöffneten Augen die Hotelzimmerdecke an. Ich beschliesse – ob der frühen Stunde – den Umstand der leeren Strassen zu nutzen und den Sonnenaufgang im Limestone Canyon Regional Park zu geniessen. Man liest, es sei der Grand Canyon vor der Haustür – kleiner, aber nicht minder reizvoll. Doch bereits auf dem Weg durchs nächtliche LA muss ich mir eingestehen, dass es hier und heute keinen Sonnenaufgang geben wird. Es regnet und ist neblig. Also alles richtig gemacht. NICHT! :evil:  
Im Limestone Canyon Regional Park angekommen bestätigt sich die Wetterlage und ich fahre einfach weiter Richtung Süden. Ein Schild: San Diego… tja, also… warum nicht!? Vielleicht mache ich ja auch einen kurzen Trip nach Mexico… gedacht getan… 

Zwei Stunden später spaziere ich an der mexikanischen Grenze und helfe einem alten Mütterchen einem von 3 Koffern über eine Brücke zu tragen. Wir quatschen darüber, dass sie ihre Tochter, die auf der mexikanischen Seite, dicht an der Grenze wohnt, besuchen will, als mich eine Drehtür ohne weitere Warnung (ich hab jedenfalls nichts gesehen) nach Mexico schiebt. ok!?? Das ging schnell. Keine Kontrolle, keine Einreisebehörde… nichts! Auch nichts schlecht. Glücklicherweise habe ich meinen Pass dabei und gedenke den Tag in der Grenzstadt Tijuana zu verbringen. Bereits auf den ersten Metern mexikanischen Bodens packt mich der ernst der Lage. Eine kilometerlange (kein Scheiss!) Schlange aus Menschen, die ins gelobte Land wollen, schleudert mich auf den Boden der Tatsachen zurück und lässt mich erahnen, dass ich mir hier heute Nachmittag wenigstens für 3-4 Stunden die Beine in den Bauch stehen werde. Willkommen verschenkte Zeit! Ich nehme ein Taxi ins Zentrum von Tijuana und muss mir eingestehen, dass diese Stadt einen Besuch nicht wirklich wert ist. Ich setze mich in ein Restaurant und verdrücke Fajitas, mach ein paar Fotos und beschliesse nach gerade mal 2 Stunden Mexico, dass das hier eine Scheiss Idee war.  

30 Minuten später stehe ich am Ende einer nicht enden wollenden Schlange vor der Grenze und weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ein finster dreinblickender Mexikaner (so schauen aber alle hier), bietet mir an, mich für 5$ schneller über die Grenze zu bringen. Ok!? Ich gehe davon aus, dass er irgendeinen Typen, der sich ein wenig Geld dazuverdienen will, am Anfang der Schlange stehen hat, mit dem ich nun meinen Platz tausche. Doch weit gefehlt. Er bringt mich zu einem Van, in dem 5 übel-riechende Typen sitzen und erklärt, dass er einen Weg kennt, wie wir uns in die Autoschlange weiter vorn einschlängeln können. Mir ist alles egal. Ich lass mich auf das Abenteuer ein und in der Tat, macht ein bestochener Strassenarbeiter, eine Absperrung auf und wir finden uns recht weit vorn im Stau… Etwas über eine Stunde sitze ich mit den mexikanischen noch zusammen und atme in dieser Zeit nur vorsichtig durch den Mund. Immerhin sitzend…  Die WiederEinreise in die USA ist problemlos und bald schon sitze ich wieder in meinem Jeep und fahre zurück nach LA. 

Es war ein Tag für die Katz. Immerhin. 

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