die Intelligenz der Vögel begeistert mich, schon immer. Ich hatte, wo immer ich auch wohnte, das Glück der Möglichkeit, ein oder mehrere Vogelfütterstellen anzubringen. Wie auch hier, der Zwischenstation nach der letzten Eigenbedarfskündigung. Wenn meine frustrierte Vermieterin nicht geade wieder mit Händen, Tüchern oder Sonstigem wedelnd auf ihrem Balkon steht um die Vögel zu verscheuchen, kann ich sie auch hier beobachten.
So entstehen auch die wunderschönen Nahaufnahmen, die ich mit dem Teleobjektiv mache. Manche der Meisen, das ist der Hauptanteil meiner Besucher, sind schon fast zutraulich. Sie bleiben sitzen und beobachten mich, wenn ich mich ihnen langsam nähere. Und picken dann weiter, wenn sie mich erkannt haben. Manchmal bin ich so nahe, dass ich die Federchen zählen kann.
Seit etwa einem Monat bekomme ich Besuch von einem Buntspecht. Ein junges Männchen, die schwarze Haube hat noch kleine rote Flecken. Er hat das mit Erdnüssen gefüllte Futterhaus entdeckt.
Text & Fotos © Dagmar Hiller
Ab dem Moment hatte ich ihn mehrmals täglich als Dauergast. Bis zum letzten Sonntag. Das Futterhaus war leer, ich wollte es wieder füllen. Nicht mehr möglich, der Specht hat es kaputt getackert! Er hat das Drahtgeflecht Lötstelle für Lötstelle ganz systematisch aufgehackt. Erst die hinteren Teile, sodass sie nach innen abstanden. Dann hat er die Querdrähte auseinandergebogen, so konnte er sich die ganze Erdnuss herausholen und ist damit davon geflogen.
Was für ein intelligenter Vogel, fast, als könnte er kombinieren …
In der letzen Woche hat er sich dann ein Loch in das morsche Holzgeländer des Balkons gehackt. Dort hat er die Erdnuss hineingesteckt anschliessend nach Spechtart, wieder herausgehackt und verspeist.
Nun … das Häuschen lässt sich nicht mehr füllen, die Löcher sind zu gross, alle eingefüllten Erdnüsse fallen wieder heraus. Und zurückbiegen lässt es sich nicht.
Ich habe Kontakt mit der Firma, bei der ich das Haus gekauft hatte, aufgenommen, um eine Lösung gebeten. Das Futterhaus, als stabil beschrieben, sollte auch einem Spechtschnabel standhalten. Es wird ja für alle Vögel angeboten.
Gestern war der schöne Specht wieder da, wollte sich leckere Erdnüsschen holen. Doch er kam nicht allein … er brachte seine Partnerin mit. Zwei Spechte so nahe, das habe ich noch nie gesehen.
Leider war die Kamera nicht in Reichweite …