Jeder der Individualisten kennt weiß, dass meine Wenigkeit ein Fan von fermentierten Lebensmittel ist. Kombucha, Kefir, Sauerkraut, eingelegtes Allerlei - immer her damit. Warum? Weil es ursprünglicher nicht geht. Und weil unsere Darmgesundheit in den meisten Fällen davon profitiert. Der Prozess der Fermentation erhöht die Aufnahme von Nährstoffen, reduziert sogenannte Anti-Nährstoffe und unterstützt unsere Verdauung. Jede Krankheit - so meinen zumindest alte Kulturen und auch der Vater der Medizin Hippokrates - beginnt in unserem Darm. Ein Grund mehr diesen zu pflegen und nicht länger zu ignorieren. Funktioniert unsere Verdauung nicht optimal, kann das allerlei Auswirkungen haben. Einerseits nehmen wir Nährstoffe nicht so gut auf. Andererseits bleiben Abfallprodukte in unserem Körper, werden erneut absorbiert und das obwohl sie eigentlich in der Toilette landen sollten. So kann es übrigens zu einem Überschuss des Sexualhormons Östrogen kommen. Ein Zuviel des Ganzen ist Grund vieler hormoneller Dysbalancen der heutigen Zeit. Und ähnlich wie für unseren Darm, ist auch im Bereich "gesunder Hormonhaushalt " Balance ALLES. Ergo, nimmt man sich fürs neue Jahr mehr "Strategien für Gesundheit und Wohlbefinden" vor, dann sollte Darmpflege ganz oben auf der Liste stehen. Fermentierte Lebensmittel können hier schon gewaltig hilfreich sein und dafür sorgen, dass unsere Darmflora sich wieder hin zu ein bisschen mehr Ausgewogenheit bewegt und unsere Entgiftungsprozesse in Schwung geraten. Fermentierte Lebensmittel liefern uns wertvolle Bakterien die heute dank unserer modernen Ernährungsweise sowie jeder Menge Stress und einem ziemlich übertriebenen Konsum an Medikamenten Mangelware sein können.
Warum Äpfel fermentieren, wenn ich doch Sauerkraut haben kann? Ja, klar. Sauerkraut ist mittlerweile auch (wieder) in wirklich guter Qualität am Bauernmarkt erhältlich und kaufen ist immer noch bequemer als selber machen. Aber hier meine Antwort: Erstens kommt es auf die Vielfalt an. Unser Darm mag die unterschiedlichsten Bakterien und eine Vielfalt an Gemüse und Obst liefert entsprechend Abwechslung. Und Gerichte selber zu verarbeiten hat irgendwie auch etwas meditatives und befriedigendes, wie ich finde. Ganz abgesehen von der Spannung wenn es dann im Glas nach einigen Tagen zu blubbern beginnt und man beobachten kann wie die wertvollen Bakterien sich an die Arbeit machen. Das nächste Jahr möchte ich verstärkt der Fermentation und Verarbeitung saisonaler Lebensmittel widmen. Hier kann man wahrlich nicht auslernen und ich merke immer mehr, dass eine gesunde Ernährung ihre Wurzeln in der Einfachheit und Ursprünglichkeit findet.
Übrigens, heimisches Obst und Gemüse - wie bereits öfter erwähnt - liefert uns genau die richtigen Bakterien für unseren Darm. Die eigene Region und der Boden in unseren Breitengraden sieht anders aus als der Boden in Spanien, Italien oder Afrika. Logisch irgendwie. Äpfel bieten sich aktuell also ideal an um sie mal etwas anderes zu verarbeiten. Der Apfel ist übrigens ein geniales Obst. Nicht umsonst verweist man auch heute noch auf den Spruch: an appel a day keeps the doctor away. Äpfel liefern uns wertvolle Ballaststoffe und diese sind essentiell um den Eliminationsprozess zu fördern und das tut auch unserer Leber gut. Studien zeigen sogar, dass die Menge an kurzkettigen Fettsäuren im Darm nach dem Konsum eines Apfels steigt. Das ist spitze und zeigt, dass sich die Bakterien in unserem Darm an die Arbeit machen um Energie für uns zu produzieren. Alte Apfelsorten liefern übrigens besonders viel wertvolle Polyphenole und enthalten meist auch nicht so viel Fruchtzucker wie neu gezüchtete und sehr süße Sorten. Back to the roots also. Und übrigens sollte man den Apfel keinesfalls schälen. In der Schale stecken die ganzen Nährstoffe und die will man schließlich nutzen. Vorausgesetzt man setzt auf Top-Qualität und idealerweise Bio-Produkte. Nun aber zum eigentlichen Rezept.
Fermentierte Äpfel400g Äpfel
1 gestrichener TL Salz
3 Kapseln Probiotikum
1 Handvoll Rosinen
1 TL Zimt
Die Äpfel klein würfeln und entkernen. Anschließend mit Salz und Probiotikum verrühren. Von hier an nur mehr Holz- oder Plastiklöffel verwenden. Rosinen und Zimt untermischen und die Äpfel in Gläser füllen. Mit Wasser auffüllen bis auch der letzte Apfel gut mit Wasser bedeckt ist. Um sicher zu gehen, dass die Äpfel nicht an der Oberfläche schwimmen und zu schimmeln beginnen, kann man einen sauberen flachen Stein verwenden und mit diesem die Äpfel unter der Oberfläche halten. Ich habe in diesem Fall kleine viereckige Stoffe verwendet, welche ich mit Bienenwachs überzogen habe. Mehr dazu hier.
Wer gerne noch weitere Geschmacksvielfalt reinbringen will, kann ebenso Orangen- oder Zitronenschalen sowie Nelken oder auch Datteln mit unter mischen.