Ein so schönes Lebensgefühl: "... I ♥ AFS"

Ein unglaubliches Gefühl schwirrt noch in mir. Es ist kaum zu beschreiben, doch seine Ursache ist eindeutig identifizierbar: AFS.
In den letzten Wochen fanden meine beiden, jeweils fünftägigen Vorbereitungsseminar von AFS statt. Wir waren etwa 30 angehende Freiwillige und 6 Betreuer. Nun wurde der Spieß einmal umgedreht und ich war auf der Teilnehmerseite, aber das war auch mal wieder ganz schön.
Die erste "Fünf-Tage-Woche" haben wir in der Jugendherberge zu Osnabrück veranstaltet. Es war ein toller und ganz und gar positiver Start ins neue AFS-Abenteuer. All die anderen Teilnehmer sind super sympathisch und haben mich von vornherein glücklich gestimmt. Als ich dann während der zahlreichen Gespräche noch heraus fand, dass wir, also der Großteil der Anwesenden, nach Indien, sogar in die etwa selbe Region kommen, wurde mir wirklich warm ums Herz! Nur ein paar gehen nach Malaysia und Indonesien. Als ich damals vorm Hondurasjahr mein Vorbereitungsseminar hatte, waren es nur sehr wenige, die ins selbe Land gingen, geschweige denn in meiner Nähe platziert wurden. Es war also eine ganz neue und bereichernde Erfahrung für mich, "unser Freiwilli-Dreamteam" schon einmal kennen zu lernen, oder besser gesagt weit mehr als nur das! Da tat mir die kleine aber feine Minderheit von Malayen und Indonesiern etwas Leid. Trotzdem wir waren ein Team und es gab so gut wie keine Länder-Splittung, ganz im Gegenteil – das große Familiengefühl.
Die Workshop, die während der Veranstaltung in Osnabrück stattfanden, waren erst einmal auf den Freiwilligendienst an sich fokussiert, wie zum Beispiel "die Rolle des Freiwilligen" oder "die Probleme der dritten Welt". Es gab allgemeine Einheiten zur Fremdenkultur, zur Kommunikation und zum Kulturschock. Einige der Punkte im Programm waren mir bereits durch meine damalige Vorbereitung auf Honduras bekannt, andere kannte ich aus der ehrenamtlichen Arbeit bei AFS, von Seminaren, die ich selber betreut habe. Der Großteil des Programms war mir jedoch unbekannt und auch wenn ich einige Einheiten schon kannte, haben sie trotzdem jede Menge Spaß bereitet - Und schaden tut das ja auch nicht. Besonders gut gefallen hat mir die Aktivität, die wir zu Beginn der Woche gemacht haben. Der Kletterpark zur Stärkung des Gruppenzusammenhalt - Es hat einfach super gefruchtet und ein genialer Adrenalin-Kick war es außerdem!
In der zweiten "Fünf-Tage-Woche" waren in Worms in der Jugendherberge direkt vorm Dom. Während dieser Tage ging es vorallem um länderspezifische Angelegenheiten. Wir teilten uns auf in die einzelnen Ländergruppen und konnten uns an unsere erfahrenen Teamer wenden, die auch bereits vor Ort waren und dort einen Freiwilligendienst absolviert hatten. Neben der üblichen Fragestunde(n) hatte jeder nach Worms eine Hausaufgabe bearbeitet und mit nach Osnabrück gebracht. Es waren Präsentationstafeln zu den verschiedensten Themen, natürlich länderspezifisch. Meine Aufgabe war es gewesen, das "Kastensystem heute" darzustellen und kurz vorzustellen. Durch die vielen bunten Poster informierten wir uns auf der einen Seite gegenseitig und dekorierten auf der anderen Seite gleichzeitig unseren Tagungsraum etwas. In Worms kamen auch einige Gäste zu uns, um uns Freiwilligen noch wichtige Dinge mit auf den Weg zu geben. Ein Arzt hielt einen Vortrag über die Impfungen, Krankheiten und über die richtige Reiseapotheke.
Außerdem stellte eine Dokumentarregisseurin ihren neusten Film vor, den sie zum Thema "Textilien - schick aber schädlich" unter anderem in Indien gedreht hatte. Natürlich lud das Thema und der Film ein zu einer Diskussion mit heißem Gesprächsstoff, der neben den Problemen in Entwickungs- bzw. Schwellenländern auch das europäische Konsumverhalten beinhaltete. Wie sich in der Gesprächsrunde herausstellte kannte ich bereits einige andere Filme der Regisseurin. Einen habe ich sogar im Artikel "Ich und Du und Wir - Vom Nehmen und Geben und den globalen Folgen" gepostet, ohne es vorher zu ahnen, dass ich die Regisseurin nur knapp eine Woche später kennen lernen würde.
Eine weitere sehr schöne Erfahrung, die ich tagtäglich während der beiden Seminare machen durfte, waren die Inselgruppenmeetings - Das waren Gespräche, die wir jeden Abend nach Ende des Programms in einer kleinen Stammgruppe mit einem persönlichen Betreuer abgehalten haben. Sie dienten zur Reflexion des Tages und als beruhigendes, fast schon spirituelles Element des Abends. Die Gespräche der Inselgruppe waren wirklich sehr vertrauensvoll und inspirierend. Daher möchte ich an dieser Stelle gerne an meine Inselgruppe einen Dank richten - An Marcel unseren verrückten Inselgruppenadministrator und an die anderen Mitglieder Jona, Lisa, Maria und Clara. Das war schon was besonders mit euch. Schade nur, dass du, Jona, nach Malaysia gehst, und nicht ganz so sehr in unserer Nähe bist.
Wenn ich jetzt schon mal beim Danke sagen bin, kann ich eigentlich auch gleich die ganze Gruppe preisen: Es waren zwei wunderbare "Fünf-Tage-Wochen" mit euch. Auch natürlich mit euch sechs Betreuern. Ihr habt, dass alles ganz prima gemanagt und auf eurer echt professionellen Art und Weise jede Menge Wissen und natürlich auch Spaß vermittelt.
Nach so einer genialen Erfahrung bin ich noch mal 200% mehr motivierter nach Indien zugehen, als sowieso schon! Boah - Ich will los!

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