Die Angst vor der koreanischen Bombe, ständig neue Begründungen für die Legitimität einer atomaren Bewaffnung und Japans wachsendes Misstrauen gegenüber den Absichten seines Bündnispartners USA. Wolfgang Eggerts Beitrag klopft die Welt rund um Japan gründlich ab, beleuchtet die seltsamen Verflechtungen zwischen AUM-Sekte und Waffenforschung und gipfelt in der Verbindung von HAARP, der Tschernobylkatastrophe und der Inszenierung des großen Bebens von Kobe. Letztendlich hält es es für denkbar, dass das derzeit ablaufende Desaster rund um Fukushima mitsamt dem Erdbeben und dem Tsunami das Ergebnis eines gezielten Angriffs auf Japans industrielle und wirtschaftliche Infrastruktur gewesen sein könnte.
WAA Rokkasho - Quelle: Wikipedia.de
Wolfgang Eggert – Mit der Fabrik im nordjapanischen Rokkasho kann Nippon bald selbstständig jährlich acht Tonnen Plutonium herstellen. „Die Produktionsmenge reicht für 1000 Atomsprengköpfe von der Größe der Bombe, die Nagasaki zerstört hat“, rechnet Atomgegner Hideyuki Ban vor, Generalsekretär der Bürgerinitiative Citizens´ Nuclear Information Center. Doch bisher versicherte die Regierung der Welt, dass Japan seine drei nuklearen Prinzipien nicht zu ändern gedenke. Seit Jahrzehnten gelobt das einzige Land der Welt, das jemals mit Atombomben angegriffen wurde, keine nuklearen Waffen zu besitzen, herzustellen, noch ins Land zu lassen. Vorbildlich meldet Japan seine radioaktiven Isotope der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien. Dennoch misstrauen die Nachbarn der Botschaft, schließlich ist die wirtschaftliche Boomregion alles andere als stabil. „Dies ist die Welt von Bismarcks Europa im 19. Jahrhundert“, warnte schon zur Jahrtausendwende der ehemalige Oberkommandierende der US-Pazifikflotte, Admiral Dennis C. Blair. Wie vor dem Ersten Weltkrieg wächst in Asien nicht nur die wirtschaftliche Integration, sondern auch die nationalstaatliche Konkurrenz um die Macht.
Kollektive Sicherheitsmechanismen oder Bündnisse, wie sie in Europa in den letzten Jahrzehnten das nukleare Inferno verhindert haben, gibt es hingegen nicht. Erst kurz vor Nordkoreas Spiel mit dem nuklearen Feuer warnte daher Südkoreas stellvertretender Außenminister Yu Myung-hwan, Japan könne einen Test als Vorwand für eigene Forderungen nach einer atomaren Aufrüstung nutzen. Zudem erschüttert Japan den Glauben in die offiziellen Versprechen selbst. „Wir müssen diese Option offen halten”, bekennt offenherzig ein ehemaliger hochrangiger Offizier und militärischer Vordenker zum Flirt mit der Bombe. Und erst Anfang September goss kein geringerer als Japans ehemaliger Ministerpräsident Yasuhiro Nakasone Öl ins Feuer. Japan müsse angesichts atomar bewaffneter Nachbarn und der unsicheren Zukunft des Sicherheitsbündnisses mit den USA die Entwicklung von Atombomben untersuchen, stärkte der Großmeister der japanischen Politik und Mentor des neuen Ministerpräsidenten Shinzo Abe Gleichgesinnten den Rücken.
Alles in allem ein die politische Wirklichkeit auf den Kopf stellender Artikel, der die transatlantische Gefolgschaft kaum versteckt. Tokio – so mahnt der noch für weitere bündnistreue Medien wie „Die Welt“ und „Financial Times Deutschland“ schreibende Journalist Martin Koelling – müsse gegenwärtigen, den Griff zur Atombombe teuer zu bezahlen: Dieser sei „nur gegen den Willen des Sicherheitsgaranten USA durchzusetzen“. Auch würde „Japans Außenpolitik durch den 180-Grad-Schwenk jede Glaubwürdigkeit verlieren“. Verkehrte Welt. Während das gleiche Presseunternehmen dem Weißen Haus für seine Kriegspläne gegen die am anderen Ende der Welt aufstrebende Zivilnuklearmacht Iran Beifall zollt (Begründung: Bedrohung) schwillt der bloße Weg Japans zur Defensivrüstung gegen eine überaus reelle Atommacht in der unmittelbaren Nachbarschaft zu einem Lackmustest für Glaubwürdigkeit. Und: ein Verbündeter, der seelenruhig zusieht, wie ein grenzwahnsinniger Diktator eine veritable A-Bombe entwickelt und probezündet, wird derweil in die Position eines „Sicherheitsgaranten“ erhoben. Es drängt sich die Frage auf, wohin manche Journalisten ihren Geist entlassen, während sie zur Feder greifen.
Bleiben folgende Erkenntnisse: 1.Japan denkt 2006 an den Bau der Bombe 2. Die USA verkünden, dass sie als „Paktleader“ strikt dagegen sind. Was aber 3. Japan nicht anficht, da es die Zukunft des „Sicherheitsbündnisses“ (angesichts der Vorgänge in Nordkorea völlig nachvollziehbar) als „unsicher“ betrachtet.
Das Lavieren zwischen Schulterschlussbestreben und Konfrontationsbereitschaft spiegelt in abgeschwächter Weise das Verhalten Japans am Vorabend von Pearl Harbor, als die USA das Land vorsätzlich konfliktionierten, um ein Ausbranden des Zweiten Weltkriegs zum eigenen Gunsten zu provozieren. Fakt ist, dass Tokio seine militärischen Interessen im Zeitfenster von 2006 erstmals seit Ende des Weltkriegs nachhaltiger und halbwegs eigenbeweglich „wahrzunehmen“ begann. Nur Tage vor der Nordkoreanischen Provokation kam in Tokio mit Shinzô Abe ein japanischer Premierminister ins Amt, der – als „Falke“ apostrophiert – bereits bei der Ankündigung seines Regierungsprogramms eine Änderung der Verfassung erwähnt hatte, insbesondere des nach der Weltkriegsniederlage auf amerikanisches Diktat hin festgeschriebenen „Friedens-Artikels“ (Art. 9, Verzicht auf Androhung oder Ausübung von militärischer Gewalt als ein Mittel zur Regelung internationaler Streitigkeiten).
Mit ihrem – bereits seit November 2005 vorliegenden – Verfassungsentwurf soll die japanische Regierung auch das Recht erhalten, unter dem Vorwand eines individuellen wie auch eines kollektiven Verteidigungsrechts Truppen in die ganze Welt zu entsenden. Abe und sein Umfeld vermittelten, dass eine Neustrukturierung des Paragraphen das Bündnis mit den USA nur stärke, da sich Tokio danach intensiver an militärischen Engagements der Amerikaner beteiligen könne. Japan positionierte sein Begehren geschickt in die Abläufe des jüngsten Irakkriegs und fand sofort – möglicherweise sogar voranlaufende – Unterstützung innerhalb der US-Regierung: So sprach Anfang 2004 Richard Armitage, seinerzeit stellvertretender US-Außenminister, davon, dass das Pazifismusgebot ein Störfaktor des japanisch-amerikanischen Bündnisses sei.
In Hinblick auf die Atomfrage sah Shinzo Abe auch ohne entsprechende Gesetzesnovellen Bewegungsspielraum. „Die Verfassung Japans“, zitierte die Deutsche Welle den Ministerpräsidenten, erlaube es „durchaus, Atomwaffen in kleinem Umfang zur Selbstverteidigung zu besitzen.“ Und konnte gleich eine erste Reaktion der Weltgemeinschaft mitvermelden:
Die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen und die Überwachung des Atomwaffensperrvertrags – das sind die kardinalen Anliegen und Aufgaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO). Dass der Direktor und Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei sich einmal genötigt sehen könnte, ausgerechnet das pazifistische Japan an dessen Verpflichtung zur Atomwaffenfreiheit zu erinnern, wäre noch vor kurzem absurd erschienen. Doch bei seiner sechstägigen Visite vom 29. November bis 4. Dezember soll El Baradei auch mit Außenminister Taro Aso zusammenkommen, dem prominentesten Politiker unter den Tabubrechern. Stellt sich die Frage: Was ist das Interesse der Amerikanischen Fernostpolitik? Und vor allem: warum ließ man Nordkorea gewähren? Das Land, das 1985 auf Druck der UdSSR dem Atomwaffensperrvertrag beitrat und nach dem Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Südkorea der Einrichtung einer atomwaffenfreien Zone auf der koreanischen Halbinsel zustimmte, arbeitete nachgewiesenermaßen seit 1993 an seiner Nuklearwaffe. In diesem Jahr verweigerte Pjöngjang Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) den Zutritt zur Kerntechnischen Anlage Nyongbyon und drohte mit dem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. Damals noch handelte die Regierung Clinton, indem sie Nordkorea zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms sowie zum Verbleib im Atomwaffensperrvertrag und zur Fortführung der Kontrollen durch die IAEO verpflichtete. (Drei Monate vor dem Nachgeben starb Diktator Kim II-sung an einem „Herzinfarkt“). Doch bereits 2002 wurde die Wiederaufnahme der Entwicklungsarbeiten ruchbar. Pjöngjang versteckte sich nicht einmal, erklärte auf entsprechende Verdächtigungen, dass es aufgrund der „amerikanischen Aggression“ prinzipiell berechtigt sei, ein militärisches Nuklearprogramm zu verfolgen, trat 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag aus, bezeichnete das Abkommen mit Südkorea über eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel für Null und Nichtig. Und diesmal trat die Regierung George W. Bush dem nicht wirksam entgegen. Sie hätte, wie die vorangegangene Administration, den Gang der Entwicklung – zumindest über ihre Beziehungen zu China – neuerlich im Keim ersticken können, aber sie tat es nicht. Warum? Man kann dieses Vorgehen nur erklären, wenn man zugrundelegt, dass der Schritt Nordkoreas im amerikanischen Interesse lag.
Übte der weltweit größte Dollarreservehalter China, bei dem die USA inzwischen mit über einer Billion Dollar in der Kreide stehen, damals bereits finanziellen Druck aus? In diesem Falle wäre die Rolle Washingtons eine passive. Oder erkaufte sich die Bush-Regierung mit ihrem „grünen Licht“ nach Nordkorea das Stillhalten Chinas im zweiten Angriffskrieg gegen den Irak? Diese Möglichkeit drängt sich vom Zeitfenster her geradezu auf, und sie passt auch zur Erklärung Pjöngjangs, der zufolge die „amerikanische Aggression“ es sei, welche den Griff zur Atombombe prinzipiell berechtigten. Ein derartiges Quid Pro Quo wäre ganz sicher durch die Chinesen als ein strategisch-psychologischer Prestigegewinn verbucht worden. Sie mussten dabei aber berücksichtigen, dass eine nukleare Aufrüstung Nordkoreas eine entsprechende Gegenreaktion Japans begünstigen würde. Diese ließ sich aber nur mit Hilfe des Bündnisvorgesetzten, also der USA verhindern. Wenn es ein entsprechendes Agreement im Vorfeld von Bushs Wüstensturm gab, dann mussten sich die Amerikaner damals ebenfalls dazu verpflichtet haben, Japan von einem atomaren Contra abzuhalten. Und genau das ist die Politik, die Washington seit 2005 so demonstrativ gegenüber seinem nominellen Hauptpartner in Asien betreibt, dass dieser mittlerweile bereits Zweifel an der Zweckmäßigkeit dieses Bündnisses anmeldete.
Hier sind wir an dem vielleicht neuralgischem Punkt von Amerikas mysteriöser Asienpolitik angelangt: Der Frage, ob Washington Tokios Nuklearpläne wirklich ausbremsen wollte. Was sind die geopolitischen und strategischen Erfordernisse des Weltpolizisten, der zur Jahrtausendwende noch als „letzte Supermacht“ betitelt wurde? Lesen wir hierzu eine neue Richtlinie zur Verteidigungsplanung, die der damalige Verteidigungsminister – und Vizepräsident unter Bush jr. – Dick Cheney, am 18.2.1992 fertigstellte. Die New York Times veröffentlichte Auszüge aus diesem „Defense Planning Guidance (DPG)“ betitelten, geheimen Pentagonentwurf. Text:
„Unser wichtigstes Ziel ist es, das Wiederauftauchen eines neuen Rivalen, ob auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo, zu verhindern, der eine Bedrohung ähnlicher Ordnung wie die frühere Sowjetunion darstellen könnte. Dieser Gedanke bestimmt grundlegend die neue regionale Verteidigungsstrategie. Dies erfordert, daß wir jegliche feindliche Macht daran hindern, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen es ihr bei genügender Kontrolle erlauben würden, globale Macht zu erlangen. Bei den in Frage kommenden Regionen handelt es sich um Westeuropa, Ostasien, das Gebiet der früheren Sowjetunion und Südwestasien.“ Umgesetzt in die praktische Politik bedingt das drei Aufgabenstellungen: „Erstens müssen die USA den Führungsstil zeigen, der nötig ist, um eine neue Ordnung einzuführen und zu sichern, eine die verspricht, potenzielle Konkurrenten davon zu überzeugen, dass sie erst gar nicht zu versuchen brauchen, eine größere Rolle zu spielen oder eine aggressivere Haltung einzunehmen, um ihre legitimen Interessen wahrzunehmen. Zweitens müssen wir in den nicht-militärischen Bereichen die Interessen der fortgeschrittenen Industrienationen (also insb. die EU-Staaten und Japan – W.E.) ausreichend berücksichtigen, um sie davon abzuhalten, unsere Führungsrolle in Frage zu stellen, oder zu versuchen die bestehende politische und wirtschaftliche Weltordnung zu kippen. Und schließlich müssen wir die Mechanismen pflegen, die potenzielle Konkurrenten davor abschrecken, eine bedeutendere regionale oder globale Rolle auch nur anzustreben.“
Der mainstreamige Betrachter mag hier einwenden, diese Direktive sei unter Bush sr. entwickelt worden und gebe damit lediglich eine rechte bzw. republikanische Sicht der Dinge wieder. Er übersieht dabei jedoch, dass Staaten bleibende Interessen haben, die auch wechselnde Regierungen überdauern und durchgängig verfolgt werden. Tatsächlich machte sich Cheneys „demokratischer“ Amtsnachfolger William J. Perry die Direktive bruchlos zu eigen. Wikipedia schreibt in seiner Biografie:
Perry übernahm „Präventivverteidigung“ als seine Richtschnur in der Politik Nationaler Sicherheit in der Nach-Kalter-Krieg-Welt. Während des Kalten Kriegs hatten die USA eher auf Abschreckung, denn auf Verhütung als Zentralprinzip ihrer Sicherheitspolitik vertraut. Perry stellte drei grundlegende Grundsätze einer Präventivstrategie heraus:
- Verhindere wachsende Bedrohung
- hindere jene, die aktuell wachsen und falls Vorsorge und Abschreckung versagen
- In der Praxis vertraute diese Strategie auf Bedrohungsreduktionsprogramme (Reduzierung der Nuklearkomplexe der früheren Sowjetunion), Antiproliferationsanstrengungen, die NATO-Partnerschaft für den Frieden und die Ausweitung der Allianz sowie die Aufrechterhaltung militärischer Macht und die Kampfbereitschaft von Waffensystemen, falls nötig.
Trotz etlicher Euphemismen (Präventivverteidigung, Sicherheitspolitik, Verhütung, Bedrohungsreduktion, Partnerschaft für den Frieden) gibt der Wikipediaeintrag Cheneys Planungsmodell gut wieder. Zu „vitalen“ Interessenspunkten herrscht parteiübergreifender Konsens. In vielen Dingen bis auf den heutigen Tag. Der Amtsabtritt Bush jr. brachte zwar so oder so einen tonalen Wechsel im Oval Office, Washington wählt heute vielleicht andere Mittel und sucht in verstärkter Weise den Dialog mit seinen Verbündeten. An Amerikas militärischer Präsenz im Milliardenschweren Öl- und Mohngürtel des Mittleren Ostens – sei es durch reguläre Soldaten oder Payroll-Söldner – hat das jedoch wenig geändert. Im Gegenteil wurde die US-Präsenz in Afghanistan zwischenzeitlich noch verstärkt, während das Folterlager in Guantanamo nach wie vor seinen schmutzigen Arbeiten nachkommt. „Change“ sieht anders aus.
Was sagt uns aber die amerikanische „Keine Macht Neben Uns“-Strategie in Bezug auf die nuklearen Umbrüche in Fernost? Welche Bewegungen gibt sie der Außenpolitik des Weißen Hauses vor? Man kann sagen, dass der „Destroy Target“ Plan – zu dem wir hier auch die Zielbestimmung Perrys rechnen – ganz grundsätzlich auf China und hinsichtlich der letzten Entwicklungen auch auf Japan anwendbar ist. Das Reich der Mitte, welches gerade die USA als ökonomische Führungsmacht ablöst, ist zweifelsohne das gegebene Feindbild par excellence: Es ist in seiner Ausdehnung und Bevölkerungszahl der UdSSR gleichzustellen, es hat längst zu einem Kontrollprozess über Ostasien angesetzt, es unterliegt anders als der Westen ständigem Wachstum. Es besteht kein Zweifel darüber, dass im Pentagon verschiedene Gruppen Schlachtpläne entwickelt haben, wie Peking zu „containen“ ist. Auch unter Zuhilfenahme militärischer Mittel. Und hier kommt Japans Griff zur Atombombe ins Spiel.
Rein formal bedient dieser Umstand – gerade nach der Skizzierung Perrys – wie im Falle China die Erfordernis, nötigenfalls mit äußersten Mitteln einzugreifen. Eine Paktsituation ist vor diesem Hintergrund eine rein formale und vernachlässigenswerte Erscheinung, wie verschiedene Gewaltakte unter Bruderstaaten, nicht nur im kommunistischen Raum, in der Vergangenheit hinlänglich unter Beweis gestellt haben. Die Sicherheit von 66 kriegslosen Jahren auf europäischen Boden beruht schlicht auf der Tatsache, dass sich seine Staaten in das Machtdiktat der Sieger von Yalta ergeben haben. Im März 1991, als die Sowjetunion zusammenbrach und jedermann das goldene Zeitalter des Friedens angebrochen wähnte, prognostizierte kein geringerer als der ehemalige amerikanische Justizminister Ramsey Clark gegenüber der französischen Monatszeitschrift „L´Autre Journal“:
„Ich warne die Europäer davor zu glauben, dass die USA im Rahmen der Neuen Weltordnung Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren. Unsere Armee wird überall eingreifen, wo unsere Interessen gefährdet sind und zwar mit allen Mitteln, einschließlich Atomwaffen. (…) Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß Amerika ohne Zögern auch in Westeuropa intervenieren würde, wenn dies gegenwärtig auch manchen Leuten als absurde Idee vorkommen mag. Die USA würden eine europäische nukleare und wirtschaftliche Großmacht nicht lange dulden.“
Henry Kissinger, der ehemalige amerikanische Außenminister, fügte dem hinzu:
„Wenn sich auch heute noch keine europäische Macht gegenüber den USA feindlich zeige, so nähme man doch den Beginn eines irgendwie gearteten hegemonialen Verhaltens in jener Region unverzüglich als feindliches Verhalten wahr. Eine diesbezügliche Herausforderung könne sich einerseits aus den osteuropäischen Instabilitäten ergeben und zweitens from the redefinition of Germany’s role, durch die Neudefinierung der Rolle Deutschlands.“
Der letzte Satz, der eine Machterweiterung des geschlagenen Weltkriegsgegners Deutschland behandelt, legt eine Parallele zu Japan nahe. Andererseits verfügt Tokio anders als Berlin über keinerlei Raum, in den es seine Macht integrieren könnte. Eine Ost-EU ist nicht in Sicht, ein Schulterschluss mit Moskau (den Gorbatschow Bundeskanzler Kohl und Putin Schröder in der Tat antrugen) heute nicht nur territorial in weiter Ferne. Es erscheint schwer vorstellbar, wie der Inselstaat selbst als militärische Nuklearmacht Ostasien dominieren sollte. Zuletzt ist auch eine Japan-Politik im Sinne der Cheney-Doktrin – „den potenziellen Konkurrenten davon zu überzeugen, dass (er) erst gar nicht zu versuchen braucht, eine größere Rolle zu spielen…, um seine legitimen Interessen wahrzunehmen“ – nicht erkennbar. Zwar gab sich Washington alle Mühe, Tokio verbal von seinem Nuklearträumen abzubringen. Eine „Fütterung“ bzw. bündnisstrategische Aufwertung, die es dem Inselstaats erlaubt hätte, seine asiatischen Bedrohungslage zu kompensieren (etwa in Form von gemeinsamen Zugriffs- oder Optionsrechten, auf amerikanische Atomwaffen) hat es demgegenüber aber zumindest offiziell nicht gegeben. Im Gegenteil, die Vereinigten Staaten ließen nicht nur die atomare Bewaffnung Nordkoreas zu, sie verschoben während der vergangenen Jahre ihr diplomatisches Gewicht entschieden von Japan weg auf das asiatische Festland. Was die Alleingangshaltung in Tokio noch bestärkt haben muss und im Abgleich mit dem amerikanischen Containmentpolitik gegenüber einem ins Auge gefassten Gegner wiederum keinen Sinn ergibt.
Anderseits ergibt alles vor dem Hintergrund militärischer Planspiele einen nahezu perfekten Sinn, wenn das Pentagon mit seiner Politik im asiatischen Raum eine Konfliktsituation bevorteilten wollte, um einen territorialen Flächenbrand zu entzünden, in den die Vereinigten Staaten nicht selbst hineingezogen werden. Wenn dies der Fall war, dann suggerierten die großimperialistischen Neokonservativen um Bush jr. den Chinesen lediglich, Japan von seinem Nuklearvorhaben abzuhalten, wirkten aber von leeren Worthülsen abgesehen in das genaue Gegenteil, indem sie die Japaner abwechselnd zu mehr Machtausübung ermunterten um sie gleichzeitig auf dem diplomatischen Parkett in schöner Regelmäßigkeit hintanzusetzen, also zu frustrieren.
Ob Japan tatsächlich erwog, sich aus dem amerikanischen Bündnissystem zu verabschieden, wie es die Aussage des ehemaligen Ministerpräsidenten Nakasone nach dem Nordkoreanischen Atomtest nahe legt, steht dahin. Sicher ist, dass das Land das Know How und die Kapazität zum Aufbau einer eigenen Nuklearstreitmacht hatte, dass es diesen Weg zu gehen bereit war, und dass der Betriebsverlauf in Rokkasho (Plutoniumanreichung- sowie auflagerung, restriktive Informationspolitik gegenüber Diplomaten und der Atomenergiebehörde) bereits Schritte in die Praxis anzeigen. Theo Sommer, gewesener Leiter des Planungsstabes im Bundesverteidigungsministerium unter Helmut Schmidt und Herausgeber der Zeit konstatierte auf einem Vortrag Anfang 2007 ebenso trocken wie zutreffend, sollte Nordkorea zu einer Atommacht werden, sei damit zu rechnen, dass sich auch Japan Nuklearwaffen zulegen werde. Technisch sei es dazu in sechs Monaten in der Lage.
Neben Pjöngjangs „erfolgreichem“ Atomtestlauf setzte die Regierungsübernahme durch Shinzo Abe den passenden Rahmen für eine Souveränisierung der japanischen Nuklear-, Aussen- und Militärpolitik. Mit seinem Großvater teilt Abe das Ressentiment gegenüber dem „Nachkriegsregime“. Seine ultranationalistische Auffassung zeigte sich beispielsweise darin, dass er am 4. Januar 2007 den Ise-Schrein, der die Ahnengöttin des Tennos verehrt, besuchte, wo er der Kaiserfamilie „weiteres Gedeihen“ wünschte.
Nur wenige Wochen später spitzte sich die Auseinandersetzung um die Vergangenheit zu: Am 31. Januar 2007 forderte der Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus Michael Honda in einem Resolutionsentwurf eine offizielle Entschuldigung von der japanischen Regierung, weil die Kaiserliche Armee während des Zweiten Weltkriegs junge Frauen – vornehmlich aus Korea – zur Prostitution gezwungen hätte. Abe sah indes keinerlei Anlass für eine Entschuldigung. Im Gegenteil: Er betonte, es gebe keinen Beweis dafür, dass die Kaiserliche Armee hier involviert gewesen wäre. Kurz darauf stiftete der Ministerpräsident eine Votivgabe im umstrittenen Yasukuni-Schrein, wo auch die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten geehrt werden – einschließlich mutmaßlicher Kriegsverbrecher, die in China und Korea an Massakern beteiligt gewesen sein sollen.
Obwohl Japan auf Grund seiner Verfassung auf Streitkräfte verzichtet hat, betrachtet es der Staat als legitim, so genannte »Selbstverteidigungskräfte« zu unterhalten. Seit 2007 unterstehen alle Soldaten dem – seit Kriegsende zum ersten Mal wieder neu gegründeten Verteidigungsministerium. Das ebenso umstrittene wie ehrgeizige Wiederaufbereitungsprojekt machte derweil weiter Fortschritte. Bereits im Frühjahr 2006 vermeldete Tokio über seine diplomatischen Vertretungen im Ausland „große Fortschritte bei Japans Plutonium-Thermal-Nuklearprogramm“. In der Wiederaufbereitungsanlage von Japan Nuclear Fuel Co. in der Präfektur Aomori begann der Probebetrieb zur Gewinnung von Plutonium aus abgebranntem Kernbrennstoff, Kyushu Electric Power Co. erhielt die Genehmigung der Lokalverwaltung für ihr Plutonium-Thermoreaktorprojekt im AKW Genkai in Saga und die Shikoku Electric Power Company erhielt die Regierungsgenehmigung für ein ähnliches Projekt im Reaktor Ikata in Ehime.
Rokkasho (Aomori), hiess es weiter, werde ab August 2007 seinen vollen Betrieb aufnehmen und die bislang nach Großbritannien und Frankreich outgesourcete Wiederaufbereitung in nationale Hände legen. Das geplante Produktionsaufkommen an Plutonium werde bei vier bis fünf Tonnen pro Jahr liegen. Es sei geplant, das System bis 2010 in 16 bis 18 Reaktoren in ganz Japan zu nutzen. Das Investitionsvolumen sei immens: Allein 2,19 Billionen Yen Baukosten, in den nächsten 40 Jahren kämen 19 Billionen Yen Wiederaufbereitungskosten hinzu. Interessant ist hier ferner der Hinweis auf einen Leitartikel in der Tageszeitung Yomiuri Shimbun, der auf die Nuklearwaffennähe dieser Arbeiten abhebt und herausstellt, die Internationale Atom Energie Organisation habe in Anbetracht des historisch „vorbildlichen Verhaltens“ Tokios in der Atomfrage 2004 das Inspektionsverfahren für Japan gelockert. Als Generaldirektor der IAEO amtierte der 2005 zusammen mit seiner Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Ägypter Mohammed el-Baradai, ein Amerika-affiner aber zweifellos grundsatztreuer Mann. El-Baradais Amtszeit endete 2009. Wie der Zufall so spielt, wurde am 2. Juli diesen Jahres ausgerechnet ein Japaner zu seinem Nachfolger gewählt: Yukiya Amano, ein Diplomat, der im Rahmen seiner Tätigleiten für das Tokioter Außenministerium an den Botschaften seines Landes in Washington und Brüssel gearbeitet hatte. Seine US-Biografie zeigt ihn 2001 im Dienste des Weatherhead Center for International Affairs an der Harvard University. Im gleichen und darauffolgenden Jahr wirkte Amano als Gastdozent am Monterey Institute of International Studies.
Der Aufstieg des Japaners zum Chef der Organisation, die für die Überwachung der Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags zuständig ist erfolgte unmittelbar nachdem Nordkorea zwei weitere Schläge gesetzt hatte. Am 5 April hatte es – wie üblich über japanischem Luftraum – eine Langstreckenrakete getestet, dabei aber nicht versäumt, Tokio im Falle eines Abschusses mit einem „gnadenlosen“ Angriff zu drohen. Nordkorea werde dann „tödliche Schläge“ gegen „wichtige Ziele“ in Japan ausführen, hieß es in einer Erklärung der Streitkräfte in Pjöngjang. Nach Berichten südkoreanischer Medien brachte Nordkorea zudem ein Geschwader von Kampfjets entlang der Ostküste in Stellung. Das Verteidigungsministerium in Tokio bekräftigte als Reaktion auf die Drohung kleinlaut, dass die Rakete nur abgeschossen werde, wenn sie das Leben und das Eigentum der japanischen Bevölkerung gefährde. Am 25. Mai 2009 führte Pjöngjang dann einen weiteren Kernwaffentest durch. Nach russischen Angaben besaß die Bombe eine Sprengkraft von 20 Kilotonnen, was der Sprengkraft jener Atombombe entspricht, die 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen worden war. Um das Muskelspiel gegen seine kapitalistischen Nachbarn noch zu unterstreichen feuerte Pjöngjang zeitgleich drei Raketen ab. Das Weiße Haus reagiert auf die neuerliche Provokation, die in Seoul und Tokio einen Schock auslöste, lax. Während ein vergleichbarer Vorgang durch im Iran – auch ohne Raketeneinsatz – zweifelsohne militärische Sofortmaßnahmen durch das NATO-Bündnis zur Folge gehabt hätte, erging sich US-Präsident Barack Obama in Leerformeln und formulierte lediglich das, was ohnehin sichtbar war: Nordkoreas Versuche(!), Atomwaffen zu entwickeln, so verlautbarte es aus dem Oval Office, seien „eine Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit“. Nordkorea fordere die internationale Gemeinschaft heraus. Nach dieser „rücksichtslosen Aktion“ Pjöngjangs müsse die internationale Gemeinschaft klar reagieren. Die Antwort, die deutlich illustriert, wie sicher sich Nordkorea war, für seine Zündelpolitik eine „Carte Blanche“ zu besitzen, erfolgte postwendend: Der stalinistische Kleinstaat feuerte gleich drei weitere Raketen ab und drohte, sollten die Vereinten Nationen eine Strafe für den zweiten Atomtest aussprechen, so werde man weitere Maßnahmen zur „Selbstverteidigung“ ergreifen.
Die Folge in Japan war ein politisches Erdbeben. Am 30 August 2009 gewann mit der Demokratischen Partei Japans (DPJ) erstmals seit 1955 eine andere Partei als die Liberaldemokratische LDP die Unterhauswahlen. Bei dem historischen Erdrutschsieg errang die DJP, (welche sich in großen Teilen aus Politikern zusammensetzt, die im innerparteiligen Richtungsstreit aus der LDP ausgetreten waren) fast Zweidrittel der Mandate. Parteichef Yukio Hatoyama, der im September zum neuen Premier gekürt wurde, zeigte sich bereit, der Konfrontationspolitik Pjöngjangs entschieden entgegenzutreten. Mehr noch: Die DPJ kündigte offen an, das Bündnis mit den USA einer Prüfung zu unterziehen. Ein überdeutlicher Indikator des japanischen „Ausbrechens“ war eine Reihe von Auftritten, bei denen Yukishima Fujita, Leiter der Parteiabteilung für „Internationale Fragen“ und Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik und Verteidigung im Japanischen Oberhaus, die offizielle US-Version zum Hergang von 911 und den darauf gründenden „Krieg gegen den Terror“ in Frage stellte – was im März 2010 eine harsche Kritik seiner Person in einem regierungsamtlich klingenden Editorial der Washington Post nach sich zog.
Die„neuen Töne“ aus Tokio waren ein Wink mit einer ganzen Reihe von Zaunpfählen gegen ein Weißes Haus, das die jüngste Provokation Nordkoreas gar nachträglich durch bilaterale Annäherungsgespräche aufzuwerten bereit war; was auf Japan, wollte es aus diesem Prozess nicht ausgeschlossen werden und damit außenpolitischen Einfluss verlieren, zusätzlichen Druck legte, gegen den Willen der eigenen Bevölkerung seinerseits erniedrigende Normalisierungsverhandlungen aufzunehmen. Sollte es noch Reste von derartigen Überlegungen innerhalb der japanischen Administration gegeben haben, so wurden diese mit dem letzten und bislang schärfsten Schlag Pjöngjangs endgültig vom Tisch gefegt: Am 23. November 2010 beschoss Nordkorea die bewohnte südkoreanische Insel Yeonpyeong mit mehr als 100 Granaten, wobei südkoreanische Soldaten und Zivilisten ums Leben kamen. Eine militärischen Einsatz dieses Ausmaßes hatte es seit Ende des Koreakrieges nicht gegeben. Es war ein klassischer Kriegsakt, der zeigte, wie überlegen der neue Nuklearstaat sich bereits gegenüber seinen Nachbarn fühlte.
Es ist unwahrscheinlich, dass das internationale diplomatische Parkett die weitreichenden psychologischen Folgen, die das Bombardement in Japan hatte, übersah. Die Zeit wird zeigen, dass sämtliche Militärattaches von Bedeutung wussten, dass die Präsentierung der japanischen Bombe in den Außen-, Sicherheits- und Militärpolitpolitischen Gremien Tokios zu einem Imperativ nationalen Überlebens erhoben wurde. Das Motiv war unbestreitbar vorhanden, die Motivation, so zeigen es etliche Aussagen führender Establishmentvertreter, ebenfalls. Die eigentliche Krux lag auch nicht auf Seiten der Technik: Know How, Geld, Plutonium, Waffenträgersysteme, Plutonium- alles stand zur Verfügung und wartete (wenn überhaupt) darauf, verbunden zu werden. Die eigentliche Frage war, wie man die Öffentlichkeit in den Wechsel einstimmen und gleichzeitig seinen Partnern diesen Schritt verkaufen konnte. Wie man es gerade nicht machen sollte, illustrierte der für seine Rechtsauslagen bekannte Gouverneur der Hauptstadtpräfektur Tokio, Shintaro Ishihara, in einem Interview, das er am 8. März einer japanischen Zeitung gab und welches die staatlich-chinesische Internetseite German.China.Org bereits am folgenden Tag wie folgt begierig aufgriff:
Gouverneur von Tokio fordert Entwicklung von Atomwaffen gegen China
Wenn es nach dem Gouverneur der Präfektur Tokio ginge, würde sich Japan, das einst einen acht Jahre dauernden Krieg gegen das Reich der Mitte führte, bald Atomwaffen haben, um sich gegen China zu verteidigen
Der Gouverneur der Hauptstadtpräfektur von Tokio, Shintaro Ishihara, hat gestern in der Öffentlichkeit mit der Aussage für Bestürzung gesorgt, Japan müsse als ein von Atomwaffen angegriffenes Land solche Waffen ebenfalls entwickeln, um der wachsenden Bedrohung seitens Chinas zu begegnen. Er drückte zudem seine Zuversicht aus, dass sein Land innerhalb von einem Jahr Nuklearwaffen produzieren könne. „Alle unsere Feinde, also zugleich die Nachbarländer China, Nordkorea und Russland, verfügen über Atomwaffen. Gibt es ein anderes Land auf der Welt wie Japan, das sich in solch einer gefährlichen Situation befindet? Die Fähigkeit, mit anderen Ländern über etwas zu verhandeln, heißt heute Atomwaffen. Alle ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben Atomwaffen.“ Dies sagte Ishihara im Interview mit einer japanischen Zeitung am Dienstag.
Die Meinung des als Nationalist bekannten 78-jährigen wurde zum Ausdruck gebracht vor dem Hintergrund, dass die internationale Gemeinschaft besorgt ist über die Erhöhung des chinesischen Militärbudgets und die Expansion seiner Streitkräfte. Ishihara gab ein Beispiel, um seine Forderung zu unterstützen, dass Japan sein Militär weiter entwickeln müsse. Im vergangenen Jahr, so Ishihara, hätte die japanische Regierung unter Druck der chinesischen Seite ein (in seinen Hoheitsgewässern festgesetztes) chinesisches Fischerboot freigelassen. „Hätte Japan auch Atomwaffen, würde China es nicht wagen, sich zu den Senkaku-Inseln (auf chinesischer Seite Diaoyu-Inseln genannt) vorzuwagen“ Der Gouverneur erhofft sich zudem mehr Respekt aus Russland für ein mit Atomwaffen bestücktes Japan. Er erwähnte in diesem Zusammenhang den Territoriumsstreit mit Russland über die Kurilen-Inseln. Shintaro Ishihara ist ein bekannter rechtsnationaler Politiker in Japan.
Bereits 1989 machte Ishihara durch sein Buch „Wir sind die Weltmacht“ auf seine nationalistischen Ansichten aufmerksam. Er spricht sich dafür aus, die hegemoniale Stellung Japans in Asien wiederherzustellen und eine feindliche Politik gegenüber China zu verfolgen. Seine Aussagen haben mehrmals für Unzufriedenheit in der Bevölkerung Chinas gesorgt. Unter anderem forderte er im Jahr 2000 in einem Interview mit dem deutschen „Spiegel“ dazu auf, China in mehrere, kleine Staaten zu spalten, um „die größte Bedrohung in der Region zu beseitigen“. Im Jahr 2005 rief er öffentlich alle Länder dazu auf, die Olympischen Spiele 2008 in Beijing zu boykottieren. Ein Jahr später hat er einen Dokumentarfilm gemacht, in dem die Taten der japanischen Flieger-Spezialtruppe zum Selbstmordangriff auf die US-Kriegsschiffe während des Zweiten Weltkrieges als Heldentat bezeichnet wurden. Ishihara hatte mehrmals gesagt, dass Japan einen Krieg gegen China starten solle, falls China die Senkaku-Inseln besetzt.
Der der LDP nahestehende Shintaro Ishihara amtierte in den 80er Jahren als Verkehrsminister und ist seit 1999 auf dem Tokioter Gouverneursposten. Sein bewusst polarisierendes und skandalisierendes Auftreten bietet seinen vermeintlichen Gegnern häufig mehr Argumentationsfläche, als dass es sie in Bedrängnis bringt, während die von ihm „verteidigten“ Themen, polarisiert, jegliche Massentauglichkeit verlieren. In diesem Fall liegen die Dinge nicht anders, da Ishihara die ProArgumentationslinie der Atomwaffenpartei maßlos überspitzt bzw. ins Absurde reduziert. Die dem japanisch-amerikanischen Diplomatieparkett zugedachte Trumpfkarte des „China-Containment“ spielt er Angsterzeugend unters Volk, während die mögliche Interessenstrennung Peking-Washington durch Weltkriegsgetöse (dabei ohne Not Russland als Feind noch einpackend) und Hegemonialansprüche in ihr Gegenteil verkehrt wird.
Wenn das Reich der Mitte, das den Stand der Tokioter Bombenplanungen zweifellos genau kannte, amerikanisches und sogar russisches Verständnis zu einem Vorgehen gegen Japan generieren wollte, so wurde diese Erfordernis durch den Tokioter Bürgermeister praktisch in Kommuniqueform frei Haus geliefert. Der Verdacht einer bewusst gesetzten Provokation mittels „negative spin“ verdichtet sich durch die Schnelligkeit, in welcher die Ishiharaauswürfe durch Chinatreue Internetseiten gespiegelt wurden. Bereits einen Tag nach dem Interview lag es im WorldWideWeb in den wichtigsten Weltsprachen, Esperanto inbegriffen, als Anschauungsmaterial bereit.
Die AUM-Russland Connection
In Ishiharas außenpolitischem Weltbild ist China so oder so der Dreh- und Angelpunkt. Nach außen hin tritt der Tokioter Bürgermeister als entschiedener Gegner Pekings auf. In diesem Sinne lud er den exilierten tibetischen „Gottkönig“, den Dalai Lama, in die japanische Hauptstadt und knüpfte Verbindungen zu der mit diesem verbundenen buddhistischen Politsekte Aum Shinrikyo. Der ehemalige Liberaldemokratische Parlamentsabgeordnete Koichi Hamada schreibt in seinem Buch “Hamako’s Emergency Statement”, daß Ishihara (bis zum „Untergang“ der Gruppe LDP-Mitglied) eine Geldquelle des finanziell sehr potenten Kults war. AUM und ihr Guru Shoko Asahara stehen für eine Kabale, die Politik, Religion und Hochtechnologie intensiv miteinander verband. Streng nach außen abgeschirmt tat die mit fähigen Wissenschaftlern bestückten Japaner das, was Nachkriegsgesetze ihrer Regierung verwehren: Sie forschte an Waffensystemen der allerneuesten Generation. Da es dabei Kontakte zum russischen Geheimdienst und der Moskowiter Politnomenklatura gab, wurde immer wieder der Verdacht geäußert, dass AUM nichts anderes darstellte, als ein Deckmantel hinter dem sich in Wirklichkeit das amtliche Tokio bzw. militärische Dienststellen verbargen.
Die finanziellen und diplomatischen Mittel der „Sekte“ unterstützen diese Vermutung eindrucksvoll. In AUM-Quartier von Kamikuishiki wurden nicht weniger als 700 Millionen Yen (8,24 Millionen US-Dollar) zur Verfügung gehalten. Hamada berichtet, dass Toshio Yamaguchi, Ex- Arbeitsminister und enger Weggefährte von Altpremier Nakasone als wesentliche Quelle dieser Mittel gesehen werden muss. Yamaguchi war eine führende Figur im „Außenpolitischen Komitee“ der LDP. In dieser Eigenschaft errichtete er im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR das Russisch-Japanische Kolleg, über welches Tokio in der Folge eine Reihe sensibler Waffenforschungsprojekte abwickelte, bei denen das Japan wegen entsprechender Verfassungsvorbehalte Rüstung betreffend nicht selbst in Erscheinung treten konnte. Stattdessen wurden leitende AUM-Funktionäre vorgeschoben, für die ein konservativer japanischer Politiker (den Hamada nicht namentlich nennt) Kontakte zu entsprechenden Entscheidungsträgern herstellte. Als zentrale Anlaufstelle im Rahmen dieses Zugriffs auf die exsowjetische HighTech-Forschung diente Oleg Lobov, Vertrauter von Premier Boris Yelzin und später Vorsitzender des „Russischen Sicherheitsrats“, der den Vorsitz des Kollegs übernahm. AUM hatte über die Scheinakademie in der Folge Zugriff auf hochrangige Wissenschaftler, die in fortgeschrittene Waffenforschung und -Entwicklung involviert waren. Der eng mit Fragen des Atomwaffensperrvertrags befasste Harvard-Professor Matthew Bunn schreibt:
„AUM Shinrikyo verfolgte ein weitgefasstes Programm zur Entwicklung chemischer, biologischer und nuklearer Waffensysteme… Sie suchten hartnäckig Nukleartechnologie und –Material aus der ehemaligen Sowjetunion abzuziehen, wofür sie in Russland Tausende von Mitgliedern rekrutierten, darunter Personal des führenden Moskauer Kurchatov-Atomforschungs-Instituts und Physiker der Moskauer Staatsuniversität. Um in den Besitz einer Nuklearwaffe zu kommen, bemühten sie sich sogar um ein Treffen mit Atomenenergie-Minister Victor Mikhailov. Während Mikhailov ein Treffen mit ihnen ablehnte, traf sich der damalige Russische Vizepräsident Alexander Rutskoi Anfang 1992 mit einer AUM-Delegation, die von Shoko Asahara, dem Führer des Kults, angeführt wurde. Aus Gründen, die bis heute nicht bekannt sind, übergaben Shoko Asahara und die AUM zwischen 1991 und 1995 dem Sekretär des Russischen Sicherheitsrat Oleg Lobov eine Summe zwischen 500.000 und 1 Million Dollar. Um Waffen zu kaufen unternahm Kiyohide Hayakawa, ein führender Funktionär des Kults, auf Anordnung des Kults wiederholt Besuche nach Russland.
Es bleibt undurchsichtig, welche nuklearen Fortschritte Tokio über den AUM Umweg bereits Anfang der 90er machte. Was sich überliefert hat sind eindrucksvolle Forschungen an Tektonischen Waffensystemen, welche die Gruppe nun aufnahm. Diese Arbeiten gehen möglicherweise auf ein gemeinsames seismisches Projekt zurück, welches Japan und die Sowjetunion nach einem schweren Beben in Armenien Ende der 80er Jahre eröffneten. In Tokio halten sich Gerüchte, denen zufolge die sowjetische Seite anlässlich eines Treffens, bei dem Regierungsoffizielle anwesend waren, den Japanern eine Technologie anbot, die in der Lage ist Erdbeben zu induzieren. Anfang der 90er Jahre kaufte die AUM eine großflächige Farm in einem entlegenen Teil des Australischen Outback und führte dort 1993 Tests mit elektromagnetischen Vorrichtungen durch, welche Zeugenberichten zufolge den Himmel illuminierten und die Erde erbeben ließen.
Der australische Geologe Harry Mason erstellte eine 19-Seitige Untersuchung der Vorgänge und kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Japaner an einer Art Teslaschild gearbeitet hatten, mittels dem sich Nuklearwaffen außer Gefecht setzen lassen.Denen die Möglichkeiten der Waffentechnik, zumindest unter der Ägide staatlicher Laboratorien, noch bedeutend weiter zu reichen: Durch ihre Verzahnung in die russische Rüstungselite hatte der AUM-Apparat Einblick in Entwicklungen, die, schenkt man Asaharas Worten Glauben, darauf angelegt waren, alles Dagewesene in den Schatten zu stellen. „Die Waffen des Dritten Weltkriegs“, äußerte er am 19. April 1993 in einer Ansprache vor einer Gefolgschaft in Sapporo werden Atom- und Wasserstoffbomben wie Spielzeuge erscheinen lassen.“
Derzeit wird das Herzstück des russischen Arsenals als Sternreflektor-Kanone bezeichnet. Die Vereinigten Staaten betreiben derweil eine Strategische Verteidigungs-Initiative, die sich mit einem Mikro-Plasma-Projekt verbindet.
Die Japaner konzentrierten sich einstweilen auf das, was ihnen machbar erschien: Mittel zur Elektromagnetischen Kriegsführung. Zu diesem Zweck wurden 1994 Pläne ausgearbeitet, auf einem der Sekten-Grundstücke eine ausgedehnte Entwicklungsanlage zu errichten. In dieser Anlage sollte unter AUM-Forschungschef Hideo Murai eine größere Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern aus verschiedensten Instituten und Universitäten konzentriert werden. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Wissenschaftlich-Technische Stab des Gruppe über 270 Köpfe, mehr als die meisten öffentlichen Forschungsinstitute aufzubieten haben. Zusätzlich wurden Wissenschaftler hinzugezogen, die in geheimen japanischen und russischen Verteidigungsprogrammen arbeiteten. Die Kosten- und Organisationserfordernisse für das Projekt waren beträchtlich. Woher gedachte Murai das alles bezahlt zu bekommen? Einmal gefragt, verwies dieser auf den schon durch Bunn ins Spiel gebrachten Kiyohide Hayakawa: Bauten- und Waffenhandelschef der AUM, zentrale Figur hinter den Australischen Feldversuchen und früherer Kader der Vereinigungskirche, einer weiteren geheimdienstnahen Sekte. Letztendlich kamen die Finanzierungen von der japanischen Regierung über Hayakawa. Kiyohide Hayakawa errichtete und unterhielt verschiedene Forschungsinstitute, die wiederum die meisten ihrer Mittel über Förderprogramme der Regierung (und halbprivate Stiftungen) erhielten.“
Dann, noch bevor die Arbeiten aufgenommen worden waren, ereignete sich so etwas wie ein Wunder: Asahara offenbarte prophetische Qualitäten. Am 8. Januar 1995 kündigte er in einer Tokioter Radiosendung den Einsatz exakt ebenjener Waffe an, auf die er und seine Hintermänner gerade im Begriff standen, ihre Hand zu legen: „Japan“, so seine Worte, „wird 1995 durch ein Erdbeben angegriffen werden. Der wahrscheinlichste Ort dafür wird Kobe sein“.
Neun Tage später wurde Kobe von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, das in der zum größten Teil verwüsteten Stadt 5500 Tote und ein vielfaches an Verletzten zurückließ.
Ökoterror als Muskelspiel? Und wenn ja: Durch wen? Beobachtern der AUM zufolge basierte Asaharas Vorwissen auf Kontaktleuten im japanischen Geheimdienstapparat, die zuvor von KGB-Agenten über einen entsprechenden Anschlag informiert worden waren. Die strategische Zusammenarbeit zwischen Tokio und Moskau war in der nachsowjetischen Umbruchszeit einer Dynamik unterworfen, die einer „anderen Macht“ durchaus ein Dorn im Auge sein konnte. Es liegt auf der Hand, dass Russland daran Interesse fand, dem absehbaren Aufstieg Chinas ein Gegengewicht entgegenzustellen, was zugleich Japan die Gelegenheit eröffnete, seine einseitigen Verpflichtungen gegenüber einem interessensmäßig bedrohlich nach China gravitierenden Amerika zu lockern. Für beide Seiten bot sich daher eine zumindest ergänzende Partnerschaft an, für welche die Rüstungsdiplomatie der AUM der sichtbare Ausdruck waren. Wenn Kobe ein „Schuss“ in diese Richtung war, dann sollte der finale Treffer gegen die vermäntelte Paktiererei zwischen Tokio und Moskau nicht lange auf sich warten lassen.
Am 20. März 1995 war das U-Bahnsystem der japanischen Hauptstadt Ziel einer simultan mit Giftgas vorgetragenen Anschlagsserie. Das Zentrum des Angriffs richtete sich gegen die Station unterhalb des Regierungssitzes. Ein Dutzend Menschen wurde getötet, fünftausend verletzt. Es ist bis heute nicht sicher erwiesen, ob eine bewaffnete Fraktion innerhalb der AUM (unter deren Namen ein vorauseilendes Bekennerschreiben verschickt worden war) den Anschlag geführt hatte, weil sich die politischen Förderer auf amerikanischem Druck seit Beginn des Jahres aus dem „Joint venture“ zurückzogen und sich gegen ihren Partner zu richten begannen. Fakt ist, dass das Terrorunternehmen bis dato ausschließlich mit dem Namen Asahara verbunden ist und den „Sektenbetrieb“ mitsamt der darin eingebetteten HighTechForschung endgültig aus dem Rennen nahm. Die filmreifeste Rüstungspartnerschaft aller Zeiten hatte in einer Katastrophe geendet.
Der letzte Showdown war die öffentliche Hinrichtung Hideo Murais. Am 7. April textete dieser auf einer Pressekonferenz des Tokioter „Foreign Correspondent Club“ den anwendenden Journalisten seine Sicht auf das Kobeunglück in die Notizblöcke (Es bestehe die Wahrscheinlichkeit, dass ´jemand´ das Beben durch elektromagnetische Kraft oder die Nutzung eines Transmitters, der Energie in den Erdboden leitetet, künstlich induziert habe) – um Minuten darauf vor laufenden Kameras von einem „Einzeltäter“ erstochen zu werden. Zwei Tage zuvor hatte der Wissenschaftler in einem Interview mit zwei US- Journalisten ankündigt, in den nächsten Wochen sowohl japanischen als auch amerikanischen Ermittlern zur Verfügung zu stehen. Es ist nachvollziehbar, dass sich gerade die Vereinigten Staaten intensive Gedanken um die Möglichkeiten der Sekte machten, Massenvernichtungswaffen zu erwerben. Exklusiv zu diesem Zweck wurde ein parlamentarisches Untersuchungskomitee unter Senator Sam Nunn gebildet, dem staatliche und geheimdienstliche Erkenntnisse zur Verfügung standen. Zwei Jahre später konstatierte US-Verteidigungsminister William Cohen bei einem parlamentarischen Hearing an der Universität Georgia hinsichtlich einer „Neuen Form des Terrorismus“:
„Andere beschäftigen sich gar mit einer Art Ökoterrorismus, mit dem sie durch den Einsatz elektro-magnetischer Wellen das Klima ändern oder Erdbeben und Vulkanausbrüche auslösen können. So gibt es reichlich geniale Geister da draußen, die daran arbeiten, Wege zu finden, wie sie anderen Nationen Terror bringen können. Es ist real, und das ist der Grund, weshalb wir unsere Anstrengungen verstärken müssen.“
Cohens Ausführungen klingen verdächtig nach dem amerikanischen Regierungsprojekt HAARP, sie waren aber – zeitgleich erschienen die Enthüllungen im New Dawn und Nunn war Leiter des Hearings – offenkundig auf die AUM gemünzt. Sicher ist: Was vermeintlich private Gruppen entwickeln können, besitzen die mit Milliardenbudgets ausgestatteten Staatsrüstungen schon lange. Auch wenn die Öffentlichkeit hierüber wenig bis nichts erfährt: An sogenannten Seismischen und Tektonischen Waffensystemen wird bereits seit Dutzenden von Jahren gearbeitet. Es sind dies die letzte Waffensysteme, welche der Geheimdienstlich-Militärische Komplex in aller Welt öffentlich machen würde, da sie als Mittel niedrigstufiger Kriegsführung jederzeit „Out of war“ einsetzbar sind. Und das wichtigste: Der Angreifer, der mit ihnen ohne den Einsatz von Truppen kriegsmäßige Verwüstung anrichtet, bleibt unerkannt und unbelangt.
Doch zurück ins Japan unserer Tage und zu Rüstungsträumen, mit denen auch der landläufig gebildete Medienkonsument etwas „anfangen“ kann. Zurück zur guten alten Atombombe, welche die japanische Regierung gerne gehabt hätte, zu einem Billionenschweren AKW-Programm, das Tonnen von Plutonium produzierte, für welches entsprechende Raketen bereit standen. Und zu Shintaro Ishihara, Finanzier der AUM und Gouverneur der Hauptstadtpräfektur Tokio, dessen provokativ gehaltene Forderung nach japanischen Nuklearwaffen so eilends durch chinesische Medien in alle Welt gespiegelt wurde. Diese so spannende Welt war lediglich zwei Tage später nicht mehr die gleiche. Denn an diesem Freitag, den 11. März, wurde der Nordosten Japans von einem starken Erdbeben heimgesucht; parallel kam es zu einem Vulkanausbruch und eine Katastrophenflutwelle, ein Tsunami, verheerte weite Küstenstreifen. Im Epizentrum der Vernichtung lag jene Reihe von Atomkraftwerken, deren Gau heute die Welt in Atem hält.
Einmal mehr in seiner Geschichte steht Japan heute von Trümmern und Toten umgeben vor einem nuklearen Inferno, einem Ruin, der das Land mehr als „nur“ Billionen gekostet haben mag: Nämlich den Traum, mit der Herrschaft über das kleinste Teilchen der Materie zugleich die größte Macht in der Politik zu kaufen…
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Nachsatz:
Im Jahr 2007 interviewte Benjamin Fulford, vormals Asienbürochef des renommierten Forbes Magazine den ehemaligen japanischen Finanzminister Heizo Takenaka. Fulford will dabei den Politiker mit der Frage konfrontiert haben, warum dieser die Kontrolle des japanische Finanzsystems einer Gruppe von amerikanischen und europäischen Oligarchen übergeben habe, worauf dieser erwidert habe, dass dies wegen der Drohung geschehen sei, andernfalls Japan mit Erdbeben zu überziehen.
Man wünscht sich nichts mehr, als dass diese Parallelwelt lediglich den Hirnen fachunkundiger Verschwörungstheoretiker entspränge. Doch es gibt bereits ähnliche Wortmeldungen aus durchaus berufenem Munde. So erklärte die Geowissenschaftlerin Leuren Moret in einem Interview mit dem in USA einflussreichen Ökoaktivisten Alfred Webre, dass die Vorgänge in Japan seit dem 11.03.2011 das Ergebnis eines beabsichtigten Aktes einer tektonischen Nuklearkriegsführung seien, die sich gegen die Ökologie und Bevölkerung Japans und der Nationen der nördlichen Hemisphäre richte. Moret beschreibt das tektonische Nuklearwaffensystem als ein ausgereiftes Waffensystem, das aus mehreren sich gegenseitig ergänzenden Komponenten (u.a. HAARP) besteht und den Start eines tektonischen Nuklearkrieges praktisch von jedem Computersystem zu Lande, zu Wasser, in der Luft und vom Weltraum ermöglicht. Jede Region der Welt könne attackiert werden.
Mit freundlichem Dank an:
- Nuoviso.tv
sowie
- Wolfgang Eggert bei Apocalypse-no.net