liebe kati,
mädchen tut es. gourmet-bloggerin K. von esskultur tut es. und: ein schnitzelfreund tut es. die rede ist von veganen selbsttest-reihen, sei es die “veggie-challenge” (1 monat) oder “wie schmeckt vegan” (21 tage) inklusive “wie schmeckt nach vegan“. oder auch der kleine selbstversuch meines kollegen M.:
ein schnitzelfreund erzählt
ebenjener äußerst geschätzter studienkollege M. – charmanter misanthrop mit schmäh & stil – is(s)t… wait for it… vegan. im sommer waren es einige wochen – erfahren habe ich den spaß, wie könnte es anders sein, via facebook. damals sommerferienbedingt, sonst wäre mir zwischen den vorlesungen mit sicherheit aufgefallen wenn kollegin K.’s heißgeliebter schnitzelfreund bei der gemeinschaftliche stürmung der studi-gastronomie plötzlich mit einem veggie-burger um die ecke biegt!
schnitzelfreund is(s)t vegan (c) M. 2013, ex-schnitzelfreund
sein dazugehöriger bildtext:
Eine kleine Anregung: vegan essen heißt nicht verzichten, sondern vielmehr sich aktiv mit seinen Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen.
da bin ich mehr als d’accord! inspiriert hat M. der um sich greifende vegan-trend sowie eine schmöker-tour durch die vegane kochbuchselektion bei einem großbuchhändler (A. hätte ihre helle freude!). daraufhin der entschluss es mal zu probieren, auch M.’s frau B. ist mit am start, und selbst bei der familiären geburtstagsgrillerei wird nach kleinen verführungsversuchen nicht weiter herumgestichelt. nice! für den selbstversuch gab’s keine fixe deadline – ähnlich wie bei uns lesterschweinen – aber der ausflug in die pflanzenkost hat M. & family sichtlich getaugt.
M. ist mittler weile undogmatische vegetarisch mit vegan-schlagseite, so es die lebensumstände eines vollzeit-berufstätigen, frisch gebackenen vaters inmitten des studien-endspurts eben halbwegs unkompliziert erlauben…
jetzt hatte ich herrn M. mehrmals um einen zarten rezept-input gebeten, zum beispiel für die auf der collage sichtbare lasagne. aber der ist wie eben erwähnt so furchtbar busy – hilft alles nichts! ;-) also habe ich mich selbst aufgeschwungen, und gleich mit einem abenteuer aus dem dieswöchigen CSA-ernteanteil verbunden: grünkohl!
lebe liebe gefährlich: solidarischer grünkohl (#fürcht) und fertig-bechamel (#wtf)
und zwar wollte ich eine bewährte high-speed lasagne bauen, aber mir sind die nudelblätter ausgegangen. also schnell C. angepingt, die im rahmen ihrer low-carb-ernährungsumstellungen von dörr-sellerie statt lasagneblättern erzählt hat – noch ein abenteuer. und um dem ganzen noch das i-tüpfelchen aufzusetzen habe ich die seit wochen im küchenkastel lagernde fertig-bechamel auf sojabasis verwendet, die ich um ein schweinegeld in einem anfall geistiger umnachtung (oder faulheit) im reformhaus erstanden hatte.
also: here we go…
lasagna senza pasta
1 sellerie
1 pastinake
1 karotte
1 zucchini
1 handvoll grünkohl
1 tomatensauce selfmade oder fertig mit kräutern
bechamel selfmade oder fertig-bechamel (hua!)
optional etwas gemüsebrühesellerie und pastinake schälen und in 0,5cm dünne scheiben schneiden, auf backpapier bei ca. 180°C ins backrohr und zwischendurch wenden damit sie auf beiden seiten trocken werden.
karotte schälen und raffeln, zucchini in dünne scheiben schnippeln, grünkohl 2 min. in salzwasser blanchieren und strünke entfernen.
lasagneform mit bechamel ausstreichen, getrocknete sellerie- & pastinakenscheiben darauf, mit tomatensauce plus bechamel auffüllen, grünkohl und karottenraffel darüber, wieder tomatensauce plus bechamel, zucchini scheiben drauf, abschließen mit flüssigkeit (zB restliche tomatensauce im glas mit etwas gemüsebrühe ausspülen und drüberleeren).
bei 180° in den ofen bis laut gabeltest alle gemüses bissfest bis durch sind!
gefährlich, aber gar nicht übel: sellerü schwitzt im ofen, zucchini toppen die lasagne.
übrigens: danke fürs kamera borgen – bei den fotos war ich heute übrigens so richtig entspannt (eh wurscht), seit ich via K. auf die grandiose vorspeisenplatte und ihr bildbetrachtungsgemotze gestoßen bin, einem rant auf fancy foodfotos (ich sag nur: blumen). sic!
omnivore erkenntnisse
aber um nochmal auf ebenjene K. zurückzukommen: die bekennende omnivorin, ochsenherz-CSA anteilsinhaberin und autorin von “österreich vegetarisch” war am letzten tag ihres selbsttests bei einem rein pflanzlichen dinner von was der boden hergibt, wo auch du, liebe schwester, schon dinniert und draüber gebloggt hast. nach den 21 pflanzlichen tagen – mit unter anderem äußerst appetitlichem mousse au chocolat mit orange im gegensatz zu deiner chili-version und waldviertler mohnstrudel - hat K. nun nicht nur ihre omnivoren erkenntnisse zusammengefasst…
ich werde mich bei den regelmäßig gekauften produkten noch genauer über tierhaltung und -standards informieren, als ich es ohnehin schon tue.
… sondern es gibt auch ein vegan-fazit aus kulinarischer sicht von K. – inklusive von einer kleinen veganisierungs-allgergie – allerdings erst in der märz-ausgabe der maxima nachzulesen. etwas schade (neugier!), aber ein kleiner cliffhanger mit verweis auf good ol’ print sei ihnen vergönnt, den erwerbstätigen vertreterInnen der digital & analog schreibenden zunft. wer die neugier nicht im griff hat kann ja die 21 einzel-fazits nachschmökern.
dafür gibt’s eine liste der dinge die sie während der veganen tage schmerzlich vermisst hat – ich kann mich da nur bei parmesan (oh ja) und flaumig-buttrigem naan (oh jaaa) anschließen, ich war ohnehin keine verehrerin von speckbrot, zunge und konsorten. und was die süßen verlockungen betrifft – buchteln, palatschinken und geile kuchen (auch mit marillen- oder pomeranzenmarmelade) & torten gehen auch ohne tier, liebe K. ;-) aber wie immer gilt: jeder das ihre…
in diesem sinne: mahlzeit den pflanzen- & no-carb- & allesfressenden!
alles feine,
hanna