Das Eingangsfoto zeigt eine Straßenlaterne. Die steht vor einer Kirchenfassade, deren Sockel mittels optischer Illusionsmalerei Rustika-Mauerwerk (Bossenwerk) vortäuscht.
Diese Kirche ist natürlich nicht das Haus vom Uot. Das existierte vielleicht vor 1.500 Jahren, als der Uot dort jene Siedlung gründete, die heute "Ottobeuren" heißt. (Zur Ortsgeschichte vgl. die liebevoll aufgemachte und außergewöhnlich materialreiche Informationsseite des Touristikamtes der Marktgemeinde.)
Über den häufiger vorkommenden Ortsnamen bzw. Namensbestandteil "Beuron" (-beuren, -beuern) erfahren wir auf einer Webseite der Gemeinde Buchheim mit Informationen zum Benediktinerkloster Beuron (nicht mit "unserem" Benediktinerkloster Ottobeuren zu verwechseln!):
"Der Name Beuron kommt von dem alten Wort "bur" = Häuser und lässt auf eine frühe geschichtliche Siedlung schließen."
In der Kirche "St. Alexander und Theodor" (Beschreibung auf der Abtei-Webseite sowie recht ausführlich auch im Blog "Tief im Allgäu") wohnt, weil es sich um ein Gottes-Haus handelt, natürlich der Liebe Gott. Vertreten durch seinen Sohn Jesus Christus, endvertreten durch dieses spätromanische Kruzifix:
Die Angaben über seine Entstehungszeit sind widersprüchlich; allgemein wird "um 1220" genannt So heißt es z. B. auf der Kloster-Webseite mit der historischen Chronologie:
"1220 Um diese Zeit entstehen hervorragende Kunstwerke (Sieben-Brüder-Kelch, das romanische Gnadenkreuz)".Dagegen liest man auf der spezifisch diesem Kreuz gewidmeten Klosterseite:
"Die Geschichte des Kruzifixes geht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Nachrichten aus dem 13. Jahrhundert sprechen von der starken Verehrung des ,,wunderbaren Kreuzes". Die silberne Krone auf dem Haupte ist eine Zutat des 17. Jahrhunderts."
Ich bin kein Kunstkenner; aber dass die Figur des Gekreuzigten bereits aus dem 11. Jh. stammt, erscheint mir äußerst unwahrscheinlich. Möglich wäre immerhin, dass das Kreuz selber aus dieser Zeit datiert.
Wer mehr darüber wissen will, wird vielleicht in dem Büchlein "Bruder Theophilus und das Ottobeurer Gnadenkreuz" fündig.
Aber vielleicht sollte ich etwas systematischer vorgehen und die prachtvolle Klosterkirche zunächst einmal von außen vorstellen?
So präsentiert sie sich vom Ottobeurer Marktplatz aus, .....
..... wobei der Bogen am oberen Bildrand zu den Arkaden des Ottobeurer Rathauses gehört:
Hier eine Webcam, wohl vom Rathaustürmchen geht der Blick über den Marktplatz auf die Kirche.
Kirche und Kloster liegen auf leicht erhöhtem Grund .....
..... und das mit gutem Grund. Denn die "Westliche Günz" (Wikipedia), die den Ort durchfließt, war wegen der diesjährigen Trockenheit bei unserem Besuch (am Samstag, 11.08.2018) zwar zu einem eher kümmerlichen Rinnsal zusammengeschrumpft. Das Bächlein kann aber ziemlich wild werden. (Sinniger Weise soll sich "der Name Günz ..... aus dem indogermanischen 'gheu' - 'gießen' – im Sinne von 'wasserreicher Fluss' – herleiten.")
Hier sehen wir das Bachgeländer in der Luitpoldstraße, von der Gemeinde prächtig mit Blumenpflanzen geschmückt. (Ottobeuren zählt knapp 9.000 Einwohner und ist(verwaltungstechnisch ein "Markt", also ein Zwischending zwischen Dorf und Stadt.)
Diese Treppe führt vom Marktplatz aus zum östlichen Nebeneingang der Kirche; das Foto macht auch verständlicher, was auf dem Eingangsbild abgebildet ist.
Den größeren Zusammenhang erschließt diese Teilansicht der Kirchenfassade:
Ehe wir das Bauwerk von einem ganz anderen Standort aus betrachten, werfen wir noch ein Blick auf das ebenfalls barock "durchgestylte" Dach:
Bevor wie das Objekt unserer Begierde betraten, schlugen wir erst einmal einen großen Bogen darum.
Ein kurzes Stück gingen wir die Bergstraße hinauf, um sofort links in einen Weg abzubiegen, der uns an einem Kindergarten vorbei zum "Ottobeurer Kräutergarten" (hier ein Zeitungsbericht von 2014) führte. Federführend wird das Projekt (gegründet 2003) von der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu des Vereins "Bund Naturschutz" betrieben. (Einige Fotos auch auf der Webseite der kath. Pfarrgemeinde Ottobeuren.)
Mehrere Vereine (hier z. B. der Kneippverein; der "Wasserpfarrer" Sebastian Kneipp wurde im Gemeindegebiet von Ottobeuren geboren) haben insgesamt sechs Beete bepflanzt:
Und keineswegs nur mit Kräutern; auch Blumen (hier der Sonnenhut) erfreuen das Auge:
Der volle Kirchenblick von oben, den wir uns eigentlich erhofft hatten, blieb uns freilich verwehrt: Teils ist er verbaut, teils zugewachsen. Aber einige Teile zeigen sich doch noch:
Demütig soll sich der Gläubige (und muss sich sogar der Ungläubige) dem Haus des Herrn nähern, also von unten. Wo eine breite Treppenanlage zur Kirchenfront hinan führt und diese endlich in ihrer ganzen Pracht offenbart:
Vor unsere Kirchenbesichtigung hatten indes die Götter den Hunger gesetzt, denn mittlerweile war es Mittagszeit geworden.
Eine Kirchenführung sollte um 14.15 h stattfinden; das ließ uns genügend Zeit für den Besuch eines Asia-Restaurants. Bei TripAdvisor ist es unter der Kurzbezeichnung "Saigon City " gelistet und wird von den Besuchern recht gut bewertet. Auf "MeineStadt.de" erscheint der wohl vollständige Name: "Viet Hong Son Dinh Restaurant Sai-Gon City".
Wir saßen im Gastgarten, wo praktischer Weise auch vietnamesisches Gemüse gezüchtet wurde:
Von dort hatten wir durch eine Häuserspalte auch einen Durchblick auf die südliche Längsseite des Museums für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth (für dessen Besuch uns leider die Zeit fehlte):
Physisch gestärkt begaben wir uns zur kunsthistorischen Stärkung in die Klosterkirche.
Hier erscheint sie selber in einem der Deckengemälde (dieses "Stiftungsbild" ist auf der Kloster-Webseite beschrieben):
Über den Inhalt der zahlreichen Deckenfresken und Altargemälde habe ich mir keine Gedanken gemacht; auf jeden Fall zeigen sie "plenty of action":
Selbst die unzähligen Stuck-Putten überall im Kirchenraum sind voll in Bewegung:
Der Altar (Fachbegriff "Kreuzaltar") mit dem romanischen Gnadenkreuz, dem wir oben bereits begegnet waren; im Hintergrund wird der Hochaltar sichtbar:
(Zum Unterschied von Hochaltar und Kreuzaltar vgl. das Wikipedia-Stichwort "Volksaltar". Auf einer Webseite der "Forschungsstelle Realienkunde des Zentralinstituts für Kunstgeschichte" erfährt man zwar "alles" über Altäre in katholischen Kirchen - "Der A. ist die Stätte des eucharistischen Opfers und zugleich des eucharistischen Mahles" - nur nicht über jene terminologische Unterscheidung der Altäre, die hier interessiert.)
Nach der Kirchenbesichtigung, bei der wir das Glück hatten, an einer sehr lebendigen Führung des humorvollen Kloster-Archivars teilzunehmen, gingen wir weiter in das Kloster selber. Natürlich nur in die KlosterGEBÄUDE, nämlich in jenen Teil, der als Museum (der Rundgang ist hier beschrieben; zahlreiche Fotos - auch von der Kirche - enthält ein Beitrag im Blog "Passenger on Earth".) für die Öffentlichkeit zugänglich ist.(Eine kurze Beschreibung des Kloster- und Kirchenkomplexes insgesamt enthält die Homepage einer Familie Seyfert über den Oberschwäbischen Barock. Die - gewaltigen - Maße des "Schwäbischen Escorial" benennt die Klosterseite "Die Gesamtanlage - Der Gebäudekomplex".)
Schön schaut er aus, dieser Schrank. Wäre aber heute eher unpraktisch. Denn was sollte man in den kleinen Schubladen - die früher vielleicht Briefe und Dokumente aufnahmen - heutzutage verwahren? Unterlagen heften wir säuberlich in Ordnern ab; und für Socken oder Unterwäsche wären die Schubladen wohl etwas zu klein. Also müssen wir uns damit begnügen, diesen Prunkschrank einfach nur optisch zu genießen:
Und für dieses Öfchen dürften Ihre Räume etwas zu niedrig sein:
Für diese Einbauschrank (er scheint exakt für jene Stelle angefertigt worden zu sein, an der er steht; jedenfalls füllt er die eine Wandseite exakt aus) wiederum sind die meisten Wohnzimmer heutzutage zu klein. Doch selbst wenn Sie eine größere Hütte bewohnen, gäbe es da ein Transportproblem. (Aber vielleicht kann man ihn zerlegen; ein Beilchen werden Sie doch wohl noch irgendwo im Keller herumliegen haben? ;-) )
Alternativ könnte man sich einfach ein Teilstück an die Wand hängen; wäre bestimmt sehr dekorativ:
Ein Innenraum wie ein Luxustraum, komplett mit intarsierten Hölzern verkleidet:
Auch die Klosterbibliothek ist auf den Klosterwebseiten ausführlich beschrieben, so dass ich mich hier auf einige Fotos beschränken kann. (Aufgenommen sind die Bilder vom Eingang; bei einem ungeführten Museumsbesuch kann man den Raum nicht betreten):
Irgendwo auf dem weiteren Durchgang weitet sich der Flur zu einem Raum mit interessanter Zimmerdecken-Eckengestaltung:
Man lebte seinerzeit nicht schlecht im Kloster; sogar einen Saal für Theateraufführungen gab es:
Dessen für den prunkentwöhnten modernen Menschen schon beeindruckende Dekoration wird allerdings weit in den Schatten gestellt durch den "Kaisersaal":
Nun bleibt nicht mehr viel Zeit bis zur Abreise (wir fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln; die Verbindungen nach Ottobeuren sind nicht wirklich optimal).
Aber schnell noch das Akzent-Hotel "Hirsch" geknipst. Die Gebäudeproportionen sind angenehm-harmonisch; mir sind sie aber entschieden zu nüchtern.
Der Grund ist vielleicht, nicht von der Kirche abzulenken. Aber eine Fassadenbemalung, und sei es nur zur Hervorhebung der Fenster (wie hier beim "Haus des Gastes"), wäre aus meiner Sicht einem schönen alten Marktplatz angemessener.
(Interessant übrigens, dass dieses Gebäude einstmals die Stadtpfarrkirche St. Peter war. Damals herrschte halt noch Zucht und Ordnung: In die Klosterkirche kam der Pöbel nicht hinein! :-) )
Die Eintrittskarte ins Museum; mittels "Autokorrektur" meiner Photo-Software "aufpoliert":
Auch an diesem heiligen Orte geht es nicht ohne mein
"ceterum censeo"ab. Vielmehr ist diese Mahnung gerade hier dringend nötig: Angesichts der Tatsache, dass die christlichen Amtskirchen - für die Evangelen deren Deutschland-Boss Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (als "Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland"); für die Katholen der Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx (als "Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz") - unter dem Vorwand der Nächstenliebe und der Flüchtlingshilfe objektiv betrachtet der Islamisierung Deutschlands eifrige Handlangerdienste leisten.
Also, nicht vergessen:
Wer alle Immiggressoren der Welt in sein Land lässt, der ist nicht "weltoffen":
Der hat den A.... offen!Textstand vom 22.08.2018