Wir schreiben den Februar 2011: Ein schüchterner Rittersmann ließ sich nieder und eröffnete einen Ritterstand für verlorene Seelen, die sich in den endlosen und dunklen Weiten des Internets verirrt. Er laberte manche Seele mit Nonsens voll, nur eine Hand voll verweilte bei ihm und suchten nicht umgehend ihr Heil in der Flucht. Das ging eine gewisse Zeit und der Rittersmann war glücklich, aber er strebte nach mehr. Es zog ihn hinaus in die weite Welt und sein Ritterstand blieb einsam und verlassen zurück. Er beging dabei den frevelhaften Fehler und entfernte jegliche Überreste seiner Anwesenheit - es blieb nichts weiter übrig als ein instabiles Gerüst, das über die Jahre Schimmel ansetzte.
In den Jahren danach erlebte er einige haarsträubende Abenteuer. Er verlor sich in den Welten der Träumemacher, meisterte seine Künste mehr schlecht als recht und focht mit eisernen Drachen um den kulinarischen Thron in den Niederungen einer uniformen Hölle. Doch er kämpfte sich stärker als zuvor aus diesem Sumpf hervor, vertraute seinen Worten noch mehr als zuvor und half nun mit neuen Künsten den in der Dunkelheit gefallenen Menschen. Sein Weg ist allerdings noch nicht zu Ende und führte ihn wieder zurück zu seinen mittlerweile verfallenen Ritterstand, der ihn einst erst aufgebaut hat.
Jetzt steht er da, Jahre später. Er blickt zurück und wendet seinen Blick umgehend nach vorne. Hier, in seinem Ritterstand, wird er ein neues Kapitel aufschlagen. Vorbei ist die Wanderschaft. Und vielleicht, ganz vielleicht verirrt sich irgendwann wieder eine verlorene Seele hierher. Und diesmal - nicht vielleicht, sondern ganz sicher - findet sie hier ein wenig Zerstreuung vom tristen Alltag.
Dieser Beitrag wurde unter Blogblubber abgelegt und mit Ritterstand verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.