Homo Innerschweiz: Rees Gwerder, 1911 - 1998.
Mit einem Tag Verspätung las ich gestern den "Tages-Anzeiger" vom Samstag. Ein Interview mit Cyrill Schläpfer war mein Aufsteller des Tages. Das Gespräch dreht sich um den 1998 verstorbenen Schwyzerörgeli-Virtuosen Rees Gwerder, der in Schläpfers Film "Ur-Musig" über die Innerschweizer und Appenzeller Älpler, Sennen, Musiker und Schamanan eine wichtige Rolle spielt - übrigens muss man den Film sehen; nur schon die zwei Trailer (eins und zwei) sind grossartig. Stets hatte Gwerder eine Krumme im Mund, wenn er, manchmal von nachmittags um vier bis morgens um sieben, Stunde um Stunde in stoischer Haltung, den Blick ins Nirwana gerichtet, das Örgeli spielte. Ins Fernsehstudio ging er nur, wenn er dort auch rauchen durfte. Auf die Frage, ob er das Schwyzer Urgestein Gwerder vermisse, sagt Filmer Schläpfer: "Es gibt diesen Menschenschlag nicht mehr." Und er präzisiert: "Wenn mitten im Rheinfall auf einmal der Fels fehlen würde, den würde man auch vermissen, oder?"Unbedingt lesen! Falls man sich den Samstags-Tagi beschaffen kann. Denn leider taucht das Interview nicht im Internet auf. So, jetzt allen einen schönen ersten August!