Agatha Christie – The Murder at The Vicarage (Mord im Pfarrhaus)
Zeitweise beschleicht den Pfarrer der Verdacht, dass seine junge und attraktive Frau mehr weiß, als sie sagt. Und hatte sie etwa eine Affäre mit dem Hauptverdächtigen, der inzwischen wieder auf freiem Fuß ist, weil er ein unanfechtbares Alibi hat? Warum streunt die Tochter des Toten so viel ums Pfarrhaus herum? Und wer ist die geheimnisvolle Mrs Lestrange, die neu im Dorf ist, angeblich mit dem ermordeten Colonel Protheroe kurz vor dessen Tod in Streit geriet und die dem Dorfarzt den Kopf verdreht zu haben scheint? Und diese Miss Marple, die neben dem Pfarrhaus wohnt, hat – wie immer – mehr gesehen als alle anderen zusammen. Vielleicht kann der Reverend mit ihr gemeinsam der Sache auf den Grund gehen…
Hauptfigur in diesem Krimi von Agatha Christie ist viel weniger Miss Marple, sondern der Erzähler – der Reverend Leonard Clement höchstselbst. Er beobachtet genau, kombiniert zuweilen scharfsinnig und wartet wohldosiert mit trockenem Humor auf. Den vielen alten Damen des Dorfs, die „ihren“ Reverend bestürmen, begegnet er immer höflich, seiner Frau ist er treu ergeben und sein pubertierender Neffe ist ihm zumeist ein Mysterium. Kurzum: Mord im Pfarrhaus macht Spaß, weil der Erzähler perfekt gewählt ist. Als Leser fühlt man sich ihm schnell verbunden und man wünscht dem guten Mann von Herzen, dass bald wieder mehr Ruhe in sein Leben einkehrt.Miss Marple mag zunächst wie eine Randfigur wirken und doch wartet sie schlussendlich mit den entscheidenden Beobachtungen und Erkenntnissen auf.
Kurzfazit: Ein malerisches englisches Dörfchen, viele Verdächtige und noch mehr Alibis.
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