Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis… da machte sich ein Raumschiff auf den abenteuerlichen Weg zur Erde, um der Menschheit die neuste und fortschrittlichste Laufschuhtechnologie zu überbringen. Mit an Board war ein Laufschuh, ein regelrechtes Prachtstück, nach den aktuellsten Erkenntnissen außerirdischer Wissenschaftler und Ingenieure gefertigt. Durch Raum und Zeit reiste dieses kleine Raumschiff kaum größer als ein Schuhkarton und hatte nur ein Ziel: alle Läufer mit egal welchem Laufstil glücklich zu machen.
So oder so ähnlich könnte sie lauten die Geschichte über den neuen Brooks Laufschuh. Doch die Wirklichkeit sah etwas anders aus. Da hatte sich Brooks schon etwas Besonderes einfallen lassen. Zunächst klingelt der Postbote und überreicht ein unerwartetes Paket, das erst für eins für die lieben Nachbarn gehalten wird. Als es dann auch noch anfängt mit mir und dem Boten zu sprechen, ging die von Brooks inszenierte Werbemaßnahme vollends auf. Das Raumschiff, sein Insasse Cornelius und die Optik des Transcend schreien sofort nach einem Trainingslauf.
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Nicht nur leuchtende neue Farben, sollen den neuen Brooks Laufschuh zum Frühling erstrahlen lassen. Sondern getreu nach dem Motto ‘The Future is now‘ sind allerhand Erkenntnisse aktueller Studien in den Transcend eingeflossen, um uns Läufer entspannt und auf möglichst natürliche Weise ins Ziel zu bringen.
Den Ansatz, den Brooks in Zusammenarbeit mit dem Biomechaniker Prof. Gert-Peter Brüggemann mit dem Transcend verfolgt, habe ich in meinem Bericht über das Laufschuh-Symposium im Rahmen der ISPO zusammengefasst. Fußfehlstellungen sollen nicht mehr in dem Maße korrigiert, sondern stattdessen zugelassen und die natürlichen und durchweg individuellen Bewegungsmuster eines jeden Läufers unterstützt werden. Nicht jeder Läufer möchte und kann in den sogenannten ‘Natural Running’ Schuhen seine Kilometer bewältigen. Der Transcend bietet nun die Möglichkeit, sich mit Support Schuhen ähnlich natürlich zu bewegen.
Der Transcend wirkt üppiger, um nicht zu sagen ein ganzes Stück wuchtiger als meine momentanen Langstreckenschuhe die Pure Flow. Allein vom Aussehen her war klar, dass ich mit ihnen nicht meine Intervalle absolvieren würde. Nach einigen Bürorunden zog ich sie direkt zu einem längeren Lauf an. Locker, langsam, zuweilen etwas behäbig. Aber der Transcend vermittelte meinen Füßen nach der Arbeit bei Intervallen mit den leichten Pure Connect ein Gefühl von Entspannung.
Er bietet für meine Füße so viel Raum, dass sie sich richtig schön ausbreiten und wohlfühlen können. Dennoch verliere ich aber nicht das Gefühl für den Schuh, denn das weiche und flexible Obermaterial, ‘Plush Upper’, umschließt den Fuß zusammen mit den integrierten Tunnelzügen für die Schnürsenkel auf angenehme Weise.
Die etwas breitere Laufsohle mit ihrer zudem angenehmen 8mm Sprengung schenkt mir das Gefühl, dass ich auch an unkonzentrierten Tagen nicht umknicke. Sie hält mich locker aber spürbar in der Spur, auch wenn sich der Untergrund ändert. Die ‘Guiderails’ wirken insbesondere zu den Seiten hin unterstützend. So nähert man sich mit Füßen, Knie und Hüfte einer idealen nach vorn gerichteten Bewegung an. Diese äußere Kunststoffspange bietet Stabilität, wenn es auf dem Untergrund mal wieder turbulent zugeht. Es ist natürlich kein Trailschuh, aber er soll den Läufer in der eigentlichen Spur halten, so dass das Terrain eine untergeordnete Rolle spielt. Die an der Ferse abgerundete Sohle, ‘Rounded Heel’, unterstützt zudem Fersenläufer beim natürlichen Fußaufsatz.
Es ist ein Laufschuh, der unterstützt und Dank der Verbindung aus verbesserten Dämpfungseigenschaften und Stabilität einen erhöhten Komfort verspricht. Während sich das Fußbett schon beim ersten Lauf sehr bequem anfühlt, dauert es eine Weile, bis ich mich an die für mich starke Dämpfung gewöhnte. Die ‘Super DNA‘ bietet ein Viertel mehr Dämpfung als die bisher eingesetzte BioMoGo DNA. Druckzonen sorgen dafür, dass sich beim Aufsetzen des Fußes der Druck angenehm verteilen kann. Das kann bei jedem Läufer unterschiedlich sein. In diesem Fall soll sich der Transcend aber auch an dich anpassen.
Die Dämpfung wird bei mir erst bei den längeren Einheiten nützlich. Leider konnte ich den Transcend bis jetzt nur bis zu maximal 23km einsetzen, weil es der Trainingsplan nicht anders hergegeben hat. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er sich bei 30km und mehr noch angenehmer anfühlt.
Dennoch, unter meinen Füßen fühlt er sich bei schnellerem Tempo einfach nach etwas zu viel Schuh an und wirkt dadurch nicht flexibel genug. Er verfügt zwar über sogenannte ‘Double Omega Flex Grooves‘, also Einkerbungen in der Laufsohle, die besondere Flexibilität im Mittelfußbereich versprechen sollen. Aber für meine Füße scheinen diese nicht ausreichend. Es ist mit einem wesentlichen Mehr an Kraftaufwand verbunden, um gut abzurollen. Das ist auch vermutlich der Grund, warum ich damit nicht schnell laufen kann, sondern ich den Transcend einfach bei längeren Läufen im ruhigen Tempo genieße. Mal davon abgesehen, dass ich mir bei Tempoläufen ein deutlich direkteres Laufgefühl wünsche. Aber dafür ist der Transcend eben auch nicht designt worden, auch wenn ich bereits von anderen Läufern gehört habe, dass sie damit doch recht zügig unterwegs sein können.
Brooks teilt Schuhmodelle in die Bereiche Float und Feel ein, die das Laufgefühl umschreiben sollen. Die Schuh, die ein Float Gefühl verschaffen, sind gut gedämpft, schenken Komfort und können zuweilen entspannen. Dazu gehört eben nun auch der Transcend. Während beispielsweise die Pure Collection mehr Bodenkontakt vermittelt.
Neben der Farbe erleuchtet der Transcend zu früher oder später Laufstunde mit reflektierenden Elementen sowohl an den Außen- wie auch an den Innenseiten. Aber auch entlang der stabilen Fersenkappe, die sich angenehm um meine Fersen schließt und mir so viel Sicherheit vermittelt, ziehen sich Reflektoren, was für eine rund um gute Sichtbarkeit sorgt.
Mittlerweile habe ich mit einigen Läufern, die diesen Schuh tragen, gesprochen. Auch mit einem Verkäufer eines Laufgeschäfts und die Meinungen könnten nicht weiter auseinander gehen. Von weich bis hart, von führend über stützend,… Eins haben wir aber im Gespräch fast alle gemeinsam gehabt. Wir tragen den Transcend eher bei einem langsameren Tempo. Es ist kein Bestzeitenschuh, sondern einer zum Wohlfühlen und für mich ganz sicher auch ein Modell, das ich Anfängern empfehlen würde. Wenngleich der Preis mit 170€ ordentlich zu Buche schlägt und man sich als Anfänger diese Investition sicher gründlich durch den Kopf gehen lassen muss.
Ich würde mir wünschen, dass ein Teil der verwendeten Technologien in leichteren Modellen Anwendung finden. Ein Launch mit ‘Guiderails‘? Warum nicht.
Für mich ist der Transcend ein absoluter Regenerationsschuh, wenn ich einfach hinaus gehen, laufen und vor mich hin träumen möchte. Er ist bequem, schenkt Komfort, unterstützt wenn nötig und sieht ganz nebenbei auch noch blendend aus.
Vielen lieben Dank an das Brooks Team für diese gelungene Überraschung und dass ich eure neuste Entwicklung ausprobieren durfte.
PS: In Sachen Werbung hat sich Brooks noch viel mehr einfallen lassen. Das Raumschiff war schon etwas ganz Besonderes, aber weil wir auch beim Laufen und nicht nur beim Entpacken eines Schuhe Spaß haben wollen, kam vor einiger Zeit ein passendes Video nach Haus! Per Zeitschrift! Als doppelseitige Anzeige – ein wunderbarer Song, der Lust auf Frühlingsläufe macht und zwei Videos, die mehr über die Schuhe verraten. Einen motivierenden Ausschnitt aus dem ersten Video findet ihr auf Instagram.