Freunde des Boxsports mögen in der Regel Quervergleiche, obwohl immer auch einschränkend erklärt wird, dass diese nicht viel aussagen. Die beiden Schwergewichtsbegegnungen am 18.02.2012 in der Olympiahalle in München laden aber zu einem solchen Quervergleich ein.
In dem Kampf zwischen Vitali Klitschko (46 Kämpfe, 44 Siege, 40 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und Dereck Chisora (18 Kämpfe, 15 Siege, 9 durch KO, 3 Niederlagen) ging es um die Weltmeisterehren der WBC. Klitschko gewann einstimmig nach Punkten. Die Punktrichter Robin Dolpierre, Bela Florian und Atta Eddie Pappoe werteten 118:110, 118:110 und 119:111, was, nach meiner Meinung nach, viel zu hoch und viel zu eindeutig war. Aber dies ist ein generelles Problem von Punktrichtern die an deutschen Ringen ihrer Tätigkeit nachgehen. Denn Chisora, der junge Mann aus Zimbabwe zeigte außer sehr viel schlechten Benehmen auch, wie man eventuell gegen Vitali Klitschko boxen und auch gewinnen kann – wenn denn die Punktrichter dies dann zulassen.
In dem folgenden Kampf von Dereck Chisora und David Haye (27 Kämpfe, 25 Siege, 23 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO), während der Pressekonferenz zu dem ersten Kampf, gab es auch einen eindeutigen Sieger, nämlich David Haye. Ob es sich bei dem Kampf der beiden um eine WM der Women’s International Boxing Association handelt, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach meinen Erfahrungen mit der WIBA halte ich dies durchaus für möglich.
Wenn nun Chisora gegen Vitali Klitschko zwar verliert aber aufzeigt, dass dieser schlagbar ist, aber Haye klar gegen Chisora gewinnt, dann wird Haye gegen Vitali Klitschko …
Quervergleiche.
© Uwe Betker