Von Wolfgang Schlichting – Publizist + Buchautor
Das Schöne an der deutschen Parteiendemokratie ist die Tatsache, dass Sie ihre negativen Charaktereigenschaften vollumfänglich ausleben und in Wahlreden beweisen können, dass Sie objektiv betrachtet gar keinen Charakter haben. Da das „Stimm- + Steuernutzvieh“ daran gewöhnt ist, dass es sich bei Ihrem Wahlgesülze um faustdicke Lügen handelt, die nach den Koalitionsverhandlungen, die Ihre Partei mit einer, oder mehreren anderen Parteien zwecks gemeinsamer Regierungsbildung führt, wird ihnen auch kein Wähler einen Vorwurf machen, dass Sie sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sein Wahlkreuzchen in betrügerischer Absicht erschlichen hätten.
Der Werdegang des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder ist der beste Beweis dafür, dass irgendwelche Ideale, oder Skrupel für einen Politiker nur hinderlich sind, positiv ist allerdings anzumerken, dass Gerhard Schröder nie ein Hehl daraus gemacht hat, dass er mit seinem Berater Peter Hartz und dem, durch seine Finanzgesellschaft „AWD“ zum Milliardär gewordenen Carsten Maschmeyer eng befreundet war, was dazu führte, dass Herr Maschmeyer die SPD Wahlkämpfe mit rund 1 Million Euro finanzierte. Peter Hartz, der immer noch der Namensgeber für „Hartz IV“ und auch immer noch SPD Mitglied ist, hat in 2006 als VW Vorstand rund 2,6 Millionen Euro veruntreut und ist deshalb zu einer, zur Bewährung ausgesetzten Gefängnisstrafe von 2 Jahren verurteilt worden. Gerhard Schröder sitzt heute als Vorstand im Aufsichtsrat der „Nordstream AG“ (Ostsee Pipeline) und dem russischen „Rossneft Stahl- und Ölgiganten“, was sicherlich ohne sein Vorleben als Politiker nicht der Fall wäre.