Im Norden von Aethiopien scheinen die Mernschen tief verwurzelt mit ihrem Glauben zu sein. Die meisten sind Orthodoxe – Christen.
In Bahir Dar wurde ich von Fikrit, die ich ueber die WebSite Couchsurfer angeschrieben habe, abgeholt.Sie hat mich bei ihrer Familie untergebracht. Ich hab Essen und einen Interessanten Einblick in aethiopische Familienverhaeltnisse bekommen. Der Lieblingsplatz von Fikrits Grossmutter war tagsueber draussen im Dreck, wo sie zusammengekauert herumlag.Fikrit hat vier Brueder im Alter von 7 – 27 Jahren. Alle leben noch bei der Mutter. Der Vater ist schon seit laengerer Zeit gestorben.Um die Familie zu respektieren, muessen alle Mitglieder um spaetestens 21 Uhr zu Hause sein, auch am Wochenende. An ausgehen ist nicht zu denken.Fikrit ist Journalistin und hat ihr eigenes Buero. Nebenher hat sie eine Organisation gegeruendet um Waisenkinder und Menschen mit HIV zu unterstuetzen.Von Zeit zu Zeit beherbergt sie Touristen wie mich, im Haus der Familie. Das ist ihr Hobby hat sie gemeint.
In Bahir Dar gibt es den Tana See. Er ist die Quelle des blauen Nils und das Wasser endet im Mittelmeer. Auf dem See gibt es 37 Inseln mit Jahrhunderte alten, mystischen Klostern. Ein Boot brachte mich zu 5 dieser Inseln, die teilweise nur Maenner als Besucher zulassen.Priester mit grossen Kreuzen in der Hand wandeln umher und das zivilisierte Leben scheint Jahre entfernt zu sein.Nach zwei Naechten bei Fikrits Familie, ging die Reise weiter nach Lalibela, einem Walfahrtsort der Christen.
Lalibela ist eine eigene Welt. Es gibt unzaehlige Kirchen die in den Lavafels gemeisslt sind. Deshalb nennt man Lalibela auch die „Petra Afrikas“. Die beeindruckenste und zugleich bekannteste Kirche ist Bet Giorgys. In Form eines Kreuzes, wurde sie aus dem Felsboden gemeisselt.Viele der Moenche wohnen in kleinen Hoehlen in den Tunnelsystemen.Sonntags wandeln die Menschen in weissen Gewaendern in und um die Kirchen und kuessen den Boden oder die Kirchenwand. Es gibt die Bienen in den Kirchen, die hier den heiligen Honig produzieren. Ein Besuch von Bet Golgotha, so heisst es, sichert einen Platz im Himmel. Da ich ja jetzt hier war, brauch ich mir keine Sorgen mehr zu machen.
Die Busfahrt ins 500 km entfernte Mekele war mal wieder kuschelig. Eingequetscht zwischen Menschen und Gepaeck und teilweise einer schlafenden Frau an meiner Schulter.Mein geplanter Besuch in der Danakil Wueste, einem der heissesten Regionen der Erde, fiel leider aufgrund von Temperaturen ueber 60 Grad flach. Nachts soll es derzeit um die 4 Grad haben.
Bis zum 9.Juli muss ich in den Sudan einreisen, da mein Visa sonst ablaeuft. Da ich nur ein Transitvisa habe, darf ich mich dort nur zwei Wochen aufhalten bevor ich dann weiter nach Aegypten reise. Aufgrund der Unruhen im mittleren Osten, wurde die Faehrverbindung von Alexandria nach Venedig eingestellt. Aus diesem Grund wird mir wahrscheinlich nichts anderes uebrigbleiben als nach Deutschland zu fliegen. Wir werden sehen.
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