Ein perfekter Tag

der perfekte tag 030-001das ganze halbe jahrAuf dem Radrote grützeStraßenmusik 001-001der perfekte tag 004der perfekte tag 006der perfekte tag 008Bei Frau Brüllen ist wieder Tagebuchbloggen und ich bin  dabei.

Kein Trampeln auf der Treppe, kein Streit, kein -mir ist so langweilig….. Nichts nur der dicke Hund will raus und verursacht, dass ich 9.30 aufstehe.  Das Schuppenkätzchen , genannt Pupsi spielt mit den Blättern des Rhabarbers.

Unmotiviert blättere ich in meinen Büchern.Die die ich so großspurig im Blogbeitrag -im Juli zu lesen  postete.

Leider ist nichts dabei was mich wirklich gefangen nimmt.

Mein Mann der gerade dabei ist die kostbare Zeit mit aufräumen zu verbringen, hält plötzlich ein Stück Papier hoch “Schau mal” ,sagt er, was ich gefunden habe.” Nein wirklich , ich habe es mir nicht ausgedacht...es ist ein Büchergutschein über 40 Euro, allerdings 3,5 Jahre alt.”Kein Problem, sagt die Buchhändlerin am Telefon, den nehmen wir trotzdem noch.”

Der Tag ist gerettet, mein Mann lässt auf mein Drängen das Aufräumen.  Wir packen Hund und Gutschein ins Auto, die Kinder nicht, denn die sind nicht da(Oma und Opa) und fahren an meinen Ort der Glückseligkeit, einen kleinen Buchladen.

Jeder Buchladen, der nicht einer Kette angehört, ist für mich ein Ort der Glückseligkeit. Diesen Buchladen kenne ich noch nicht, er ist recht klein, das Sortiment überschaubar,gediegen, ich werde zunächst nicht fündig. Ich könnte auch bestellen, aber ich will nicht. Es ist Urlaub, wir haben einen Büchergutschein gefunden und ich will ihn einlösen-jetzt sofort. Ich drehe Runde um Runde.

Da liegt “Ein ganzes halbes Jahr” ; da es ein Bestseller ist  und der Klappentext mich nicht ansprach, ließ ich es liegen. Alle Bücher die ich spannend fand, hatte ich schon gelesen .Na gut , dann eben doch die Pilgerreise des Harold Fry. Zwar auch ein Buch das alle mögen, aber ich hatte beim Lesen einiger Rezensionen doch Blut geleckt.In der Bücherrei war es  ausgeliehen. “Harold Fry haben wir leider nicht mehr da, es erscheint ja bald als Taschenbuch.”

Der Gatte steht rauchenderweise vorm Buchladen. Er hat sein Buch bereits gefunden“Rote Grütze mit Schuss”.

Ich nehme” Esti” zur Hand und frage die Verkäuferin ob das Buch wirklich so kompliziert geschrieben wäre, wie es bei der Vorstellung im “Blauen Sofa “  herauszuhören war.

” Ja sagt sie, es ist nicht so leicht zu lesen.” Es ist Sommer, wenn auch nordisch, ich will kein schwieriges Buch und drehe die nächste Runde. Mittlerweile ist eine Stunde ins Land gegangen. Der Gatte wird ungeduldig.

Ich greife nun doch zu “Ein ganzes halbes Jahr” und sage genervt: “Das  findet irgendwie jeder gut, dass hält mich ab.” Die Buchhändlerin gerät ins Schwärmen, über die tolle Protagonistin, das Fröhliche und Traurige. Um sie nicht zu verärgern,  nehme ich das nun so warm empfohlene Buch  mit und auch noch ein Buch über das Radfahren,  literarisches Radfahren, witzige Idee.

Der Bon zeigt fast genau 40 Euro.

Mit Büchern und Hund bepackt  gehen wir zum Hundestrand und kommen dank Ubu mit Urlaubern ins Gespräch, unter anderem mit einer 5 Fach Mutter aus Berlin , die  mit ihrer frechen Berliner Schnauze und Esprit, absolut top in Form (Cappucinomutter?) mich ehrfürchtig vor Scham in den Boden versinken lässt. Wahrscheinlich hat sie wie  Frau von der der Leyen einen ganzen Stab Bediensteter zu Hause.

Der dicke Hund beschließt nach Dänemark zu schwimmen. Einige Urlauber werden nervös und versuchen ihn mit Rufen an Land zu locken.

Den Tag  beschließen wir in einer Tapas Bar direkt am Wasser. Wir genießen es, denn es wird unser erster  und letzter Restaurantbesuch in diesem Jahr  sein, sei denn wir fänden einen Gutschein.

Auf dem Rückweg parken wir an einem Dorf und machen einen langen Spaziergang durch die Felder. Gut es ist nicht irgendein Dorf.In dem Dorf haben wir mal gewohnt und nostalgisch oder auch nicht , erinnern wir uns an die Zeit in B: dorf. Da waren die Kinder noch klein…Gemocht haben wir es dort nie , als eingefleischte Stadtmenschen, fiel uns die Umstellung damals schwer und mein Mann wollte partout nicht in die Feiwillige Feuerwehr.

Dagegen fühlen wir uns hier am Stadtrand pudelwohl.

Als unser VW Bus  in die Einfahrt brummt,  springt uns das Schuppenkätzchen mit hohen Bockssprüngen entgegen. Es ist noch so klein, das Ubu sich immer über die Schnauze leckt, wenn er es sieht. Ein frischer, zarter regionaler Leckerbissen, bio , nur ein wenig mit Wurm und Flohmittel versetzt.

Nun werden wir unseren Indianerofen im Garten anfeuern, einen Teller mit Ziegenkäse und Oliven bereiten und mit einem Glas Rotwein den Abend ausklingen lassen.



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