Ein paar Worte zu Zucker und warum Agavendicksaft von mir zum Staatsfeind Nr. 1 erkoren wird

Wer meinen Blog liest weiß, dass ich Zucker schon seit einiger Zeit aus meiner Ernährung gestrichen habe. Warum? Weil Zucker zu 50% aus Trauben- und 50% aus Fruchtzucker besteht. Letzterer wirkt sich bei übermäßigem Konsum ziemlich negativ auf die Gesundheit aus. Zucker ist im Grunde ein leeres Kohlenhydrat, lässt unseren Blutzucker in die Höhe schnellen, fördert Entzündungen in unserem Körper und ist oft der Ursprung von Vitamin- sowie Mineralstoffmangel. Zusätzlich schädigt Zucker auch noch die Zähne, den Darm und kann langfristig zu Übergewicht, Diabetes, Depressionen und zahlreichen weiteren Krankheiten führen. Und bevor ichs vergesse: Zucker macht süchtig und hungrig! Kein Witz. Versuche an kokainabhängigen Ratten zeigten beispielsweise, dass diese auf Entzug größeres Interesse an Zucker zeigten als an der Droge selbst. Hinzukommt das durch den Konsum von Zucker unser Sättigungshormon Leptin außer Kraft gesetzt wird. Wir essen also immer weiter und weiter und weiter!

“Ich esse so oder so kaum Süßigkeiten!”

Super! Das gelegentliche Stück Schoko bringt einen bestimmt nicht um. Einziges Problem: Zucker kommt heutzutage nicht nur in Süßigkeiten vor. Ob Brot, Tomatensauce, Wurstwaren, Joghurts, Käse, Fertigsuppen oder Fruchtsäfte – zahlreiche industriell hergestellte Produkte werden heute mit Zucker angereichert. In den USA werden somit rund 126g Zucker pro Tag konsumiert. Dicht gefolgt von Deutschland und Österreich mit rund 103 g Zucker am Tag. Das sind ganze 38kg im Jahr.

Genau deshalb ist meine Devise so natürlich und ursprünglich wie möglich zu essen. Kocht man selbst und liest vor allem die Inhaltsangaben bei den noch so harmlos erscheinenden Produkten, geht man Zucker schon einmal ziemlich gut aus dem Weg. Was die Süßigkeiten angeht: das geht auch ohne Zucker und schmeckt super! Werft einen Blick auf meinen Rezeptindex und probiert das ein oder andere Gericht aus.

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TOP TIP

Fruchtzucker versteckt sich oft hinter den folgenden Namen: Sucrose, Sacharose, Haushaltszucker, Rohrzucker (aus dem Zuckerrohr), Rübenzucker (aus der Zuckerrübe), Kristallzucker, HFCS (High Fructose Corn Sirup), Glucose-Fructose Sirup, Fructose, Invertzucker, …

Auch der braune Rohrzucker ist nicht gesünder als herkömmlicher weißer Zucker. Einziger Unterschied: er enthält ein paar Mineralien mehr, ist nicht ganz so stark behandelt und daher hat er noch eine etwas braune Farbe.

Auch diese Zuckersorten werden Lebensmitteln oft künstlich beigefügt und stehen Fructose in nichts nach. Zucker ist nun mal Zucker: Maltose (Malzzucker), Laktose (Milchzucker), Glucose (Traubenzucker). Während natürlich vorkommender Milchzucker in Milchprodukten und Trauben- oder Fruchtzucker in Obst nicht schadet (Maß ist das Ziel), ist er künstlich beigemischt doch eher zu vermeiden.

Hier eine App die dabei hilft Zucker in Lebensmitteln aufzuspüren: Süßmacher von Verbraucherzentrale Bayern e.V.

Aber Zucker ist ein natürliches Produkt?!

Schon richtig. Die Zuckerrübe oder das Zuckerrohr sind natürlich und haben ihren Ursprung in der Natur. Der Weg von der vitamin- und ballaststoffreichen Rübe oder dem Zuckerrohr zum chemisch behandleten und vitaminleeren weißen oder braunen Pulver ist aber ziemlich lang. Und wie oben schon erwähnt, am gelegentlichen Zuckerkonsum liegt es nicht. Das Problem liegt vor allem in unserem übermäßigen Konsum an versteckten Zuckern.

Alternativen?

Hier habe ich schon einmal über meine Lieblingsalternativen zu Zucker geschrieben. Werft einen Blick darauf und baut diese ab und an einmal in eure Ernährung ein. Ihr werdet sehen, herkömmlicher Zucker wird euch bald gar nicht mehr fehlen. Der Entzug kann vor allem durch ausreichend Vitamine in Form von Gemüse und Obst unterstützt werden. Mit gesunden Kohlenhydraten könnt ihr außerdem euren Blutzucker stabil halten. Kokosöl ist mein absoluter Geheimtip für all jene die auf Zucker verzichten wollen. Es ist ein gesundes Fett, sättigt und unterdrückt irgendwie das Verlangen nach Süßem.

Zuckeralternativen

Schlimmste Alternative EVER? Agavendicksaft.

Auch ich bin in diese Falle getappt. Von allerlei Seiten wurde und wird Agavendicksaft als die Zuckeralternative überhaupt angepriesen. Kaum Kalorien, süßer als normaler Zucker und ein geringer GI (Glykämischer Index). Ein niedriger GI bedeutet auch gleichzeitig wenig Einfluss auf unseren Blutzucker. Das ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Einziger Nachteil an der ganzen Geschichte: Agavendicksaft enthält bis zu 90% Fruchtzucker im Vergleich zu Traubenzucker. Zur Erinnerung: normaler Zucker enthält 50% Trauben- und 50% Fruchtzucker. Wegen des enormen Fruchtzucker Anteils ist auch der GI so niedrig. Fruchtzucker wird von unserem Körper nämlich nicht in Energie verwandelt sondern wandern direkt in Richtung Leber. Von dort aus kann er in hohen Mengen ziemlichen Schaden anrichten. Nun mag der ein oder andere sagen: Agavendicksaft ist doch aber so natürlich?! Ja, Agavendicksaft stammt von der Agave-Pflanze (beheimatet in Südamerika) und gehört schon seit jeher in den Ernährungsplan der Ureinwohner Mexikos. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass diese wohl eher die Pflanze selbst (inklusiver aller Ballaststoffe und Co) verspeisen und nicht Unmengen des gepressten Dicksafts in irgendwelchen industriell hergestellten Produkten verarbeiten. Just saying.

AgaveBildquelle: Wikipedia

Vor allem all meine Leidensgenossen die so wie ich an einer Fruchtzucker Unverträglichkeit leiden, sollten die Finger von Agavendicksaft lassen und im Grunde Zuckeralternativen mit etwas mehr Traubenzucker Anteilen bevorzugen. Mehr dazu hier und hier.

Grundsätzlich gilt aber wie immer: es kommt darauf an was wir zu unserer Routine machen und kleine und vor allem bewusste Ausrutscher bringen uns nicht um. Die gelegentliche zuckerhaltige Praline oder dergleichen hat noch niemandem geschadet und sollte in vollen Zügen genossen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass vor allem das Verlangen nach altbewährten Süßigkeiten ziemlich schnell verfliegt wenn man immer mehr und mehr gesunde Alternativen in die Ernährung einbaut. Probiert es aus.


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