Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich getrauert. Auch wenn ich in 38 Jahren schon einige Todesfälle, die mir wirklich nahe gegangen sind miterlebt habe, waren diese rückblickend mehr vom Mitleid mit den unmittelbar Betroffenen geprägt. Bis letzte Woche Montag war ich nur Mitleidender und in der Position, dass ich versuchen wollte zu helfen.
Als wir letzte Woche unseren 20 Jahre alten Kater Fluffy einschläfern lassen mussten, habe ich zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn Dir keiner helfen kann. Wenn nur Du selbst da bist und mit etwas klar kommen musst. Klar, meinen Eltern tat es mindestens genauso weh wie mir. Klar, haben viele Menschen Anteilnahme gezeigt und getröstet. Wirklich helfen konnte ich mir aber nur selbst.
Eine Woche ist keine Zeit um über etwas hinweg zu kommen. Aber die letzte Woche hat Gedanken, Gefühle und Ideen hochgespült, die ich schon lange mit mir rumgetragen habe.
Ein paar “Regeln” an mich selbst. Vielleicht sollte ich auch besser Ratschläge sagen, wo ich doch weiß, dass an Regeln halten nicht immer meins ist :)
Ich betrachte sie als Antworten auf die an mich selbst auf die Frage:
Wie geht es weiter?
Die beiden Tiger auf dem Bilder da oben zeigen mir jeden Tag, wenn ich aus der Tür gehe, dass es weiter geht :)
Also, geben wir dem Internet ein paar digestierte Weisheiten zurück
Es gibt nicht DEN richtigen Zeitpunkt
JETZT ist der richtige Zeitpunkt.
Aber mach nicht alles auf den letzten Drücker.
GLEICH kann zu spät sein.
Sei aufmerksam und lerne zu warten
Reg Dich nicht über andere auf
Es hat nicht immer alles mit Dir zu tun.
Die Welt dreht sich nicht um Dich, also macht es keinen Sinn sie zu hassen.
Vielleicht hat jemand, über die Du Dich grad ärgerst noch einen schlechteren Tag. Vielleicht ist ihre Katze gestorben, Du weißt wie sich das anfühlt.
Du kannst Dich ENTSCHEIDEN, WIE und WAS Du denkst
und es fängt damit an, gar nicht erst in einen Supermarkt zu gehen :)
Kauf nichts verpacktes.
Trink Wasser.
Koch selber.
Mit den nahrhaftesten Zutaten, die Du in Deiner Gegend kriegen kannst.
Steck kein Gift in Dich rein.
Mach soviel Sport, wie Dir Spaß macht.
Schlaf genug.
Wirf den Fernseher raus, so gewinnst Du 2-8 Stunden Zeit pro Tag.
Lese keine Nachrichten, höre keine Nachrichten.
Das, was Dein Leben betrifft, wird Dich erreichen.
Wenn Du bei Deiner Leidenschaft nicht nervös wirst, bist Du nicht leidenschaftlich.
Akzeptier andere Menschen.
Du musst keine Meinung teilen.
Bildung, Wissen und Wissenschaft unnötig zu finden ist OK. So lange man keine wichtige oder tragende Rolle in dieser Gesellschaft spielen will.
Wer religiös sein will, kann das machen. Genauso wie man Fußballfan sein kann.
Diskriminiere niemanden.
Du solltest mehr machen, weniger planen, reden oder denken.
Trotzdem:
Nichts plan- oder ziellos machen.
Außer es ist zum Spaß.
Planen und vorbereitet sein ist die Pflicht
Improvisieren und kreativ sein sind die Kür.
Manche Dinge funktionieren, andere nicht.
Liebe was Du tust und tu was du Liebst.
Vergiss die Kohle, die kommt von alleine.
Wann immer Du Dich auf der Seite einer Mehrheit wieder findest, ist es Zeit nochmal nachzudenken. (Mark Twain)
Erfahrungen und Erlebnisse mit Menschen sind wichtiger als Gegenstände. Materielles macht nicht glücklich.
Lass los.
Du. Kannst. Nicht. Alles. Kontrollieren.
Aber Du kannst kommunizieren und Konflikte damit konstruktiv lösen.
Der beste Weg sich zu beschweren, ist etwas selbst zu machen. (James Murphy bei swissmiss)
Die Starken beschützen die Schwachen.
Die, die etwas haben, teilen mit denen die wenig haben.
(Das kann auch schnell mal anders herum sein).
Hab Spaß. Aber halte Süchte im Zaum.
Du kann nicht alles wissen. (Auch wenn Du es gerne würdest) und Du musst kein Meister in irgendwas sein.
20% des Wissens in einem Gebiet reicht für 80% der dort zu lösenden Probleme.
Nichts kann perfekt zu Ende gedacht werden.
Geh spazieren und lass das Headset zu Hause.
Plane jeden Abend, was Du am nächsten Tag tun willst und erledigen musst.
Die Reihenfolge ergibt sich jeden Tag neu.
Bleib flexibel.
Mit einer Sache anfangen ist der einzige Weg, mit Ihr fertig zu werden.
Ist der Anfang gemacht, geht es wie von selbst.
Ob mit Kanban, Pomodoro, BICHOK oder wasauchimmer ist dabei egal.
Jeden Tag etwas meditieren, um das Nachdenken einzubremsen kann nicht schaden.
Übrigens: Nichtmal 2 Individuen erleben die exakt gleiche Realität.
Gut. Günstig. Schnell. Such Dir 2 aus.
Gehe Risiken ein und Du wirst belohnt. Lerne aus Deinen Fehlern und Du wirst Erfolg haben. Es ist wirklich so einfach. (von Bobby Flay via Tim Ferriss)
Schreibe jeden Tag. Wenn Du jeden Tag etwas schreibst, wird es zur Gewohnheit und Du tust es automatisch. Gewohnheiten bekommst Du geschenkt. ( Cory Doctorow)
Erst den Fakten trauen. Dann den Menschen. Inklusive Dir selbst. Die eigenen Vorstellungen sind ein schwarzer Vorhang vor der Wahrheit. Immer fragen: “Wem nützt es”?
Enger zusammen rücken.
Sei neugierig! Neugier bringt Dich auf neue Wege. (Walt Disney)
Fall nicht auf Werbe-Tricks rein. Du brauchst nicht immer das neueste, das upgedatete, das was Dir mit manipulierender Sprache untergejubelt wird.
Schreibe alles, was Du kaufen willst auf eine Liste und kaufe es frühestens nach 30 Tagen. Wenn Du es dann noch willst.
Sage Deine ehrliche Meinung.
Nimm keine Rücksicht darauf, was diejenige von Die oder Deiner Meinung halten könnte. BESONDERS was Gesundheit, Essen, Trinken, Gesellschaft und Konsum angeht.
Aber höre Dir auch andere Meinungen an und denke über sie nach.
Gib anderen Ratschläge so gut wie Du kannst, aber erwarte nicht, dass sie es so umsetzen, wie Du es erwartest.
Das tust Du auch nicht.
Aber sie werden sich das, was am besten für sie passt, raussuchen.
Bleib immer beweglich. In Kopf und Körper.
Beweglich heißt nicht: Ständig in Bewegung!
Du kannst falsch liegen. Und das sogar sehr oft.
Deswegen kannst Du Deine Meinung auch ändern, wenn Du neue Argumente hörst.
Manchmal sogar mehrmals täglich.
Sei offen für neue Ideen: Hab keine Angst vor Veränderung und versuche nicht auf Biegen und Brechen den aktuellen Stand zu erhalten. Ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass es Dinge gibt, die Du Dir in kühnsten Träumen nicht ausmalen kannst.
Denke wie ein philanthropischer Unternehmer. Übernimm Verantwortung. Für Dich, Dein Leben & Tun, aber auch für andere. Was kannst Du besser machen? Was würde allen nützen?
Wir werden alle sterben. Irgendwann. Akzeptiere es und entspann Dich.
Die Welt wird länger da sein als Du.
Niemand muss den Planeten retten.
Der Planet kommt gut ohne uns klar.
Wir können nur uns selbst retten und überleben.
Nachdenken und uns anpassen ist dabei sehr hilfreich.
Dafür müssen wir Lehrer, Geschichtenerzähler und Kommunikatoren sein.
Um es mit Warren zu sagen:
Genieß jeden Bissen.
&
let us be brave and let us play nice and let us be together tonight.
Alle paar Tage mal wieder durchlesen.
Einige der Ratschläge sind Einsichten von James Glattfelder, die ich für mich passend gemacht habe.