Verse für die Opferung der Wasserschalen;
aus einer Reinen Vision des Dudjom Linpga.
HUNG – Dieses Nektarbecken geschmückt mit den acht Qualitäten wird den überweltlichen vollendeten Siegern und ihrem Gefolge dargebracht. Mögen sie diese annehmen, damit ich und allen fühlenden Wesen die Ansammlungen vollenden und die Hindernisse gereinigt sind, auf dass der Daseinskreislauf in seinen Tiefen aufgewühlt wird.
OM SARWA TATHAGATA SAPARIWARA ARGHAM PRATITSA PUDZA MEGHA SAMUDRA SAPARANA SAMAYA AH HUNG //
„Eines Abends träumte ich, dass eine weißhäutige Frau zu mir kam und sagte, sie sei die Dakini Sukhasiddhi. In dieser magischen Vision sprach sie zu mir diese Verse für das Ausführen der Opferung der Wasserschalen, die mit einem Wunschgebet für das Wohlergehen der fühlenden Wesen vervollständigt ist. Als Antwort auf die Bitte von Lama Tsultrim Dorje habe ich, der alte Bettler-Yogi Dudjom Dorje, bewirkt, dass sie niedergeschrieben wurden, unterstützt von Phüntshog Tashi als Schreiber. Sarva Mangalam!
Praxisanweisungen
Diese Verse werden einmal oder dreimal beim Füllen der Wasserschalen am Altar rezitiert. Die Schalen werden in einer geraden Linie ausgerichtet, ohne sie zu berühren. Sie werden von der linken zur rechten gefüllt, indem das Wasser in einem beständigen Fluß eingegossen wird. Achtet darauf, dass die Schalen nicht überfließen.
Traditionell werden sieben Schalen benutzt. Von links nach rechts repräsentieren sie folgende Opfer:
1) Wasser zum Trinken (argham): Reines Wasser, gesammelt im gesamten Universum, geschmückt mit den acht Eigenschaften (kühl, süß, leicht, sanft, klar, frei von Unreinheiten, den Magen beruhigend und die Kehle reinigend)
2) Wasser zum Waschen (padyam): Wasser als Symbol der Reinigung und Säuberung
3) Blumen (pushpe): beinhaltet medizinische Pflanzen, Früchte und Halme
4) Räucherwerk (dhupe): beinhaltet alle natürlichen oder hergestellten Duftstoffe
5) Badewasser (gandhe): beinhaltet Parfum und Salben
6) Nahrung (nevidiye): beinhaltet alles Köstliche an Geschmäckern
7) Musik (shapta): beinhaltet alle natürlich auftretenden oder künstlich produzierten Klänge, die das Ohr erfreuen.
Eine Kerze oder eine Lampe (aloke), die alle Quellen der Erleuchtung im ganzen Universum repräsentiert, wird zwischen der vierten und fünften Schale oder hinter ihnen aufgestellt. Diese Verse werden beim „Eröffnen“ des Altars gesprochen. Wenn am Abend der Altar geschlossen wird, spricht man kein Mantra oder Gebet. Die Schalen werden einfach ausgeleert, trocken gewischt und über Nacht umgekehrt hingestellt.