Ein nicht ganz enspannter Urlaub...

Von Ingeborg
Donnerstag fuhren wir nach Oberösterreich. Es sollten nette, entspannte und erholsame Tage werden. Sollten!
Mit zwei Freundinnen, die auch Kolleginnen von mir sind sind, ging unsere Reise ins Hotel AVIVA...ein Hotel für Alleinreisende (wir schreiben eine Reportage über dieses Haus), wo auch Hunde bis mittlerer Größe willkommen sind. Coco von Rosemarie und Lucky passen da in die Größenvorgabe, Gabi´s Pascha blieb zu Hause, da er als Golden Retriever zu groß wäre, ausserdem hat Lucky zu Pascha ein sehr gestörtes Verhältnis, da die beiden einmal miteinander gerauft haben. Es ist auch schon problematisch mit Gabi, sobald Lucky sie sieht, bellt und knurrt er. Er überträgt seine schlechten Erfahrungen mit ihrem Hund auf sie, Freund wird er mit Gabi sicher nie mehr werden. Wenn wir abends zusammen sitzen schaut er demonstrativ in die andere Richtung oder er knurrt sie leise an. Irgendwie wartet er immer darauf, dass auf einmal hinter ihr sein Todfeind Pascha auftaucht.
Das Hotel liegt traumhaft, nahe der tschechischen Grenze auf knapp 1.000 m mit herrlichem Fernblick, der einem bei schönem Wetter den Dachstein sehen lässt. Ein idealer Ort, um auszuspannen, neue Leute kennenzulernen und es sich einfach gut gehen zu lassen:-)


Herrliche Wanderwege und Wiesen rund um das Hotel, also was braucht ein Hundebesitzer mehr. Am ersten Tag nach unserer Ankunft marschierten Rosemarie und ich mit den Hunden durch Wald und Flur, Lucky lief wie ein Irrer und genoss es richtig. Gestern ging ich am Nachmittag dann alleine eine Runde als ich es plötzlich in einem Jungwald neben dem Weg knacken hörte. Instinktiv schrie ich nach Lucky, der sich links von mir befand, er blieb auch sofort stehen und sah in meine Richtung. Ich sprang zu ihm und packte ihn und dann sah ich es schon, hinter ihm rannte ein Reh vorbei. Er hörte es zwar aber konnte es nicht sehen, da ich ihn festhielt. Puhhh, noch einmal Glück gehabt. Ich hätte nicht gedacht, dass direkt neben dem Hotel sich Wild aufhalten würde. Mit zitternden Knien und Lucky jetzt an der Leine marschirte ich weiter und ich beruhigte mich bald wieder. Ging ja nochmals gut! Wir machten vor der AVIVA Alm, einem Lokal, welches zum Hotel gehöt, noch ein paar Fotos und Lucky durfte dann im Hotelgarten spielen.




Heute Früh wollten wir wieder eine Wanderung unternehmen, Lucky lief voraus und kam auch sofort nach Rufen retour, startete wieder durch, ich rief in wieder, hörte Gebell und dachte nur, jetzt ist er auf einen anderen Hund getroffen. Und dann kam er wieder angelaufen, humpelnd! Ich war völlig geschockt, hob ihn auf, er zitterte...Rosemarie ging weiter und sah nach, was da vorne war. Ich folge ihr mit Lucky am Arm und dann sah ich es. Ein Esel und ein Pferd mit zwei Kindern. Eine Frau, die ebenfalls Hotelgast war, stand dabei und erzählte uns, dass Lucky das erste Mal zu dem Pferd hin ist, dieses etwas scheute, er lief wieder weg und kam wieder und sprang das Pferd von hinten hinten an. Und dieses versetzte ihm einen Tritt! Deshalb kam er humpelnd retour. Man sah auch auf seinem Mäntelchen die Abdrücke des Hufes, es erwischte ihn an der Schulter. Die Kinder gingen mit dem Pferd und dem Esel vor uns weiter, ich folge mit Lucky am Arm. Setzte ihn dann wieder runter, um zu sehen, ob er gehen kann. Er konnte und nicht nur das - er fing schon wieder an, das Pferd anzubellen und wollte wieder hin. Nix gelernt der Wahnsinnige! Ich ging dann mit ihm ein Stück und er zeigte keine Anstalten mehr, dass er Schmerzen hätte. Wälzte sich ihm Gras, beutelte sich...sprang auf mich hinauf...also gingen wir weiter und er lief auch völlig normal den ganzen Spaziergang.

Hier sieht man den Abdruck des Hufes auf Lucky´s Mantel


Lucky relaxt nach dem Abenteuerspaziergang


Zurück im Hotel frass er mit großem Appetit seine Schüssel leer und machte es sich bequem. Ich gab ihm sicherheitshalber noch eine Traumeel Tablette, da ich doch die Befürchtung habe, dass er - wenn er wieder aufsteht - doch Schmerzen bekommt. Trotzdem - Lucky hatte so großes Glück, er hätte tot sein können, wenn ihn das Pferd mit dem Huf am Kopf getroffen hätte. So, denke ich, hat es ihn nur gestreift, sonst wäre sicher mehr passiert. Ich habe es nicht gesehen, weiß nur, was mir die Frau erzählt hat. Dass er getroffen wurde, sah ich dann selbst an seinem Mantel. Schuld war ich, da ich ihn frei  laufen ließ, aber ich rechnete nicht mit Pferd und Esel vor uns. Eigentlich hätte ich nach der Rehbegegnung klüger sein sollen, aber es ist ein herrlicher weicher Weg, wie geschaffen für Whippetpfoten und ich wollte Lucky seinen Spaß gönnen. Doch jetzt hat es sich ausgespaßt, ohne Leine gibts nur mehr die Hotelwiese, das war es! Ich hoffe nur, dass er - sobald er wach ist, keine Schmerzen hat. Sonst gehts gleich zum nächsten Tierarzt!
Morgen fahren wir wieder nach Hause, ich bin noch immer völlig fertig - das sind etwas zu viele Aufregungen. Vor drei Wochen begegneten wir zu Hause einem Wildschwein, gestern einem Reh, heute dann dem Pferd. Es kann jetzt wieder ruhig werden in unserem Leben:-)