Ein neuer Aspekt industrieller Massentierhaltung mit großer Tragweite: Bienenzucht

"More than honey" ist eine Dokumentation, in der der Schweizer Regisseur Markus Imhoff dem weltweiten Bienensterben auf den Grund gehen will. Nachdem der Film nach dem Erscheinen in den Kinos im Jahr 2012 große Wellen schlug, wollte ich ihn mir auch unbedingt ansehen und habe die DVD aus der Bibliothek ausgeliehen. Das Anschauen hat mich sehr bewegt (auch im Zusammenhang mit dem aktuellen Thema Vegetarismus, wie ihr weiter unten lesen könnt), sodass ich mich entschieden habe, auch auf meinem Blog ein paar Worte darüber zu verlieren.

 


Der Dokumentarfilm ist bildgewaltig, und deshalb fand ich ihn allein schon durch die Nahaufnahmen einzelner Tierchen sowie die Fernaufnahmen ganzer Bienevölker fesselnd und ergreifend.

 


Als Laie konnte ich sehr viel über Bienen lernen. Mir war nicht bewusst, dass Bienen solch intelligente Tiere sind und der Organismus eines Bienenvolkes derart komplex ist. Ebenfalls nicht bekannt war mir, dass Bienen rund ein Drittel der Pflanzen bestäuben, von denen wir Menschen uns ernähren! Sterben nun die Bienen, würde uns also nicht nur der natürlich produzierte Honig als Süßungsmittel wegfallen, sondern ein Drittel der 
Welternte ... das ist doch wirklich krass. 


Es wird in "More than honey" sehr schnell klar, dass für das Sterben der Bienenvölker vor allem der Mensch verantwortlich ist, der durch sein Eingreifen den natürlichen Organismus der Bienenvölker völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Durch industrielle Honigfarmen und Bienenzüchter im großen Stil auf die Spitze gebracht. Im Film wird zum Beispiel ein US-amerikanischer Bienen-„Farmer“ gezeigt, der mit seinen Völkern je nach Blütezeit pro Jahr ein Mal quer durch’s Land fährt um die Bienen jeweils auf die gerade blühenden Plantagepflanzen loszulassen.


Die Problematik gleicht von industrieller Massentierhaltung im Allgemeinen. Die Bienenvölker werden (nicht nur während der Autofahrten durch’s ganze Land, die für die Tiere besonders qualvoll sein müssen) auf kleinsten Raum gehalten, so breiten sich Krankheiten und Seuchen leichter aus und im Falle der Bienen haben parasitäre Milben unter diesen Bedingungen leichtes Spiel (diese sind für die Bienen tödlich). Als Folge kommen zum Teil Antibiotika zum Einsatz.Abgesehen davon kommen Bienen heutzutage mit Pestiziden in Berührung, die auf die Pflanzen eingesetzt werden ... Bienensterben als Folge von alledem durch Menschenhand verursacht scheint wenig verwunderlich.


Aufgerüttelt an dem Film hat mich speziell die Tatsache, dass auch ein Vegetarier nicht unabhängig von industrieller Massentierhaltung ist. Sprich, wenn ich Mandeln aus Kalifornien esse, sind daran sehr wahrscheinlich Bienen gestorben. Und das ist ja nur ein Beispiel aus dem Film, das sicher auch auf viele andere Lebensmittel zutrifft, die irgendwie mit industrieller Produktion zu tun haben. Die Frage der Tierethik, ob eine Biene nun mit einem Rind (oder einer Mücke?) auf eine Stufe zu stellen ist, will ich in diesem Rahmen unbeleuchtet 
lassen. 


Auch wenn es nur wie eine weitere traurige und unbequeme Wahrheit darüber scheint, wie der Mensch durch sein Eingreifen die Natur aus dem Gleichgewicht bringt und zerstört, so ist „More than Honey“ ein gut gemachter, bildstarker Film, bei dem der Laie einiges über Bienen und die Wichtigkeit ihrer Existenz lernen kann. Sprich, schaut ihn euch an! Oder kennt ihr den Film schon und wenn ja, was meint ihr dazu?Ein neuer Aspekt industrieller Massentierhaltung mit großer Tragweite: Bienenzucht


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