Ein Nachmittag am Meer

Von Ahoigeheimnis

Es gibt einen riesengroßen Vorteil, wenn man sich eine Stadt als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat, die im Norden von Deutschland angesiedelt ist: Man hat es nicht weit zum Meer. Wer wie ich im Herzen ein wahres Kind der Küste ist, weiß diesen Punkt umso mehr zu schätzen, wenn er sich je nach Lust und Laune spontan in die S-Bahn setzen, 20 Minuten lang seine Vorfreude schüren und dann nach ca. 10 Minuten Fußmarsch die Ostsee zu seinen Füßen vorfinden kann.

Da ich in wenigen Wochen berufsbedingt mein geliebtes Rostock für eine unabsehbar lange Zeit verlassen werde, bin ich derzeit – mal mehr, mal weniger sentimental – damit beschäftigt, meine Wohnung auszuräumen, Erinnerungen zu sortieren, verpacken und zu kategorisieren, in Gedanken schon die Wohnung in der neuen Stadt einzurichten und dabei gleichzeitig alte Lieblingswege abzulaufen. Vor allem Warnemünde mit der Ostsee wird mir jedoch schrecklich fehlen und da ich das jetzt schon weiß, nehme ich mir so oft wie möglich die Freiheit, nochmal an den Strand zu fahren, stundenlang am Meer spazieren zu gehen und zu versuchen, irgendwie dort eine Spur zu hinterlassen, die noch da sein wird, wenn ich irgendwann einmal wiederkomme.

Aus diesem Grund habe ich auch den vergangenen Sonntag dazu genutzt, meinen Lieblingsmenschen, eine Decke und ein Buch einzupacken, um es mir ein weiteres Mal in den Dünen gemütlich zu machen (aber unter uns gesagt: Das Buch hätte ich ebenso gut Zuhause lassen können, der Blick auf das rauschende Meer war einfach zu verführerisch).

Da ich mittlerweile schon stolze vier Jahre Rostock meinen Heimathafen nennen darf (und dementsprechend oft schon den Weg zum Strand gefunden habe), hier noch ein paar Tipps für den perfekten Tag am Strand von Warnemünde:

1. Die richtige Lage: Wer gerne Trubel mag und zwischendurch Lust auf shoppen am Alten Strom und Eisessen bekommt, ist gleich am Anfang rundum den Leuchtturm richtig aufgehoben, wer viel von Sehen und Gesehen werden hält und ein Herz für Beachboys und Strandnixen hat, sollte sich rundum das Hotel Neptun und dem Surpreme Surfshop halten und wer eher die Ruhe sucht, nimmt lieber einen etwas längeren Spaziergang auf der Strandpromenade auf sich und nimmt vllt. den Aufgang 13.

2. Auf die richtige Begleitung kommt es an: Egal, ob es die Lieblingsmusik, der Lieblingsmensch, die weltbeste Schokolade, der heißeste Thermokaffee oder der aktuelle Bestseller ist – nehmt nur das mit, was euch wirklich am Herzen liegt und müht euch nicht unnötig mit allzu viel Gepäck ab. Am Ende ist man meistens doch eh damit beschäftigt, zu schwimmen, zu sonnen oder die Augen offen zu halten…

3. Fischbrötchen muss sein! Ein Tag am Strand ohne ein Fischbrötchen ist wie Pommes ohne Salz, ein Film ohne Ende oder eine Tür ohne Schlüssel. Geht nicht, gibts nichts! Schon gar nicht am Wochenende, da ist in Warnemünde nämlich Fischmarkt.

Viel Spaß am Meer, eure

– R