Ich hab schon mal über Küchenutensilien geschrieben, die definitiv aus der Küche verbannt werden sollten. Alufolie gehört da ganz oben auf meine Liste. Nicht nur verrottet das Zeug nie, sondern sie gibt auch noch schädliche Substanzen an unser Essen ab. Praktisch und billig hin oder her. Wusstet ihr, dass Aluminium eines der Metalle ist, die weltweit am meisten zur Verfügung stehen? Kein Wunder also, dass es überall verarbeitet wird. Man findet es daher auch in unserer Erde, in unserem Wasser, in Medikamenten und Nahrungsmitteln. Die Mengen sind meist relativ gering und unser Körper wird sie dank der natürlichen Entgiftungsprozesse schnell wieder los. Gut ist es deshalb noch lange nicht. Studien zeigen, dass der "Konsum" von Aluminium mit Schäden an unserem Gehirn zusammenhängen kann. Alzheimer bspw. wird damit in Verbindung gebracht. Während wir Rückstände in unserem Wasser oder unserer Nahrung schwer vermeiden können, sollten wir von zusätzlichen Aluminium Quellen aber definitiv die Finger lassen.
Wenn man drüber nachdenkt, kommt einem Aluminium nämlich ganz schön oft unter. Sei es die Schokolade die darin eingewickelt wird, das Essen das man sich beim Restaurant seines Vertrauens abholt und in Aluminum verpackt wird oder die praktische Verwendung um Lebensmittel darin einzuwickeln. Übrigens, sobald wir Saures oder Salziges darin einwickeln, geht das Aluminium in unsere Nahrung über. Auch Gewürze fördern diesen Prozess. Not fun. Selbst Töpfe und Pfannen werden aus Aluminium hergestellt und kleine Kratzer am Topf können schon dafür sorgen, dass Aluminium in unser Essen übergeht. Ebenso unlustig. Ganz schlimm wird es aber wenn wir Fisch oder dergleichen in Aluminium zubereiten, sprich das Ganze mit ein paar (sauren) Zitronenscheiben in den Ofen schieben um ein vermeintlich geniales Gericht zu zaubern. Richtig schlechte Idee. Laut WHO überschreitet Nahrung die in Alufolie zubereitet wurde ganz klar die akzeptable Mindestmenge an für uns vertretbarem Aluminium. Ergo, es lohnt sich künftig die Finger von Alufolie zu lassen und lieber zu einer Alternative zu greifen.
In erster Linie benötigt man Alufolie ja um etwas darin einzuwickeln. Praktisch soll es halt sein. Wenn es um andere Kochutensilien geht, gibt es geniale Alternativen. Hier mehr dazu. Und auf den Fisch in Alufolie aus dem Ofen lässt sich getrost verzichten. Zumindest meiner Meinung nach. Und ich meine mit einem Slow Cooker würde man ein ähnliches Ergebnis erzielen können. Und selbst das Take-Away kann man in eigenen Glasbehältern mit heim transportieren. Been there, done that. Und weil ich selbst schon vor einiger Zeit der Alufolie abgeschworen habe, will ich heute ein Rezept der anderen Art mit euch teilen. Ein DIY Rezept für homemade "Alufolie" ganz ohne Alu und mit viel wertvollem Bienenwachs. Man kann Folie dieser Art selbstverständlich auch fertig kaufen. Persönlich meine ich aber es macht Spaß ab und an auch mal was selbst zu machen und diese Folie erfüllt ebenso gut ihren Zweck. In dieser Folie lässt sich Gemüse, Obst und selbst Käse ideal einwickeln und auch das vorbereitete Sandwich lässt sich darin super transportieren. Übrigens wäre das vielleicht auch eine nette Idee für ein DIY Geschenk. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, könnte man es mit einem dünnen Sackerl aus Stoff kombinieren um künftig das Plastiksackerl zu sparen das beim Kauf von Champignons, Kartoffeln oder dergleichen anfällt. Auch einen Jutebeutel für den nächsten Einkauf mit coolem Aufdruck könnte man beilegen, sowie eine Silikonmatte für das Backrohr um künftig das ähnlich ungesunde Backpapier zu sparen. Aber nun zum aktuellen DIY Projekt. Dauer übrigens: 20 Minuten. Max.
Für die Folie wird benötigt:Stoff nach Wahl (nicht zu dick), möglichst nett zum Anschauen.
Schere
Feuerzeug
Bienenwachs Drops oder Späne
Backpapier oder Silikonmatte
Pinsel (Silikon o.Ä.)
Ofen
Den Stoff in die gewünschte Größe schneiden. Die Enden mit einem Feuerzeug versiegeln, damit keine Fransen wegstehen. Die Drops oder Späne gleichmäßig auf dem Stoff verteilen und idealerweise auf eine Silikonmatte statt Backpapier legen. So löst es sich später optimal. Ab in den vorgeheizten Ofen damit. Schon nach ein paar Minuten, wenn nicht Sekunden, schmelzen die Drops und das Blech kann dem Ofen entnommen werden. Mit einem Pinsel das Wachs gleichmäßig auf dem Stoff verstreichen und ein paar Minuten trocknen lassen. Vom Backpapier lösen und fertig ist die neue nachhaltige Verpackungslösung aka Alufolie.
Wem Drops übrigbleiben, der kann diese über dem Wasserbad schmelzen, in ein kleines Gurkenglas füllen, mittig einen Docht einsetzen und schon hat man eine schöne und gut duftende selbstgemachte Bienenwachskerze. Alternativ lässt sich auch tolle Naturkosmetik mit Bienenwachs herstellen. Am Blog von Fräulein Grün würdet ihr einige Ideen hierzu finden.
Tipp: Einzig erhitzen sollte man die Bienenwachsfolie nicht. Waschen lässt sie sich aber einwandfrei mit warmen Wasser, Spülmittel und einigen Tropfen eines antibakteriellen ätherischen Öls wie Lavendel, Zitrone, Oregano oder Teebaum.
Woher bekommt man das Bienenwachs? Persönlich bevorzuge ich den heimischen Stübener Kräutergarten als meinen Lieferanten. Mehr zum Online-Shop des Kräutergartens hier.