Werner Stauffacher (Heiri Gretler).
Youtube ist nebenbei ein Filmarchiv. Gestern schaute ich mir den "Landammann Stauffacher" an, Regie Leopold Lindtberg, 1941 erschienen und natürlich ganz im Zeichen der sogenannten geistigen Landesverteidigung gehalten. Es geht um Widerstand in bedrängter Lage und wider alle Zweifler und Zweifel, die Geschichte, die mit dem Auszug an den Morgarten endet, ist packend: Die Schwyzer, Urner, Unterwaldner sehen die Zeit gekommen, die Habsburger endlich abzuschütteln, da mit Ludwig dem Bayern ein Gegenkönig jene Dynastie ohnehin in Frage stellt. Eine diplomatische Intervention des seifigen Grafen von Toggenburg im Auftrag der Habsburger scheitert, als sich herausstellt, dass er die allerwichtigste Klausel der Einigung den Eidgenossen verschwiegen hat; die Klausel würde diesen zum Nachteil gereichen, versteht sich. Viel Komplikation bringt ein Verräter in den eigenen Reihen, der Gastwirt Balz, ein mittelalterlicher Quisling. Zudem benehmen sich die Urner und Unterwaldner ziemlich zögerlich und setzen dem zu allem entschlossenen Schwyzer Landammann Werner Stauffacher mit ihren Vorbehalten zu - der Mann steht unter gewaltigem Druck. Womit wir bei den Schauspielern wären. Emil Hegetschweiler spielt den verschlagenen Balz. Anne-Marie Blanc, blutjung und wunderschön, gibt die Landammann-Tochter Margret, die um den tapferen Büeler (Zarli Carigiet) bangt. Und Heinrich Gretler verkörpert den bedächtigen und grimmigen Staatsmann Stauffacher selbst. Ich habe mich bestens unterhalten, nein, ich wurde durch diesen Film gefesselt.