Ein kurzer Gedanke über den Terror


“Da regt sich das ganze Land über eine ‘Scharia-Polizei’ auf, die mit Gebetbüchern unterm Arm, Moslems und Deutsche ‘bekehren’ will oder macht sich über bärtige Salafisten lustig, die den Koran auf deutschen Straßen mittels Kaffee und Kuchen unter das Volk bringen wollen.
Welch’ Frechheit in einer westlichen Demokratie? Nein, die Aufregung ist völlig berechtigt! Wer in Europa lebt, sollte auch die Gesetze und Regeln der jeweiligen Länder respektieren! Das gilt für die einheimische Bevölkerung genauso, wie für die immigrierten Zuwanderer oder Flüchtlinge aus der ganzen Welt. Keine Frage! Aber vielleicht bekommen wir durch die lustige Begebenheit der Wuppertaler Scharia-Komödianten jetzt einen ganz kleinen Eindruck davon, was es für eine kontinentale Region von Libyen bis nach Pakistan bedeuten muss, über mittlerweile Jahrzehnte hinweg von westlichen Invasoren nicht nur bekehrt sondern kontrolliert und regiert zu werden.
Und das nicht mit Bibeln sondern mit Maschinenpistolen, Panzern, schwer bewaffneten Patrouillen in jeder Straße und Bomben, die per Drohne ins benachbarte Restaurant in Teheran, Bagdad oder Kandahar gelenkt werden und eben mal acht Frauen und siebzehn Kinder töten, weil irgendein ein Schreibtisch-Offizier in Langley dort gerade einen potentiellen ‘Terroristen’ ausgemacht haben will.
Die Gier der westlichen Welt nach Rohstoffen hat Länder wie Libyen, (früher ein Land mit der geringsten Armut und Arbeitslosenquote und einem der besten Gesundheits-Sozial-und Bildungs-Systeme der Welt) in eine apokalyptische, brennende Steinwüste verwandelt, in der genauso wie im Iran, Irak, Afghanistan und etlichen anderen islamisch geprägten Ländern nur noch Anarchie und Chaos herrschen.
Alles natürlich unter dem Vorwand, sogenannte Schurkenstaaten von ihren Tyrannen zu befreien oder wie im Irak, Herrscher über angebliche Massenvernichtungswaffen aus ihrem Amt zu vertreiben.
Gar nicht zu sprechen vom Gazastreifen, dem seit Jahrzehnten mit fast zwei Millionen Menschen größten bewohnten Ghetto der Welt, das erst in jüngster Zeit im Zuge israelischer ‘Grenzverteidigung’ systematisch dem Boden gleich gemacht wurde, ohne dass die Bewohner überhaupt eine Möglichkeit der Flucht gehabt hätten. Nicht zu sprechen von Syrien, einem Land, in dem sich die größte Flüchtlingskatastrophe der Neuzeit anbahnt, die komischerweise niemanden in der westlichen Welt überhaupt interessiert.
Selbstverständlich alles im Namen des Kampfes gegen den islamistischen Terror.

Aber was würden wir eigentlich sagen, wenn plötzlich arabische Milizen nicht nur in kleiner Zahl missionierten, sondern flächendeckend im ganzen Land präsent sein würden, den Straßenverkehr und das öffentliche Leben regelten?
Wie würden wir es finden, wenn schwer bewaffnete pakistanische oder afghanische Soldaten, die kein Wort unserer Sprache beherrschen, am Samstagabend die Sportbar an der Ecke stürmten, um dort alle Bundesliga-Zecher über den Haufen zu schießen, nur weil ein Kriegsfürst in Peschawar ebenda gerade einen Abtrünnigen vermutete?
Hätten unsere Frauen wirklich Spaß daran, sich auf dem Supermarktparkplatz zusammen mit ihren Kindern auf den Bauch zu legen, um sich von neunzehnjährigen irakischen Soldaten ein Maschinengewehr an den Hinterkopf halten und nach Waffen untersuchen zu lassen, weil sie im Verdacht stünden, eine ‘Schwarze Witwe’ zu sein?
Würden wir es als Normalität empfinden, wenn iranische Kampfjets Krankenhäuser in Wuppertal, Dresden oder Hamburg bombardierten, weil sich dort gerade unter der Fatwa stehende Systemkritiker behandeln ließen?

Es ist ganz einfach, was passieren würde:
Als erstes würde sich in der einheimischen Bevölkerung ein Hass auf die Besatzer entwickeln, der aus jedem nur arabisch aussehenden Fremden einen Todfeind machte.
Später würden sich zunächst im Geheimen, dann ganz offen Gruppierungen gründen, die bereit wären, das christliche Abendland militärisch zu verteidigen.
Eingeschworenen Atheisten würden sich plötzlich zu fundamentalistische Christen wandeln, nicht weil über Nacht Gottes Geist über sie gekommen wäre, sondern weil ihr Land mit dessen Glauben und Kultur sie aufgewachsen sind, von fremden Kulturen gewaltsam okkupiert wurde.
Christliche Milizen verübten im Namen des Kreuzes Attentate auf arabische Militärposten im In-und Ausland und aus einst pazifistischen Bürgern westlicher Demokratien würden gewaltbereite Terroristen, denen das Unrechtsbewusstsein zum Töten fehlte, weil sie nur noch vom Gedanken bestimmt wären, ihre Freiheit, ihre Identität und ihren Glauben wieder zurück zu erobern…“

Von Dadalus Uggla

Quelle und gesamter Text: http://www.spiegelfechter.com/wordpress/130768/ein-kurzer-gedanke-ueber-den-terror


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