Ein kulinarischer Kurzurlaub in der Lorraine- Teil 11: 54300 Lunéville – France

Von Markgraeflerin @markgraeflerin


Nachdem wir uns gestärkt und ausgeruht hatten, haben wir uns am Nachmittag Lunéville mal genauer angesehen und auch einen Teil des Schlosses von innen besichtigt.
Unser kleiner Stadtrundgang ist dabei immer wieder durch kurze Regenschauer unterbrochen worden.
Wir haben uns dann in einzelne Ausstellungen im Schloss und in ein nahegelegenes Café geflüchtet.
Die Ausstellungen im Schloss – insbesondere eine Sammlung mit alten Fayencen und die Spitzenstickerei von Lunéville (Broderie de Lunéville)- durften zum größten Teil nicht fotografiert werden.
Deshalb kommt hier nur ein kleiner Teil in Fotos…


Lunéville Spitze


Und jetzt kommt eine Mischung aus Bildern, die an diesem Nachmittag entstanden sind und solchen, die wir an unserem ersten Abend in Lunéville aufgenommen haben.



Die Kirche St. Jacques wurde von 1730 bis 1747 im bevorzugten Stil (Rokoko) des polnischen Königs Stanislaus Leszczynski erbaut, der Herzog von Lothringen geworden war und die letze Phase des Baus finanzierte.
Im Auftrag des Monarchen ließ sich der Architekt Emmanuel Héré von polnischen Barockkirchen inspirieren und schuf zusammen mit dem Orgelbauer Nicolas Dupont die einzige in Europa bekannte Orgel mit verborgenen Pfeifen.




Das Haus des Kaufmanns „Maison du Marchand” wurde im 18. Jahrhundert von einem Hoflieferanten des Königs Stanislaus Leszczynski in Auftrag gegeben, der in Übersee Gewürze und fremdländische Waren einkaufte.



Das Gebäude aus rosa Vogesen-Sandstein wurde umfassend restauriert. Im Skulpturenschmuck der Eckpilaster kann mann Fässer und einen Schiffsbug erkennen



12 rue de Lorraine



Das Haus Nummer 12 in der Rue de Lorraine wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist eines der ältesten Gebäude von Lunéville.
Verschiedene Elemente sind in einem bemerkenswert gutem Zustand original erhalten geblieben: Eine Holztreppe und eine beschlagene Tür mit einem Giebeldreieck.
Dieses war früher mit einer Platte verziert, auf der drei Sängerknaben dargestellt waren.



Und dann bekam die Markgräflerin an diesem Tag doch noch einen schöne Garten zu sehen.
In einer Seitengasse ganz in der Nähe der Kirche haben wir dieses kleine Paradies entdeckt – gerade noch rechtzeitig, bevor er für die Nacht verriegelt wurde.



Und jetzt fehlt natürlich noch das Rathaus (Hotel de Ville) mit seinem wunderschön gestalteten Vorplatz.
Hier hat man das Thema Fayencen in Form einer blumengeschmückten Freilufttafel aufgenommen…



Und später sind wir zum Abendessen in ein kleines, familiär geführtes Restaurant gegangen.
Keine Haute Cuisine – für einen Franzosen gesehen wohl eher Hausmannskost…
Aber nachdem wir am Vorabend des Nationalfeiertags nirgendwo einen Tisch reserviert hatten, und sonst überall kein Platz mehr zu bekommen war gab es nur dieses zur Auswahl.



Als Apéritif haben wir auf Empfehlung des Kellners eine hausgemachte Sangria getrunken.
Dazu gab es Oiven.

Vorspeise:
1. Terrine de campagne, Salat oder 2. Melone, Schinken, Butter, Salat
Kombination 2 war nicht so gelungen, der Salat war mit einem Meerrettich-Dressing angemacht und hat nicht so gut zur Melone gepasst.
Eindeutig empfehlenswerter war Vorspeise Nr. 1



Hauptgericht:
1. Seehecht Knusperli mit sauce Bearnaise, Nudeln, Gemüse oder 2. gegrillte Andouille (Kuttelwurst) mit Pommes, Salat
Hier haben wir die Kuttelwurst als bessere Kombination befunden.



Dessert:
Normalerweise der krönende Abschluss…
1. Mit einer Vanillecreme überbackene Früchte oder 2. eine Vanilleparfait mit kandierten Früchten – ähnlich einer Cassata
Hier war eindeutig Nr. 2 besser – Kritikpunkt bei den überbackenen Früchten: Die Früchte waren wild kombiniert von Traube über Grapefruit bis zur Melone und ein Teil davon hat nach Zwiebel geschmeckt, vermutlich mit dem falschen Messer oder auf dem falschen Brett geschnitten!!! Das geht gar nicht.
Die Vanillecreme, mit der das ganze überbacken war, war handwerklich gut gemacht.
Der Gruppe Einheimischer, die am Nebentisch das gleiche hatte, scheint es geschmeckt zu haben, im Gegensatz zu mir haben sie alles brav aufgegessen.



Wir haben dann beschlossen, für den kommenden Abend wieder einen Tisch im „Les Pages” zu reservieren – und wir sollten diesen Beschluss nicht bereuen.
Aber davon erzähle ich euch in einem weiteren Beitrag.



Zum Abschluss des abends haben wir uns im Schlosspark noch einmal die Wasser-Lichtspiele angesehen und anschließend das große Feuerwerk zum Nationalfeiertag.

Schlagwörter: Broderie, Fayencen, Food, Fotografie, France, Frankreich, Garten, Hotel de Ville, Lorraine, Lothringen, Lunéville, Reisen, Schloss, Stanislas, Stickerei, Traiteur, Wasser-Lichtspiele

This entry was posted on 4. September 2016 at 20:53 and is filed under Essen & Trinken. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.