Ein kolossalaler Fund: Schnitzel vom Riesenbovist

Riesenbovist4Die Natur treibt mitunter verrückte Blüten. Anders kann man den Anblick dieser gigantischen Kreaturen kaum in Worte fassen. Ein Pilz, größer als ein Fußball – schneeweiß, kiloschwer. Das beste daran: Man kann ihn essen – wie ein Schnitzel gebraten – eine rare Delikatesse. Bei Herbstspaziergängen lohnt es sich, den Blick etwas länger über weitläufige Wiesen und Weiden schweifen zu lassen. Nicht immer verbergen sich hinter den großen weißen Flecken die Katzen vom Bauernhof nebenan. Manchmal – mit ganz viel Glück – steht man plötzlich vor einem Riesenbovist.

Riesenbovist5Ob ihr es glaubt oder nicht: Das hier oben ist nur ein kleines Exemplar dieser außergewöhnlichen Pilzart. Riesenboviste können bis zu einem halben Meter lang und hoch werden und gut und gerne 20 Kilogramm wiegen. Aus der Ferne könnte man sie deshalb durchaus mit einem Schwan oder einem kleinen Schwein verwechseln. Jedenfalls bietet dieser Pilz genug Material, um einige Großfamilien satt zu machen, sofern ihn überhaupt jemand erkennt. Denn Kaum jemand hat diesen außergewöhnlichen Pilz auf dem Genuss-Radar, dabei ist er ein vorzüglicher Speisepilz. Hat man auch nur einen gefunden, ist das Abendessen definitiv gesichert. Der Riesenbovist stammt aus der Familie der Wiesenchampignons und erinnert sowohl in Geruch als auch geschmacklich an seine Artgenossen. Dezent pilzig, mit fleischer Konsistenz nach dem Braten und optisch sowieso ein absoluter Hammer.

Riesenbovist1Verwechslungsgefahr besteht beim Riesenbovist kaum. Durch seine gigantischen Ausmaße unterscheidet er sich von jedem anderen Pilz. Dennoch ist Vorsicht geboten: Nur schneeweiße, junge, straffe Riesenboviste eignen sich zum Verzehr. Nur wenn der Bovist pilzig frisch riecht und im Inneren keine dunklen Verfärbung zeigt, sollte man ihn essen. Sobald er beginnt, sich  gelb-bräunlich zu verfärben und sein Geruch muffelig, harnartig ausfällt, lässt man ihn besser einfach stehen lassen, denn dann hat er seine beste Zeit hinter sich und ist ungenießbar – giftig allerdings nicht.

Riesenbovist3Am besten schmeckt der Riesenbovist, wenn man ihn als Schnitzel zubereitet. In etwa zwei Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Mit Salz und Pfeffer gewürzt, in eine Eiermasse getunkt und in Semmelbröseln gewendet. Dann in Butterschmalz schwimmend ausgebacken. Ganz mutige Genießer essen ihn sogar roh, für einige Stunden mit etwas Zitronensaft mariniert, als Salat. Fest steht: Ein Riesenbovist in der Pfanne ist ein absoluter Glücksfall. Auf deutschen Wiesen zu Hause und doch irgendwie total exotisch.

Ein Dankeschön geht an meine Eltern, die mir ihren Fund so liebevoll dokumentiert haben.


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