Grauer Schmutz, schwarzes Gestein, Kälte, sowie Pfützen.Dort sitzt Lukas. Nicht anmutig, nicht stolz, sondern verbittert und...womöglich allein.
Er befindet sich in einer Zeit kurz nach dem Krieg, 1945 in Deutschland, Dresden.Zurückgeblieben ist eine zerbombte Gegend und von den Kriegsfolgen gezeichnete Menschen.Invalide nennt man solche Menschen, die nicht nur Wunden, sondern auch einen Fuß, wenn nicht sogar ein ganzes Bein weniger haben. Das hat ihm mal sein Opa erzählt, denn der war beim Ersten großen Krieg dabei gewesen und hatte auch unter den Folgen zu leiden gehabt.Nun ist er bestimmt nicht mehr da...
Lukas ist 16 Jahre alt. Er trat wie alle anderen Jungen damals der Hitlerjugend bei. Er war nicht nur stolz drauf, ihm hatte es auch Spaß gemacht. Später jedoch, in der Zeit des Bombenkrieges hätte er mit der ganzen Sache lieber nichts mehr am Hut gehabt, denn was hat es schon genutzt.Der Krieg war nicht nur verloren, nein, das war ihm egal; er wollte lediglich wissen, wie es seinen Freunden und vor allem seiner Familie ging.Doch wo war er eigentlich. Ist es Tag oder Nacht?
„Räumt die Trümmer beiseite und schaut dort unten nach!“Schnell erwachte Lukas aus seinen Gedankenträumen, die Aufmerksamkeit nun ganz auf das gelenkt, was allem Anschein nach 'oben' zu sein schien.Es folgten verschiedene Geräusche – jemand hob Steine und warf sie wieder weg. Schaufeln.Er wollte etwas sagen, nur ein „Hilfe“ rufen, doch seine Stimme versagte. Sein Mund war ausgetrocknet und voller Staub und Dreck.Er spürte, dass die Decke über ihm nicht stabil war, also traute er sich auch nicht dagegen zu drücken oder sonstige, gewagte Bewegungen durchzuführen.Nun blieb nur noch die Hoffnung.
Diese kam in Form eines Lichtstrahls nahe seiner Beine zum Vorschein.Es war also doch Tag...
* * *
Eine kurze Geschichtserzählung, die ich vor ca. 2 Jahren schrieb und nun wiederentdeckte.Wahrscheinlich gab es damals einen Jungen namens Lukas. Den Krieg, das zerbomte Dresden ebenso, doch wer weiß, was er damals fühlte. Vielleicht schrieb er als 'Zeitzeuge' ein autobiographisches Buch, wenn er noch gerettet werden konnte...
Ich bin froh, nicht in der damaligen Zeit gelebt zu haben, doch wider dem Vergessen, was damals geschah, sollte sie meines Erachtens nicht ignoriert werden."Aus Fehlern lernt man", pflegen unsere Eltern, Lehrer und Freunde heute noch zu sagen. Wir brauchen uns als Kinder der nächsten Generation(en) nicht dafür schuldig zu fühlen, was damals geschah, was Menschen wider des eigenen, zu hinterfragenden Verstandes anrichteten. Es riss jedoch ein schwarzes Loch in die Geschichte der Menschheit. Das Einzige, was wir tun müssen und können: Aus den Fehlern der menschlichen Vergangenheit lernen:Menschlich, hilfsbereit sein & Respekt zeigen!
Looona Lou