Ein katholischer Brutalo

Ein katholischer Brutalo

This is so graphic, würde man in Amerika sagen: Agathabrot.

Wir haben den 5. Februar, ich empfehle als Wanderung die schöne vierstündige Route von Hausen am Albis nach Rumentikon. Warum soll man sie heute machen? Weil Namenstag der heiligen Agatha ist, die man einige Zeit vor Wanderschluss als Brunnenfigur im Kloster Frauenthal an der Lorze erblickt. Sie hält ein Tablett, auf dem zwei blasse Kugeln platziert sind wie Vanilleglace. Es sind ...
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... Agathas Brüste. Agatha lebte um 240 nach Christus in Catania, Sizilien. Der römische Statthalter begehrte sie zur Frau, doch sie, die Jungfräulichkeit geschworen und sich dem Christentum verschrieben hatte, lehnte ab. So kam es zur Folter und Abschneidung der Brüste. Agatha starb. Als später der Ätna ausbrach, erwies sich ihr Schleier als Wundermittel, mit dem die Einwohner Catanias die Lava stoppten. Mehrere hundert Jahre später hatte sich in der christlichen Welt der Brauch des Agathabrotes verbreitet. In katholischen Stammlanden wie Freiburg, Innerrhoden, Luzern lässt man Brot (das nicht zwingend Brustform haben muss wie das abgebildete) vom Pfarrer segnen. Hernach hat es vielfache Wirkung. Es hilft zum Beispiel gegen Heimweh. Brockenweise in der Küche verteilt, verhindert es das Jahr über, dass Hunger im Haus einzieht. Und füttert man es dem Vieh, so bleibt dieses ruhig. Übrigens ist dieses Agathabrot auch im Kulinarischen Erbe der Schweiz registriert. Wer noch mehr über Agatha und das ihr zugeordnete Brauchtum wissen will, wird dort fündig.

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