Wie schafft es ein Kind, das noch keinen Meter hoch ist, auf das Dach einer Garage zu klettern? Nein, ich meine keine Spielzeug-Garage, ich meine eine echte, in der zwei ausgewachsene Autos Platz finden.
Wie schafft es dasselbe Kind, mal schnell eine Honigmelone in sich hineinzustopfen, während Mama kurz auf dem WC ist. Nein, ich meine nicht einen Schnitz einer Honigmelone, ich meine eine ganze. Nun gut, Karlsson hat auch ein kleines Stück abgekriegt, aber den Rest hat der Kleine alleine vertilgt.
Wie schafft es dieses kleine, zart gebaute Männlein, seine grossen Geschwister zum Weinen zu bringen? Nein, ich meine nicht dieses künstliche Weinen, das grosse Geschwister so gerne einsetzen, um dem Kleinen das Gefühl zu geben, er hätte die Grossen besiegt. Ich meine echte Tränen und echtes Gejammer à la „Mama, ich trau mich nicht. Ich will nicht, dass das Prinzchen mich schlägt.“
Wie schafft es dieses Kind, einfach so, aus lauter Freude an der Sache, mit dem Besen die Lampe im Elternschlafzimmer von der Decke zu holen und die Energiesparlampe zu ruinieren? Nichts da mit 10’000 Stunden Leuchtdauer, wenn ein Prinzchen in der Nähe ist.
Und wie um Himmels Willen sollen wir es schaffen, diesem kleinen Menschen beizubringen, dass das alles so nicht geht? Wo er doch so hinreissend aussieht, wenn er uns stolz davon erzählt, was er wieder ausgefressen hat? Ob wir uns auf unsere alten Elterntage noch einen Tischlerschuppen zulegen müssen?