Ein Jahr Ukraine-Krise

Morgen ist es genau ein Jahr her, dass der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch sich weigerte, ein so genanntes Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu unterzeichnen. Mit dieser Unterschrift hätte die Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zur EU gehabt. Allerdings fand Janukowitsch, die daran geknüpften Bedingungen seien zu demütigend für die Ukraine. Er wollte sein Land nicht der Ausplünderung durch den Westen preis geben und die Sache lieber noch einmal mit Russland besprechen.

Was danach geschah, ist bekannt: Erst gab es vom Westen initiierte Proteste einer so genannten Demokratiebewegung, die sich gegen die Regierung Janukowitsch richteten, dabei kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen. Die Regierung wurde aus dem Amt gejagt und ein Marionetten-Regime installiert, während im Westen die Propaganda-Maschinerie auf Hochtouren lief und über russische Einflussnahme schwadroniert wurde – denn von sich aus hätten die Ukrainer bestimmt alles unterschrieben, um irgendwann zur EU gehören zu dürfen. Jetzt herrscht Krieg in der Ukraine, Tausende Menschen sind getötet worden, Tausende haben alles verloren und sind auf der Flucht. Das Land ist in einen Strudel gestürzt, der es immer weiter hinunter zieht – der Bürgerkrieg in der Ukraine hat eine schwere Wirtschaftskrise zur Folge, die Hrywnja (Währung seit 1996) hat seit Anfang des Jahres 80 Prozent an Wert verloren und es geht den Leuten schlechter als zuvor.

Und wer ist schuld? Putin! Der böse Russe mache sich nichts aus der europäischen Friedensordnung, breche das Völkerrecht und habe nichts anderes im Sinn, als sich die Ukraine einzuverleiben, melden unsere Medien unermüdlich. Als ob die Ukraine ohne den russischen Präsidenten eine Oase des Glücks wäre, in der alle Bürger in Frieden und Wohlstand leben können – wie sonst auch überall in der EU. Wie gut es den Leuten in der EU so geht, kann man ja mal auf den Straßen von Athen oder Madrid studieren. Insofern ist durchaus nachvollziehbar, dass in der Ukraine eine ganze Menge Menschen auf die Straße gehen, um GEGEN eine Annäherung der Ukraine an die EU zu demonstrieren – aber wer für was demonstriert, ist aus unseren Medien ohnehin nicht zuverlässig zu erfahren. Es stellt sich ja immer wieder heraus, dass alles ganz anders ist, als in Tagesschau, heute journal oder Spiegel Online dargestellt wurde.

Derzeit wird vor einer möglichen Winteroffensive Russlands gewarnt, Russland zeige derzeit eine verstärkte Militärpräsenz und provoziere mit Manövern – so etwas würde den NATO-Mächten natürlich nie einfallen. Wenn Westmächte und allen voran die USA irgendwo auf der Welt militärische Stärke demonstrieren, geschieht das selbstverständlich nur, um den Frieden zu bewahren. Interessant dabei ist, dass es gerade den USA inzwischen nicht mal mehr gelingt, im eigenen Land Frieden zu bewahren: Die Ereignisse in Ferguson, die sich nach der skandalösen Entscheidung, den Tod des Teenagers Michael Brown nicht gerichtlich zu untersuchen, sondern den Todesschützen von vornherein freizusprechen, sprechen für sich. Ferguson ist inzwischen keine Stadt mehr, sondern ein Polizeistaat – und die Aufrüstung zur Unterdrückung der Massen im eigenen Land wird jetzt erst recht voran getrieben. Und zwar nicht nur in den USA – die Mächtigen der Welt bereiten sich darauf vor, kommende Protestbewegungen gleich im Keim zu ersticken. Die Aussichten sind also schlecht – für die USA, für die Ukraine und für den Rest der Welt.



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