Der Veranstalter Sauerland Event fand schnell einen Ersatz für Giacobbe Fragomeni (31 Kämpfe, 27 Siege, 11 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden). Der ehemalige Europameister und Weltmeister der WBC im Cruisergewicht sollte am 02.04.2011 in Halle/Westfalen gegen den amtierenden Weltmeister im Cruisergewicht nach Version WBO Muamer Hukic alias Marco Huck (32 Kämpfe, 31 Siege, 23 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) boxen. Der Italiener Fragomeni musste den Kampf absagen, nachdem er sich im Sparring eine Cutverletzung zugezogen hatte. Nun wird er ersetzt durch Ran Nakash (25 Kämpfe, 25 Siege, 18 durch KO). Der 32-jährige Nakash wird in der unabhängigen Weltrangliste auf Position 25 geführt, bei der WBC sogar auf 15 und bei der WBA auf 14. Interessanterweise erscheint der israelische Boxer jedoch nicht in der Rangliste der WBO.
Obwohl der bullig wirkende Nakash so weit oben in den Ranglisten steht, dürfte er aber kaum eine Chance gegen Huck haben. Zu groß sind seine technischen Defizite. Die einzige Chance, die er haben dürfte, ist es, mit einem seiner Haken, die er offensichtlich gerne schlägt, durchzukommen und durch KO zu gewinnen. Sehr viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Weltmeister vorzeitig gewinnt.
Berücksichtigt man die Kürze der verbleibenden Zeit, so ist Nakash ein guter Ersatz für Fragomeni, obwohl Huck wohl einen kurzen und relativ leichten Arbeitstag haben dürfte. Es wäre ihm auch zu gönnen, wenn da nicht sein letzter Kampf gegen Denis Lebedev vom 19.12.2010 wäre. Wir erinnern uns: Die zwei Punkrichter Lahcen Oumghar und Manuel Oliver Palomo schanzten Huck den Sieg zu. Sauerland Event ließ sogar den spanischen Punktrichter Manuel Oliver Palomo nachher, aus mir unbekannten Gründen, noch mal auf einer seiner Veranstaltungen punkten.
Es ist immer noch die Frage nicht geklärt, wie Marko Huck und sein Management mit diesen Makel umgehen will. Wird es einen Rückkampf gegen Denis Lebedev (22 Kämpfe, 21 Siege, 16 durch KO, 1 Niederlage) geben? Wird es ein Super-Six-Turnier im Cruisergewicht geben und lässt man Lebedev daran teilnehmen? Oder will man das „Problem Lebedev“ aussitzen, in der Hoffnung dass irgendwann die Öffentlichkeit vergessen hat, dass Huck eigentlich gegen Lebedev verloren hatte und sich eigentlich nicht mehr Weltmeister nennen dürfte.
© Uwe Betker