Nachdem ich immer wieder gefragt werde, was wir über den Tag verteilt essen, habe ich unsere Ernährung eine Woche lang für euch dokumentiert. Es war eine Woche, in der wir zumindest zu den Mahlzeiten recht viel Zuhause waren und sie ist beispielhaft dafür, wie unsere Tage häufig verlaufen, so dass ihr euch hoffentlich das ein oder andere daraus mitnehmen könnt. Beispielhaft bedeutet auch, dass Claire es mal mehr und mal weniger schmeckt, ich sage dann, wie wir damit umgehen. Auch meine Fotos sind mal schnell zwischendurch geschossen, halb verwackelt, während Claire auf meinem Rücken spielen will oder ins Bild greift und mal habe ich mehr Zeit und sie entsprechen meinem Anspruch. Ganz normaler Alltag also. Das Wochenende wiederum war voll mit Besuchen und Auswärtsessen, das verlief mit der Ernährung nicht so vorbildlich, solche Tage gibt es aber und auch so ist das nun mal mit dem sozialen Leben! Ich tausche die Tage, die nicht so nach Plan verlaufen gegen zwei weitere Tage aus, in denen ich selbst gekocht habe, so solltet ihr in der nächsten Zeit immer wieder einen Post lesen können, von dem ihr etwas habt!
Der erste Tag meiner Dokumentation ist ein Montag. Es wird ein leckerer und eher zufällig auch ein veganer Tag mit diversen Obstsorten (getrocknet und frisch), Gemüse (roh und gegart), verschiedenen Körnern (Buchweizen, Hafer, Dinkel, Hirse) und gesunden Ölen.
Claire und ich sind vormittags zuhause. Gleich nach dem Aufstehen möchte Claire sehen, was unsere Knabberschublade im Kühlschrank zu bieten hat. Sie findet Aprikosen, Pflaumen, Feigen, Sauerkirschen, Maul- und Gojibeeren, Berberitze, Tamarinden sowie Pistazien. Wir essen jede zwei Trockenpflaumen und eine Trockenfeige und teilen uns einen Apfel. Es regnet, wir spielen und haben schließlich Zeit uns ein schönes Frühstück zu machen: Buchweizen-Mandelporridge mit Erdbeeren von Theresas Blog Zitronenbaiser. Enthalten sind Buchweizen, Mandeln, Erdbeeren, Vanille und ich komme ohne weiterem Süßmittel aus, weil meine Erdbeeren süß genug sind. Mandeln und Buchweizen habe ich am Vorabend kleingehackt eingeweicht, wohlwissend, dass mein Pürierstab sonst versagen würde. Die Menge der Mandeln habe ich im Verhältnis zum Buchweizen etwas angehoben und nur einen halben Apfel verwendet, ansonsten verlief alles nach Theresas Rezept. Das und ein Foto, das bestimmt auch euch Appetit auf den Porridge macht, findet ihr hier bei ihr. Die Konsistenz ist ähnlich einem Erdbeerjoghurt. Claire und ich greifen ordentlich zu, aber es macht auch ganz schön satt und so bleibt etwas für meinen Mann übrig, der sich am Abend freut.
Während Claire mittags schläft, setze ich mich mit ½ Kohlrabi und Aprikosen an den Laptop und mache mich schließlich ans Kochen vo Portobello Sandwiches. Die findet man als Burger in diversen Varianten im Netz (z.B. bei Green Kitchen Stories oder bei Foodtastic). Bei mir ist es eine alltagsfreundliche Variante mit möglichst wenigen Handgriffen:
Alltagstauglicher Portobello Sandwich mit Nektarinen und Guacamole
für 3 Sandwiche braucht ihr:
6 Scheiben Hirse-Dinkelbrot oder anderes Brot aus dem vollen Korn
3 Portobello Pilze, alternativ kleine oder gemischte Sorten
3 Hälften Nektarinen oder Pfirsiche
1 Avocado
Saft von einer Limette
1-2 EL Olivenöl
Thymian, Salz (ich liebe Flor de Sal d’es Trenc) und frisch gemahlenen Pfeffer
ein paar Blätter frischen Spinat, anderen Salat oder Sprossen
optional Knoblauch für Pilze und Guacamole, sowie 1 Tomate
evtl. Zahnstocher
Und so wird’s gemacht:
Drei große geputzte Pilze und drei Nektarienhälften mit Salz, Pfeffer und Thymian in 1-2 EL Olivenöl beidseitig in einer Grillpfanne anbraten (eine beschichtete Pfanne geht auch) und evtl. für ein paar Minuten einen Deckel darauf geben, damit die großen Pilze gar werden. Damit sie für den Sandwich handlicher werden, können Pilze und Nektarinenhälften im gegarten Zustand plattgedrückt werden. Die Avocado mit der Gabel zerdrücken und mit Limettensaft, etwas Knoblauch Salz und Pfeffer zu einer Guacamole mischen (Knoblauch für Kleinkinder evtl. weglassen). Evtl. kleingewürfelte Tomatenstücke hinzugeben.
Etwas frischen Spinat waschen und die Brotscheiben evtl. toasten. (Merke an mich: Nicht für Claire toasten, das wird zu hart und unhandlich!)
Die Brotscheiben mit Guacamole bestreichen, mit den restlichen Zutaten belegen, in handliche Portionen schneiden, evtl. Zahnstocher zum Zusammenhalten verwenden und reinbeißen!
Ich kann gerade noch einen Sandwich belegen, als Claire aufwacht. Für die Fotos bleibt mir heute also nicht viel Zeit. Ich habe Claire tatsächlich hampelnd auf meinem Rücken und kann sie kurz überreden, mir klatschend etwas vorzutanzen während mir immerhin ein unverwackeltes Bild gelingt.
Claire freut sich schließlich ihren eigenen Sandwich zu belegen, lässt dafür den Spinat weg (Blattgrün, auch aus Kräutern wie Basilikum, ist gerade nicht ihres) und tut sich etwas schwer mit dem Essen. Ich hätte ihr Brot nicht oder nur kurz toasten sollen. Ich schneide es ihr und sie isst mit der Gabel, allerdings nur ¼ des Sandwichs (also ½ Scheibe Brot mit Belag), ich glaube es ist ihr zu unhandlich. Sie isst lieber noch etwas Gurke. Somit esse ich 1 ¼ Sandwich, danach sind wir beide satt und der Rest bleibt meinem Mann am Abend.
Nachmittags spielt Claire bei ihrer Freundin und ich bin froh, dass ich Zuhause zu ein paar Dingen komme. Ich gebe ihr etwas Obst und Karotten mit, dort wird sie weiter verpflegt, ich weiß nicht mehr mit was.
Mich überkommt gegen 17:30 die Lust auf etwas crunchig Süßes. Ich durchsuche die Küchenschränke, finde nichts Passendes und entscheide mich dann zu veganen Chocolate Cookies von Eat Train Love, die schnell gehen sollen und die ich ohnehin ausprobieren wollte. Ich habe keine Blaubeeren und nehme stattdessen Gojibeeren und Rosinen, Dinkelmilch statt Wasser. Nach 4 Keksen bin ich um 18 Uhr papp satt und zufrieden.
Claire isst zuhause noch einen halben Cookie, auch sie ist noch satt vom Nachmittag.
Das war er also, mein erster Tag für euch, von dem ihr hoffentlich etwas mitnehmen konntet! Weitere werden in unregelmäßigen Abständen folgen, damit auch die vielen anderen Themen nicht zu kurz kommen, die auf euch warten.