Ein Garten im Winter

Von Conro

von Kristin Hannah

Taschenbuch: 512 Seiten

Verlag: Ullstein Taschenbuch (2011)

ISBN: 978-3548283692

erhältlich u.a. bei Amazon


Kurzbeschreibung:
 Als ihr Vater stirbt, verlieren die ungleichen Schwestern Meredith und Nina Whitson ihren größten Rückhalt. Auf dem Totenbett hat er ihnen das Versprechen abgenommen, sich um die Mutter zu kümmern, die ihr Leben lang kalt und abweisend zu ihren Töchtern war. Als es ihr immer schlechter geht, rückt die Familie enger zusammen. Die ungewohnte Nähe ist eine große Herausforderung für alle. Doch ein dramatischer Zwischenfall lässt die Vergangenheit in neuem Licht erscheinen. [Buchcover und Kurzbeschreibung: © Ullstein Buchverlage]

Rezension: In der Bloggerwelt gilt Kristin Hannah gerade in der letzten Zeit als eine Autorin, deren Bücher man gelesen haben muss und da mir ihr im vergangenen Jahr gelesener Roman „Wie ein Stern in der Nacht“ sehr gut gefallen hatte, freute ich mich auf dieses Buch. Der Einstieg ins Buch fällt auf Grund des sehr flüssigen Schreibstils sehr leicht lesen; die Zeilen fliegen nur so dahin. Im Prolog, der noch in der Kindheitszeit der Hauptprotagonisten liegt, erfährt man Dinge, die für die weitere Geschichte tragend sind: Eine sonst sehr abweisende Mutter, die nur während der „Märchenstunde“ weich wird

Nicht nur die Hauptprotagonisten sind hervorragend skizziert, sondern auch die Nebenakteure. Die Charaktere sind authentisch, ihre Eigenschaften und ihr Tun nachvollziehbar – wenn auch bei einigen erst später. Wie soll zum Beispiel ein Kind, welches keine Liebe bekommen hat, diese später weitergeben? Ein Problem, welches sich auch in der heutigen Gegenwart immer häufiger zeigt. Doch nicht die Gegenwart ist der Teil, der dieses Buch so lesenswert macht; nein, es ist die Märchenzeit. Sehr schnell kristallisiert sich heraus, das es sich dabei nicht um eine erfundene Geschichte handelt, sondern Erlebnisse in der Stalinzeit sowie der Zeit des Einmarsches der deutschen Truppen in Russland widerspiegelt. Dieser Part ist geschichtsträchtig – ohne belehrend zu sein; emotional sehr auffühlend und für mich schockierend, stellt er doch Gelerntes in Frage. Auch das Ende des Buches, welches voluminant und doch leise ist, zeigt noch einmal Auswirkungen der damaligen Zeit; läßt den Leser zum Teil versöhnlich, aber sehr aufgewühlt und nachdenklich zurück.

Fazit: Kristin Hannah ist es gelungen, ein tragisches Schicksal behutsam aufzuzeichnen. Einfühlsam und in bildreicher Sprache wird hier eine Lebensgeschichte erzählt, die den Leser nicht nur aufgewühlt und nachdenklich zurückläßt, sondern auch für emotionale Lesestunden sorgt. 5/5 Sternen

07.04.16 | 372 Wörter | 0 Kommentare | © durchgelesen