Ein ganzes halbes Jahr

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Ein ganzes halbes Jahr

Jojo Moyes

Rowohlt Polaris, 2013

978-3499267031

14,99 €

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Als Lou und Wills Wege sich kreuzen, ist lange nicht klar in welche Richtung ihr Leben verlaufen wird. Lou, eher unkonventionell mit Geheimnis trifft auf Will, der nach einem Unfall nicht mehr viel vom Leben hält. Aber irgendwie überraschen sie sich gegenseitig: mit ihrem Lachen, ihren Worten und auch ihren Gesten …

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Ach Lou, warum machst du dir das Leben manchmal so schwer? Sie liebt ihrer Familie, aber manchmal auch nicht. Und sich um ihren kranken Großvater zu kümmern, ist überhaupt nicht ihr Ding. Als sie als Hilfskraft also anfängt zu arbeiten, bin ich skeptischer als sie. Sie ist quirlig und in vielen Dingen unkonventionell, aber auch manchmal steig wie ein Stock. Sie ist eine Hauptperson, die ich lieben muss. So schräg ist sie manchmal, so liebenswürdig und so hartnäckig an manchen Stellen.

Will hingegen ist erst ein Buch mit sieben Siegel, das ich nicht deuten kann. Was denkt er, was fühlt er? Und später löst er die wichtigen Fragen aus: Was würde ich tun? Was würde ich fühlen und denken?

Lou und Will müssen als Ganzes gesehen werden, denn ohne einander sind sie nur halb. Sie ergänzen sich, aber es wirkt nie aufgesetzt, gekünstelt. Es ist echtes Leben.

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Gelegentlich befinden sich der Leser zwar mit Lou auf einem Spaziergang oder sie macht mit Will einen Ausflug, aber mal ehrlich. Die beiden müssen keine ständig wechselnde Kulisse haben, oder alles muss detailliert beschrieben sein. Lou und Will wirken auch allein, ohne Schnickschnack.

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Es ist mitnichten eine normale, langweilige Liebesdings oder wie der Leser es nennen will. Es ist eine gut durchdachte Geschichte über die großen Dinge im Leben, die uns unerwartet treffen können. Was würde ich tun, wenn …? Was soll ich denken von …? Wer ist für mich da, wer nicht?

Alles Fragen, die das Leben von Lou und Will irgendwie beantworten, mit denen sie selbst zu kämpfen haben. Und die Feststellung, dass immer alles passieren kann, die ist wichtig. Viel wichtiger als alles andere und das auch, wenn man meint es ist alles vorbei …

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Es ist einfach nur ein verträumtes Cover, das Lou zeigen könnte. Aber muss es das? Nein, denn die Geschichte würde auch mit einem viel, viel schlechteren Cover bestehen um ihrer selbst willen.

Ach so: bitte keine Vergleiche mit “Zwei an einem Tag”. Die beiden Pärchen haben so viel gemeinsam wie Tomaten und Gurken. Da schüttelt es mich, denn wenn ich das eine Paar echt und liebenswert finde, sind Dex und Emma nur aufgesetzt und nervig.

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Lange habe ich nicht mehr so viele Tränen verdrückt. Fast 30 Seiten lang habe ich geschluchzt, mir die Nase geputzt und Will sowie auch Lou verflucht. Auch wenn ich gewisse Parallelen zu “Ziemlich beste Freunde” sehe, ist dieses Buch ein einzigartiger Schatz an wahren Gefühlen.

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