Ein Fukushima-Unfall würde Frankreich 430 Milliarden Euros kosten!

Von Almabu

Eine heute veröffentlichte Studie des Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit, IRSN, untersuchte den Einfluss eines solchen hypothetischen Unfalls auf Frankreich. Zwei Jahre sind seit Fukushima vergangen, wo die Kernschmelze zweier Reaktoren zu massivem Austritt radioaktiver Substanzen und zu 80.000 Strahlenflüchtlingen führte.

Der Ökonom Patrick Momal hält einen  nuklearen Unfall zwar für eine Katastrophe auf nationaler Ebene aber durchaus für beherrschbar. Er nahm für seine Studie die Kernschmelze in einem französischen 900-Megawatt-Reaktor an. Er würde 6% des BIP oder das Wachstum von drei bis sechs Jahren kosten. Die Kosten wären deutlich höher als bei bisher bekannten Katastrophen. Dazu kämen Einbrüche in der Agrarwirtschaft und im Tourismus. Er rechnet „nur“ mit 10.000 Strahlenflüchtlingen!

Ein Unfall in der Größenordnung von Fukushima aber würde für Frankreich eine echte nukleare Katastrophe bedeuten, die alleine ungefähr 110 Milliarden Euro an Kosten der Dekontamination verursachen würde.

Dazu kämen 100.000 Strahlenflüchtlinge mit entsprechenden psychologischen Problemen, gewaltige Mengen unverkäuflicher, verstrahlter Lebensmittel und Agrarprodukte, die kein Geld bringen sondern hohe Kosten verursachen würden.

Dazu käme die Räumung von etwa vier Departements und die Auswirkungen auf die Nachbarländer Frankreichs. Exportverluste und Tourismuseinbrüche veranschlagt er mit je 160 Milliarden Euro. Das macht in der Summe einen Gesamtschaden von 430 Milliarden Euro.

Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Unfalles sei zwar sehr gering, aber nicht völlig auszuschließen, meint Patrick Momal.

http://www.lemonde.fr/planete/article/2013/02/07/un-accident-nucleaire-du-type-de-fukushima-couterait-a-la-france-430-milliards-d-euros_1828154_3244.html

PS: Es ist wohl anzunehmen, dass Frankreich in einem solchen Falle die Kosten nicht selbst tragen, sondern wie im Falle der Bankenrettung, auf europäische Institutionen und damit die Steuerzahler Europas abwälzen würde. Fangen wir schon mal an zu sparen…