Ein Freutag, der von Pappe ist – oder – Wie ich ein Stückchen Kindheit gefunden habe

Von Lilamalerie

Uff!
Wo ist die Woche geblieben?
Habe ich meinen letzten post echt schon am Sonntag eingestellt?
Dabei hätte ich noch so viel zu zeigen: Einen total leckeren Käsekuchen mit Äpfeln für tastesheriffs Aktion: “Back’s mir”, oder was Gebasteltes, was aber leider zum Creadienstag nicht fertig geworden ist, oder was ich mit meinen großen Spielgruppenkindern diese Woche Schönes gemacht habe…
Na gut aufgeschoben, ist nicht aufgehoben!
Mir fehlte diese Woche einfach die Zeit das alles in Bild und Wort zu fassen, aber den heutigen Freitag, äh Freutag, den will ich doch nutzen, um euch etwas zu zeigen, was mich irgendwie sehr glücklich gemacht hat.

Wir waren , wie ich schon hier am Sonntag schrieb, letzten Samstag tief im Westen, fast an der holländischen Grenze, in der Viller Mühle zu einem Kleinkunstabend, namens: Hart an der Grenze.

Der Besitzer der Viller Mühle, Heinz Bömmler sammelt alles, was man sich denken kann und hat es, nun sagen wir mal, in loser Schüttung überall herumstehen, liegen und hängen.
In einem kleinen Lädchen verkaufte er vor der Vorstellung und in der Pause, etwas von diesem Trödel, Schätzen, oder wie man es auch nennen will.

Ich bin ja eigentlich nicht der große Flohmarktfreund, aber meine Freundin, mit der ich dort war, hat mich in das kleine Geschäftchen geschleift.

Eine Frau suchte mit Begeisterung in alten Papieradventskalendern.
Und ich weiß nicht, was mich ritt, aber ich fragte dann Heinz Bömmler, nachdem ich dies und das (mit spitzen Fingern) begutachtet hatte,ob er auch alte Papp-Weihnachtsteller habe.

Ja klar! Was für eine Frage!

Und jetzt muss ich ein wenig ausholen, damit ihr meine Freude verstehen könnt.
Ich bin ein Kind der 60er- Jahre und mein Nikolaus/Weihnachtsteller hatte einen Nikolaus mit Kindern in der Mitte und rundherum Engelchen, die Geschenke bastelten.

Als ich von zu Hause auszog, war mir dieser Teller herzlich egal, doch je älter ich wurde, um so mehr tat es mir Leid ihn nicht mitgenommen zu haben.
Und auch meine Eltern hatten, bei ihrem Auszug aus dem Haus meiner Kindheit, diese Weihnachtskiste wohl entsorgt.

Und ernsthaft, in den letzten Jahren habe ich diesem Relikt meiner Kindheit sehr nachgetrauert, und immer, wenn ich irgendwo Nachbildungen von alten Weihnachtstellern sah, schaute ich ganz erwartungsvoll, ob da nicht “mein Teller” dabei war.

Ja, ja, Altersentimentalität! ;-)

Und da, in dem Kramladen, da war er!!

Leider wohl mal feucht geworden, darum in der Mitte kaputt und vom Pappuntergrund losgelöst.
Aber soll ich euch was sagen: Das war mir “Pingelsfritze” so egal!
Ich war so happy, weil ich ein Stückchen Kindheit zurückbekommen habe.
Könnt ihr das verstehen?
Oder denkt ihr, oh man, die sentimentale, alte Schachtel?
OK, ich erwarte darauf jetzt keine Antwort. ;-)

Jetzt frage ich mich nur, was mache ich mit dem (wiedergefundenen) Relikt meiner Kindheit?
Wie restauriere ich ihn? Oder nehme ich nur das Bilderpapier und konserviere es hinter Glas?

Hat vielleicht jemand eine Idee?

Na, auf jeden Fall war dieser Fund für mich ein so freudiges Ereignis, dass ich ihm meinen Beitrag zum Freutag widme.

Sentimentale Grüsse und ein wunderschönes, langes Wochenende,
Monika