Ein filmischer Blick auf das Jahr 2012

Ein filmischer Blick auf das Jahr 2012

Daniel Radcliffe in 'Die Frau in Schwarz'

Nur noch wenige Tage, dann haben wir 2011 hinter uns gelassen und somit eine ganze Reihe von brauchbaren, atemberaubenden und neuen Filmerfahrungen – natürlich aber auch ein Haufen von Produktionen, die niemals das Licht dieser Welt hätten erblicken dürfen. Das Jahr hat das Thema 3D weiter vorangetrieben, so dass beim Animationsfilm diese Technik inzwischen Standard sein dürfte. Harry Potter hat sein Ende gefunden, der erste Teil des Twilight-Endes ist ebenfalls abgehandelt, aber mit ‘Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele’ steht Gott sei Dank das nächste Franchise vor der Tür, welches uns für mehrere Jahre begeistern dürfte. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Suzanne Collins tritt die für ‘Winters Bone’ mit einem Oscar nominierte Schauspielerin Jennifer Lawrence in eine futuristische Arena, in der sie sich mit mehreren anderen Teenagern bis zum Tod bekriegt – so ist das eben in einer fortgeschrittenen Zivilisation. Unterstützt wird Collins dabei tatkräftig von Josh Hutcherson und Liam Hemsworth, die beide um ihr Herz buhlen dürfen. Bei einem erfolgreichen Einspielergebnis können wir uns dann wohl sicher sein, dass auch die zwei Nachfolgeromane ‘Gefährliche Liebe’ und ‘Flammender Zorn’ eine Leinwandadaption erhalten werden. Und wer Harry Potter dann doch vermisst, der darf sich auf ‚Die Frau in Schwarz‘ freuen, in dem zumindest Daniel Radcliffe versucht von seinem Dasein als Zauberschüler von Hogwarts zu entfliehen – ob ihm die Fans das gewähren, wird sich in diesem Horrorfilm zeigen.

Wo bei ‘Die Tribute von Panem’ der Erfolg noch aussteht um einer Fortsetzung grünes Licht zu erteilen, hat sich das bei anderen Filmreihen schon ergeben – oder aber Hollywood fehlen weiterhin die nötigen neuen Ideen und man geht einfach den schnellen Weg um weiterhin viel zu viele Filme auf den Markt zu werfen. Oder wie darf man es verstehen, dass nach einem eher mäßigen – und das ist noch freundlich ausgedrückt – dritten Teil der ‘Underworld’-Reihe nun auf einmal Kate Beckinsale zurückkehrt um in ‘Underworld Awakening’ wieder in Lack und Leder zwischen die Fronten von Vampiren und Werwölfen zu geraten? Oder ist es als Ausgleich für die Teenager-Version des Zwistes der übernatürlichen Wesen in ‘Breaking Dawn: Biss zum Ende der Nacht’ gedacht, wo im November nächsten Jahres Robert Pattinson seine Zähne abgeben, Taylor Lautner sein Fell abrasieren und Kristen Stewart sich zukünftig mit acht kleinen Zwergen herumschlagen darf.

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Kristen Stewart auf dem Filmposter zu 'Snow White and the Huntsman'

Acht Zwerge? Da der Disney Konzern tatsächlich die Rechte an den sieben Zwergen von Schneewittchen hält, nun aber Kristen Stewart in ‘Snow White and the Huntsman’ aber genau diese Märchenfigur verkörpern soll, hat sich Regisseur Rupert Sanders gedacht, man könnte die Zwergengevolkschaft doch einfach um eine halbe Person erweitern. Da marschieren dann im Mai 2012 gestandene Männer wie Ian McShane, Nick Frost, Ray Winstone, Bob Hoskins, Toby Jones, Eddie Marsan und Johnny Harris hinter einer jungen Dame her, die mit Rüstung, Schwert und Schild so gar nicht mehr an das uns bekannte Kindermärchen erinnert. Soll es auch nicht, dafür gibt es immerhin ‘Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen’, mit der eine wirklich wahre visuelle Pracht erwartet werden darf, da der durch und durch ästhetisch arbeitende indische Regisseur Tarsem Singh, von vorherigen Werken wie ‘The Cell’, ‘The Fall’ und zuletzt ‘Krieg der Götter’, hier Hand an das Gebrüder Grimm-Märchen legt und mit Julia Roberts eine wirkliche Hexe mit dabei hat. Zwei Schneewittchen-Filme sprechen für den Abwechslungsreichtum, der in den Köpfen der Hollywood-Akteure vorherrscht. Um diese Eintönigkeit ein wenig zu kaschieren, geht man hier und da aber doch noch in eine andere Richtung. Mit ‘Hänsel und Gretel: Hexenjäger’ werfen wir einen Blick auf Jeremy Renner und Gemma Arterton als erwachsen gewordene Hänsel und Gretel, die das Trauma ihrer Jugend durch Konfrontation zu bekämpfen versuchen. Mit ‘Jack the Giant Killer’ bewegt man sich sogar weg von den Vorlagen der Gebrüder Grimm und widmet sich der in Deutschland unter dem Titel ‘Hans und die Bohnenranke’ bekannten Märchengeschichte, die jüngst auch die antreibende Kraft für das erste animierte Solo-Abenteuer des gestiefelten Katers aus den Shrek-Filmen war.

Apropos Animation: Nach mehreren Fortsetzungsgeschichten (‘Toy Story 3′, ‘Cars 2′) bekommen wir 2012 endlich wieder etwas Neuartiges aus dem Hause Pixar präsentiert. Dieses Mal wagt sich die Animationsschmiede in die schottischen Highlands, wo ‘Merida – Legende der Highlands’ eine rothaarige Prinzessin, die sich aber nicht zu fein ist die Hände schmutzig zu machen, ihr Königreich vor einem Monster beschützen muss. Da können ihre Eltern – König Billy Connolly und Königin Emma Thompson nur staunend zuschauen. In ‘Ice Age 4 – Voll verschoben’ beginnen derweil die Kontinente auseinander zu driften, während das in ‘Madagascar 3 – Flucht durch Europa’ schon lange geschehen ist. Hier sind sich Löwe, Giraffe, Zebra und Nilpferd darüber bewusst auf welchen Kontinent sie gehören – nicht nach Europa. Darum begibt man sich in die Obhut eines Wanderzirkus um endlich zurück in heimische Gefilde zu gelangen. Derweil beteiligt sich auch Tim Burton im kommenden Jahr erneut an einem animierten Kinoausflug. Der Regisseur macht eine Reise zurück in das Jahr 1984, in dem er den Kurzfilm ‘Frankenweenie’ geschaffen hat. Nun hat er ‘Edward mit den Scherenhänden’-Hauptdarstellerin Winona Ryder sowie Catherine O’Hara, Martin Short und Martin Landau um sich versammelt um in bester ‘Corpse Bride’-Stop Animation Technik die Hommage an die Figur des Frankenstein als Langfilm in die Kinos zu bringen. Und wer bei Burton die üblichen Verdächtigen vermisst: Johnny Depp und Helena Bonham Carter werden in dem zweiten Projekt des Regisseurs im kommenden Jahr wieder mit dabei sein: ‘Dark Shadows’ war eine Soap Opera der 60er Jahre, in der es um Vampire, Hexen und andere Kreaturen der Unterwelt ging. Jetzt, nach mehr als 1000 Fernsehepisoden, wartet die große Leinwand, für die neben Bonham Carter und Depp auch Eva Green, Michelle Pfeiffer, Jonny Lee Miller, Chloe Grace Moretz, Jackie Earle Haley und Christopher Lee versammelt wurden.

Mit Christopher Lee verband man in den letzten Jahren hauptsächlich seine Auftritt in zwei der größten Franchises der Filmgeschichte – die beide auf ihre ganz eigene Art und Weise im kommenden Jahr fortgeführt werden. Während er in der ersten Episode der Star Wars Saga noch nicht als Count Dooku in Erscheinung getreten ist und somit auch nicht bei der im Februar startenden Wiederaufführung ‘Star Wars – Episode I: Die dunkle Bedrohung’ in 3D dabei sein wird, darf er für ‘Der Hobbit – Eine unerwartete Reise’ wieder in die Rolle des bösen Magiers Saruman schlüpfen um im Dezember nach Mittelerde zurückzukehren. Aber nicht nur die bösen Sarumans der Filmwelt kehren zurück, auch Helden lassen sich wieder blicken: So schlüpft Sam Worthington erneut in die Rolle des Perseus um sich in ‘Zorn der Titanen’ mit eben diesen herumzuschlagen. Hoffentlich sieht das Ganze etwas besser aus als das offizielle Remake des 1981er Klassikers ‘Kampf der Titanen’, welches Perseus 2010 in die Machtkämpfe von Ralph Fiennes’ Hades und Liam Neesons Zeus verstrickte – beide Götter werden auch in der Fortsetzung ihren Platz im Olymp wieder einnehmen. Und um noch einmal auf Star Wars zurückzukommen, aber auf die weitaus beliebtere alte Trilogie: Der damalige Obi-Wan Kenobi-Darsteller Sir Alec Guiness war 1979 in der Fernsehproduktion ‘Dame, König, As, Spion’ als George Smiley, Meisterspion im Ruhestand zu sehen, der einen Maulwurf in den eigenen Reihen enttarnen musste. Drei Jahre später drehte er mit ‘Agent in eigener Sache’ sogar noch eine Fortsetzung. Soweit ist es jetzt noch nicht, auch eine Rückkehr für den im August 2000 verstorbenen Schauspieler ist natürlich unmöglich, aber für die Leinwandadaption von ‘Tinker, Tailor, Soldier, Spy’ – so der Originaltitel – hat man Gary Oldman verpflichtet, der in die Fußstapfen des Jedi-Meisters und Meisterspions treten soll.

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Emma Stone & Andrew Garfield in 'The Amazing Spider-Man'

Außerdem wird Oldman natürlich wieder als James Gordon, seines Zeichens inzwischen Commissioner der beschaulich schönen Stadt Gotham City, auftreten. In der Vollendung der Batman-Trilogie von Christopher Nolan namens ‘The Dark Knight Rises’ wird es dieses Mal weniger um die Psycho-Spielchen des Jokers gehen, sondern um physische Auseinandersetzungen mit dem Muskelprotz Bane. Man munkelt, dass Thalia Al Ghul, Tochter des im ersten Teil verstorbenen Rha’s Al Ghul, ihre Rache an Batman plant – hierfür würde Catwoman Anne Hathaway natürlich gerade Recht kommen, damit Batman nicht höchstpersönlich an der von Rachegelüsten getriebenen Frau Hand anlegen müsste. Aber dann erinnert man sich zurück an handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen Michael Keaton und Michelle Pfeiffer und die Welt ist wieder in Ordnung. Neben der Rückkehr des Helden aus dem DC-Universum gibt es von Seiten Marvels gleich zwei Comic-Verfilmungen zu vermelden, die sich beide als Blockbuster präsentieren: Zum einen bringen Sony Pictures ihren Serienneustart ‘The Amazing Spider-Man’ unter der Regie von ‘(500) Days of Summer’-Macher Marc Webb in die Kinos, in der Andrew Garfield in dem Spinnenkostüm herumschwingen und klettern darf. Wo in der „alten“ Trilogie die eigentlich blonde Kirsten Dunst sich die Haare rot färben musste um als Mary Jane Watson die Love Interest zu mimen, musste sich nun die eigentlich rothaarige Emma Stone die Haare blond färben um als Gwen Stacy die erste Liebe des Spinnen-Teenagers sein zu dürfen. Das ist aber Spideys kleinstes Problem, bekommt er es in diesem Film doch mit einer ausgewachsenen Genmanipulation zu tun: Rhys Ifans wird sich in den grünen Schurken – nicht der grüne Goblin – die Echse verwandeln um allen Beteiligten das Leben zur Hölle zu machen. Zum anderen wären da ‘The Avengers’, die nicht einmal Schurken benötigen um sich in ihrem ersten gemeinsamen Multi-Superhelden-Film das Leben gegenseitig zu erschweren. Thor mag Captain America nicht, der Hulk ist sowieso irgendwie merkwürdig und Iron Man ist ein versnobbter Großindustrieller, dessen Kräfte eh nur auf seinen technischen Spielereien beruhen. Trotzdem müssen diese vier Figuren sich Samuel L. Jackson als Nick Fury anschließen um Thors Bruder Loki plus einer übermächtigen Alien-Rasse, mit der dieser sich verbündet hat, aufzuhalten. Freundliche Unterstützung erhalten sich von S.H.I.E.L.D.-Agenten Hawkeye (Jeremy Renner) und Black Widow (Scarlett Johannson).

Bei all den amerikanischen Helden fragt man sich natürlich, was denn in deutschen Landen so vor sich geht? Hier spielt Christian Ulmen als ‘Jonas’ noch einmal Teenager und versucht sich unter eine reale Schulklasse zu mischen und Nora Tschirner möchte in ‘Offroad’ aus ihrem langweiligen Leben ausbrechen und wird kurzerhand zur Drogendealerin. Michael Herbig ist immer noch nicht wieder hinter der Kamera aktiv, sondern spielt in ‘Zettl’ einen Chauffeur, der durch einen Irrtum zum Herausgeber einer renommierten Online-Zeitung wird. Im Kinofilm zur Fernsehserie ‘Türkisch für Anfänger’ wird derweil alles auf Anfang gedreht um die Geschichte der Familien Schneider und Öztürk von vorne zu erzählen – und ein wenig anders – immerhin sind die Schauspieler beibehalten worden, so dass wir uns an Elyas M’Barek nicht nur in ‘Offroad’, sondern ab März auch in ‘Türkisch für Anfänger vergnügen dürfen. Und zu guter Letzt versucht „der Buck“ seine Schlappe ‘RubbeldieKatz’ wieder auszubessern indem er sich um ‘Die Vermessung der Welt’ kümmert. Frauenschwarm Florian David Fitz gibt hier den Carl Friedrich Gauß, ihm zur Seite stehen David Kross, Katharina Thalbach, Josef Hader und Albrecht Schuch.

Nicht nur der Naturwissenschaftler Carl Friedrich Gauß wird eine der berühmten Personen der Weltgeschichte sein, die im kommenden Jahr ihren Weg auf die Leinwände finden. Den Anfang macht Leonardo DiCaprio als FBI-Gründer J. Edgar Hoover im gleichnamigen Film ‘J. Edgar’ von Clint Eastwood. In ‘Moneyball – Die Kunst zu gewinnen’ geht es um den in Deutschland weniger bekannten Football-Manager Billy Beane, der mithilfe von Computeranalysen versucht hat, das perfekte Football-Team auf die Beine zu stellen. Auch wenn ‘Hugo Cabret’ von Martin Scorsese eher wie ein fantastischer Film ausschaut, dessen Hauptfigur der Junge Hugo ist, der in einem Bahnhof kaputte Uhren repariert, so ist es doch eine Liebeserklärung von Scorsese an das Medium Film – und Ben Kingsley verkörpert den französischen Illusionisten, Theaterbesitzer und Filmregisseur Georges Méliès. Um die Demokratie-Aktivistin Aung San Suu Kyi geht es in Luc Bessons ‘The Lady’ mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle. Damit verabschiedet sich der Regisseur offenbar aus seinen kindlichen Abenteuern mit ‘Arthur und die Minimoys’ oder ‘Adeles ungewöhnliche Abenteuer’. Dann wären da aber auch noch ‘W.E.’ von Madonna, in dem sich die Regisseur gewordene Musikerin mit der Affäre zwischen Edward VIII und der Amerikanerin Wallis Simpson beschäftigt, sowie ‘Abraham Lincoln: Vampirjäger’, in dem Benjamin Walker den ehemaligen US-Präsidenten mit einer etwas anderen Charakterisierung spielt. Die Grande Dame der Filmwelt wird ihren Auftritt aber schon im März haben und damit alle in den Schatten stellen: Meryl Streep spielt Margaret Thatcher, ‘Die Eiserne Lady’ und erste weibliche Premierministerin des Vereinigten Königreichs.

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Titelschriftzug zu 'James Bond 007 - Skyfall'

Dorthin verschlägt es uns auch mit dem nächsten Bond-Film wieder. Daniel Craig darf das Königreich – aber auch diverse andere Locations – wieder aufmischen, nachdem die Finanzmisere um das MGM Studio behoben wurde. Eigentlich eine ganz praktische Verzögerung, so kommt ‘James Bond 007 – Skyfall’ passend zum 50-jährigen Jubiläum des ersten Films ‘James Bond jagt Dr. No’ in die Kinos. Über die Story ist noch nicht viel bekannt, nur das Javier Bardem den Gegenspieler mimt, Bérénice Marlohe das Bond-Girl ist, Sam Mendes der Regisseur, Ben Whishaw den jungen Q verkörpern wird und Voldemort Ralph Fiennes auch irgendwie involviert sein wird. Und auch James Bonds Alter-Ego Jason Bourne wird wieder zu sehen sein, obwohl Bourne selbst in ‘The Bourne Legacy’ keinen Auftritt hat. Er hat das Zepter an Aaron Cross überreicht, der von Jeremy Renner gespielt, offenbar die Filmreihe verwirrend fortführen darf. Mit Edward Norton und Rachel Weisz bekommt Renner immerhin prominente Unterstützung bei diesem Unterfangen.

Von prominenten Schauspielern zur Prominenz hinter der Kamera. David Fincher taucht noch ein wenig tiefer in die Online Welten hinab. Wurde bei ‚The Social Network‘ lediglich ein Blick auf das erfolgreichste Netzwerk der Welt geworfen, beschäftigt er sich nun mit der Computer-Hackerin Lisbeth Salander und dem ermittelnden Journalisten Mikael Blomqvist – in seiner ganz eigenen Version von Stieg Larssons ‚Verblendung‘, dessen Original-Trilogie vor noch gar nicht so langer Zeit in den deutschen Kinos gelaufen ist. Ist das nun ein Lob, wenn ein David Fincher einen schwedischen Thriller neu auflegen will? Zugegeben, im Falle von Matt Reeves Remake ‚Let Me In‘ zu dem schwedischen Horrorthriller ‚So finster die Nacht‘ hat es geradezu perfekt geklappt. Steven Spielberg wiederum hat die Lust am Pferd gepackt. Mit ‚Gefährten‘ serviert uns der Regisseur erneut eine Weltkriegsgeschichte, in der es um die Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Pferd geht. Sie verlieren sich, sie suchen sich und werden sich auch bestimmt finden – eventuell sogar bei der kommenden Oscar-Verleihung. Das Duo Robert Rodriguez/Quentin Tarantino, die schon mehrere Male zusammen arbeiteten, entfernen sich immer mehr voneinander. Wo Tarantino seiner Linie treu bleibt und mit ‚Django Unchained‘ einen waschechten Italo-Western in die Kinos bringen möchte, treibt es Rodriguez immer weiter in sein Kinderfilm-Franchise ‚Spy Kids‘ hinein, bei dem er sich in Sachen 3D-Effekte, übertriebene Fantasiewelten und Superhelden-Motive so richtig ausleben darf – natürlich auch in seinem bereits vierten Ausflug in diese Welt, bei dem das Elternpaar Antonio Banderas und Carla Gugino allerdings fehlen, aber Jessica Alba stattdessen dafür sorgen möchte, dass ‚Spy Kids 4 – All the Time in the World‘ der Serie wieder Schwung gibt. Diesen Schwung möchte auch Regisseur Steven Soderbergh in sein Schaffen bringen. Ist er in den letzten Jahren hauptsächlich durch die Krimikomödien ‚Oceans Eleven‘ sowie deren Fortsetzungen in Erinnerung geblieben, hat er mit ‚Contagion‘ einen eher ruhigen Ausflug in die Massenhysterie der Menschheit unter drastischen Quarantäne-Zuständen gemacht. Mit ‚Haywire‘ holt er sich schlagkräftige Unterstützung von Gina Carano, ehemalige ‚American Gladiators‘-Gladiatorin und Mixed Martial Arts Kämpferin. Sie darf sich in ihrem ersten großen Leinwandauftritt direkt mit Channing Tatum, Ewan McGregor, Michael Douglas, Antonio Banderas, Bill Paxton und Michael Fassbender anlegen – wenn das kein Einstand ist. Auch Regisseur Jason Reitman hatte mit seinem 2007er Film ‚Juno‘ einem mehr als erfolgreichen Einstand in die Filmwelt. Nicht zuletzt verdankt er das natürlich der Drehbuchautorin Diablo Cody. Nachdem beide sich getrennt voneinander ausprobiert haben – Reitman erfolgreich mit ‚Up in the Air‘, Cody ist für ‚Jennifers Body‘ verantwortlich, was jeden weiteren Kommentar erübrigen dürfte – kommen sie für ‚Young Adult‘ wieder zusammen. Hier darf Charlize Theron versuchen als ehemalige Zicke von der Highschool in ihrem beschaulichen Heimatdörfchen wieder klar zu kommen, als sie nach jahrelanger Abwesenheit dorthin zurückkehrt.

Ein filmischer Blick auf das Jahr 2012

Miss Piggy und Kermit der Frosch in 'Die Muppets'

Und das sind noch lange nicht alle Highlights die uns im kommenden Jahr im Kino erwarten werden. Ryan Gosling spielt sich weiterhin in den Vordergrund und dürfte mit ‚Drive‘ eine einmalige Performance hinlegen, ‚The Artist‘ bringt den schwarz/weiß Stummfilm zurück in die Neuzeit und mit ‚Shame‘ und ‚Prometheus‘ bekommen wir gar nicht genug von Michael Fassbender zu sehen – der ja auch schon in ‚Haywire‘ mit dabei sein wird. Bei Matt Damon und Familie heißt es ‚Wir kaufen einen Zoo‘, während sich bei ‚American Pie: Das Klassentreffen‘ alle Darsteller der Ur-American Pie-Klamotte wiedersehen. James Cameron plant weiterhin seine ‚Avatar‘-Trilogie, bringt aber mit ‚Titanic 3D‘ trotzdem seinen Beitrag 2012 in die Kinos und Will Smith nutzt das für eine Zeitreise zurück in das Jahr, wo wir den ersten Alienkontakt aufnahmen – natürlich in ‚Men in Black 3‘. Tom Cruise mimt den Superstarrocker in ‚Rock of Ages‘, Colin Farrell durchlebt im Remake zu ‚Total Recall‘ dieselben Qualen wie einst Arnold Schwarzenegger und Silvester Stallone erweitert in ‚The Expendables 2‘ seine Opa-Schlachtgruppe um Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme. Und am Ende wird doch die ganze Menschheit ausgelöscht und Alice kämpft in ‚Resident Evil 5‘ ein weiteres Mal gegen eine Horde von Zombies – vielleicht kann sie ja ein wenig Hilfe von Karl Urban als ‚Judge Dredd‘ erwarten.

Und bitte nicht vergessen: ‚Die Muppets‘ kehren am 19. Januar zurück in die Kinos!


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