Die Einladung kam von unserem ältesten Enkel: “Bei uns gibt es Kaffee und Kuchen. Habt ihr Lust zu kommen?”, sprach’s und stieß auf offene Ohren, zumal Opa ein ganz Süßer und für Kuchen eigentlich immer zu haben ist. Also machten wir uns am Sonntag auf den Weg, zu einem klassischen Familiennachmittag. Als wir dann so am Kaffeetisch saßen, fragte ich den kleinen Mann: “Na, hast du denn den Kuchen selbst gebacken?” “Nein, Mama”, ließ seine Antwort meine Tochter in meiner Achtung gleich eine Stufe nach oben klettern, da mich auf dem Tisch eine himmlisch schmeckende Schokoladentorte anlachte. Während wir Erwachsenen uns dann über dies und das unterhielten, begann unser Enkel – mit seinen gerade mal fünf Jahren – Beschriftungen für alle Tassen und Gläser, die auf dem Tisch standen, zu schreiben. Als dann die zwangsläufige Frage auftauchte, wie man die Bapperl denn am besten an den diversen Gefäßen befestigt, kam Omas großer Auftritt: “Mit Milch!”, sagte sie und erntete zunächst ungläubiges Staunen. Doch siehe da: Es funktionierte. Es dauerte nicht lange, da waren alle Bapperl aufgeklebt – und hielten. Als ich dann meiner Tochter zu verstehen gab, dass es vermutlich nur eine Frage der Zeit sei, bis der kleine Mann – gegebenenfalls mit meiner Hilfe – entdeckt, dass man Papier mit Milch auch auf Fenster, Türen und was weiß ich kleben kann, drohte sie mir gewissermaßen mit einem Shitstorm auf meinem Blog und raunzte – gespielt genervt – als Mutter ihre Mutter an: “Danke, Mama!” Was soll ich sagen? Sind doch herrlich, diese Familiennachmittage.