Fakultät Gestaltung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim stellt das weltweit erste Fahrzeug in einem Stück in 3D gedruckt und angetrieben von einem Akkuschrauber vor.
Das Thema Leichtbau wird im Zusammenhang mit Mobilität nicht nur leise geflüstert, sondern an allen Ecken als das neue Thema ausgerufen. Denn die Leistung von Elektromobilen in Reichweite und Geschwindigkeit hängt stark vom Gewicht ab. Die Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim gibt der Diskussion eine neue Richtung: mit einem Fahrzeug, das am Rechner modelliert und auf einem 3D-Drucker im Rapid Prototyping-Verfahren (genauer gesagt im FDM- Fused Desposition Modeling-Verfahren) ausgedruckt wurde. Das Gefährt wurde in einem Stück aus ABS Plus mit 0,25 mm Schichten gefertigt. Nach 10 Tagen Druckzeit konnte es gebrauchsfertig dem Drucker entnommen werden.
Durch die bionischen Innenstrukturen und die sogenannte Spars-Technik, bei der das Innere als Leichtbaustruktur und die Oberfläche massiv ausgebildet wird, wird der Fahrzeugrahmen beim nächsten Prototypen gerade einmal 6 kg wiegen. Motor und Anbauteile wiegen zusammen etwa 3 kg.
Das Faszinierende an dem Fahrzeug ist auch, dass die Daten gerade einmal 37,5 MB groß sind, also jeder sie schnell und einfach auf einem USB-Stick mitnehmen kann. Da auch die Anbauteile handelsüblich sind, entfallen für diese Art von Fahrzeug nahezu jegliche Transportkosten. Sie werden einfach dort ausgedruckt und montiert, wo sie eingesetzt werden sollen. Und nicht nur das:
Die Herstellungsweise bringt mit sich, dass man das Fahrzeug in jede Größe skalieren kann und es damit dem Fahrer und seinen Wünschen angepasst werden kann. Das einzige, was dann noch fehlt ist der Motor. Doch auch den bekommt man in jedem Baumarkt (wenn man ihn nicht schon zu Hause hat). Denn angetrieben wird das Gefährt von nur einem handelsüblichen Litium Ionen Akkuschrauber mit 18 V.
Damit ist das Fahrzeug eine konsequente Weiterführung der Mobilitätsüberlegungen der Fakultät Gestaltung der HAWK. Denn 2011 wird in Hildesheim schon zum siebten Mal das Akkuschrauberrennen ausgetragen. Mit Fahrzeugen, auf denen mindestens eine Person fahren kann und die von einem Akkuschrauber angetrieben werden. Teilnehmen können wieder Studierende aller Gestaltungsfakultäten in Deutschland. Um den Kreis zu schließen, wird erstmals neben der technischen und gestalterischen Umsetzung sowie der Geschwindigkeit auch das Gewicht ein Entscheidungskriterium sein.
- Autor: Holzi