Doch neue Umfragen machen dem CDU-Politiker Mut. Pünktlich zu seinem Europa-Vorstoß orchestriert das Umfrageunternehmen Infratest seine Bemühungen um ein geeintes Europa unter einer Fahne mit neuen Stimmungsbildern aus dem Volk. Danach habe sich die Annahme, dass die Bürger vor dem Hintergrund der Euro-Krise "skeptischer auf Europa und die europäische Einigung blicken", als falsch erwiesen.
Durch die vielen Rettungspakete und Rettungsschirme haben viele offenbar erst erkennen können, wie wichtig es ihnen ist, Freunden in der Not zu helfen. "Die überwältigende Mehrheit der Deutschen – 64 Prozent – meint, dass es zukünftig mehr gemeinsame Politik in Europa" geben soll", schreibt Infratest. Richard Hilmer, Geschäftsführer von Infratest dimap, zieht daraus den Schluss: "Grundsätzlich sind die Deutschen europafreundlich. Sie haben nichts gegen eine tiefere Integration."
Ganz im Gegenteil. Immerhin vier von zehn Deutschen sagen, sie seien für die "Vereinigten Staaten von Europa" – einen Begriff, den Arbeitsministerin Ursula von der Leyen erfunden, aber nicht näher erklärt hatte. Im Moment wisse so zwar niemand, was gemeint sei, 42 Prozent der Befragten aber sind dessenungeachtet uneingeschränkt dafür, die Idee umzusetzen: Ein Volk, eine Reich, ein Europa, regiert mit Notverordnungen und Verboten. Ein europäischer Traum.
Europa muss gerettet werden