Ein Ethik-Preis mit Defiziten?

Von Nicsbloghaus @_nbh

Peter Singer. Foto: Joel Travis Sage

Diese Frage stellt Sebastian Wamser bei wissenrockt.de. Natürlich zeigt er auf, dass die Defizite vor allem bei denen zu finden sein dürften, die lautstark gegen Peter Singer auftraten. Er berichtet aus Frankfurt:

Schon im Vorfeld wurde von Behindertenverbänden, Kirchenvertretern und dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Hubert Hüppe, Kritik geübt. Meldungen und Berichte, die einen Tag nach der Preisverleihung durch die Ticker gingen, wirken verstörend und zeichneten ein absurdes Bild von der Stiftung und deren Wirken. „Tötungsphilosoph“, „Euthanasie“ und „menschenverachtende Haltung“ – das sind Worte, die Schlimmes erahnen lassen. Jedem Bürger, der bisher noch nie etwas von der gbs oder gar Peter Singer gehört hat, drängt sich ein Verdacht auf: Die Giordano Bruno Stiftung ist ein Vereinigung, die in den Spuren Mengeles und Himmlers tappt, dessen Erben gelegentlich auszeichnet und die Scharade darin besteht, dem Ganzen ein philosophisches Gewand zu geben….

Bereits am Freitag versammelte sich vor der Deutschen Nationalbibliothek eine kleine Gruppe größtenteils junger Menschen. Bei diesen handelte es sich um Studenten der Fachrichtung „Integrative Heilpädagogik/Inclusive Education“ der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt. Aufgebracht, aber größtenteils informiert….

Die jungen Studenten, ihnen voran Prof. Anne-Dore Stein, gingen jedoch mit einer Aufgebrachtheit in die Gespräche, dass ein rationales Argumentieren kaum mehr möglich war. Emotional aufgeheizt und auch ein Stück weit gefangen im Milieu des eigenen Berufsfeldes, lautete das Credo: Kein Preis für Singer. Obwohl das „evangelische“ der Fachhochschule spürbar das Bild des Menschen und die Positionierung dessen in der Natur bestimmte, konnten sich doch auch einige der Demonstranten mit dem Anlass der Preisverleihung identifizieren…

Sebastian Wamser stellt unter anderem aber auch die Frage, ob es tatsächlich der Fall sein ist, dass die GBS die für die Studenten zugesicherten Sitzplätze kommentarlos „aberkannte“: „Eine Anschuldigung, die nicht unkommentiert bleiben sollte, aber blieb.“ Der Offenheit wegen sollte das tatsächlich erklärt werden.


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