Genitalverstümmelung bei Frauen ist ein Thema, welches selten öffentlich und medienwirksam diskutiert wird, dabei betrifft es mehr als 140 Millionen Frauen und junge Mädchen auf der Welt.
Die aktuellen Nachrichten haben das Problem heute in den Fokus gerückt. Laut heute.de wollen irakische ISIS-Kämpfer dazu aufgerufen worden sein, allen Mädchen und Frauen im irakischen Kriegsgebiet die Genitalien zu verstümmeln. Glücklicherweise haben die irakischen Milizen diesen Aufruf dementiert. Weitere Informationen findet ihr auf heute.de.
Wie viele Frauen sind von der Verstümmelungbetroffen?
Quelle: Welt.de
Weltweit sind laut WHO rund 140 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Viele von ihnen Leben in Afrika, aber auch in asiatischen Ländern insbesondere in Indonesien und Malaysia.
Warum verstümmelt man Frauen ?
Für uns ist es nicht zu verstehen, warum Frauen dieses Leid zugefügt wird.
Bisher konnte noch kein Forscherteam den kulturellen Ursprung dieser Art von Verstümmelung herausfinden. In den meisten Ländern und Kulturkreisen ist die Tradition der ausschlaggebende Punkt. Dabei sollen die Frauen durch die rituell durchgeführte Beschneidung auf die Rolle als Gebärende, Mutter und treue Ehefrau vorbereitet werden.
Laut einer Studie aus dem Jahre 2013 werden ca. 70 % diese Beschneidungen von Hebammen, Ärzten oder professionellen Beschneiderinnen ausgeführt. Die Beschneidung findet fast ausschließlich ohne Betäubung und häufig unter denkbar unhygienischen Zuständen. Die jungen Frauen, meist noch Kinder, werden von Erwachsenen festgehalten und dann beschnitten.
Nicht wenige versterben nach der Beschneidung durch Verbluten oder durch Infektionen.
Weitere Details verschweige ich jetzt einfach mal. Ich habe in den vergangenen Stunden zuviel gelesen, was mich wirklich nachhaltig schockiert.
Gibt es diese Art der Folter auch in Deutschland?
Nach Schätzungen von Terre des Femmes sind rund 30.000 Frauen in Deutschland betroffen. Unter ihnen vor allem junge Mädchen aus afrikanischen und indonesischen Einwandererfamilien.
Hierzulande steht die Beschneidung von Frauen und Strafe. Aus diesen Grund werden die jungen Mädchen bevorzugt in den Sommerferien in ‘Heimaturlaub’ beschnitten. Es werden aber auch professionelle Beschneiderinnen nach Deutschland eingeflogen, um den ‘Eingriff’ durchzuführen. Hier ist besonders NRW in den Fokus der Ermittler geraten.
Medizinische Folgen
Die Verstümmelung führt zu weit mehr Folgen für die Gesundheit als der reine Verlust des Sexualorgans. Mit ihr können Infektionen und natürlich auch Schäden an Blase und Darm einhergehen. normaler Geschlechtsverkehr und eine Geburt ohne Komplikationen ist kaum machbar. Dieser Vorgang ist ein Akt der Unterdrückung. Und auch die psychischen Folgen sind für die Betroffenen Frauen immens.
Frauen, welche dieses Schicksal erleiden mussten können in Deutschland auf Hilfe hoffen. Denn Beschneidung ist eine Straftat!
Über Frauenorganisationen können die Frauen Zugang zu Psychotherapien erlangen, zudem bieten bereits zwei Kliniken Operationen zur plastischen Rückbildung der verletzten Gewebes an.
Was kann jeder von uns tun?
Jeder von uns kann helfen, indem er Augen und Ohren offen hält. Natürlich sollte keiner unter Generalverdacht gestellt werden.
Wenn aber ein Kind oder junges Mädchen nach seinem Urlaub in der Heimat sehr ruhig, verstört oder sonst wie auffällig ist und man könnte da eine Verstümmelung vermuten, kann man sich zuerst an die Organisation ‘Terre des Femmes’ wenden, ebenso, wenn man selbst betroffen ist.
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